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Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag

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398 <strong>Personalforschung</strong> <strong>an</strong> <strong>Hochschulen</strong> (ZfP 4/99)<br />

Interesse <strong>an</strong> hohen gegenwartsnahen Auszahlungen und damit <strong>an</strong> Fehlverhalten<br />

nicht durch Unsicherheit gesteigert wird.<br />

Kooperation hängt davon ab, dass Defektionsgewinne die im Rahmen der dauerhaften<br />

Beziehung erzielbaren Kooperationsrenten nicht überkompensieren. Tendenziell<br />

dürften in einer lohnenden Interaktionsbeziehung Ausbeutungs<strong>an</strong>reize gering sei.<br />

Zudem empfiehlt es sich, bei der Auswahl der Akteure darauf zu achten, dass sie<br />

Kooperation Wert beimessen.<br />

Dauerhafte Kooperation setzt die Wahl der richtigen Strategien durch die Akteure<br />

voraus. Dazu ist den Akteuren zu vermitteln, dass ihre Beziehung nur zu Kooperation<br />

führt, wenn sie ihr Verhalten wechselseitig vom verg<strong>an</strong>genen Verhalten ihrer<br />

Partner abhängig machen. Darüber hinaus sollte versucht werden, durch Unterweisung<br />

in bestimmte Verhaltensmustern (wie etwa Tit for Tat) Einfluss auf das Feld<br />

der gewählten Strategien zu nehmen.<br />

Dauerhafte Kooperation kommt nur zust<strong>an</strong>de, wenn sich die Akteure auf eine bestimmte<br />

kooperative Lösung der großen Anzahl möglicher Lösungen verständigen<br />

können. Kommunikation, Fokalpunkte oder Vorschläge Dritter haben sich zumindest<br />

im Labor bewährt.<br />

Nur wenn die Akteure in hinreichendem Maße wechselseitig über verg<strong>an</strong>genes Verhalten<br />

informiert sind, können Dauerhaftigkeitseffekte greifen. Rückschluss- wie Interpretationsprobleme<br />

können Kooperation insgesamt wie das erreichte Maß <strong>an</strong> Effizienz<br />

beeinträchtigen. Klare Regeln zur Abgrenzung von Verhalten, Tr<strong>an</strong>sparenz<br />

und die Nutzung möglichst vieler Verhaltensindikatoren wirken möglichen Gefahren<br />

und Verlusten entgegen.<br />

Die Reputation für kooperationsfreundliches Verhalten fördert bei Unsicherheit<br />

über individuelle Eigenschaften Kooperation. Der Effekt hängt von der richtigen<br />

Form der Unsicherheit ab. Durch die Auswahl von Spielern, die Forcierung förderlicher<br />

und der Bekämpfung schädlicher Gerüchte können die Effekte gefördert werden.<br />

Dauerhafte Kooperation setzt Strafen voraus, die auszuführen die Spieler nicht nur individuell<br />

sondern auch kollektiv ein Interesse haben müssen. Kollektives Interesse <strong>an</strong><br />

S<strong>an</strong>ktionen hängt u.a. davon ab, dass die Auszahlungen der Akteure in verschiedener<br />

Weise vom Wechsel auf Strafpfade betroffen sind und Strafen nicht zu hart sind.<br />

Dauerhafte Kooperation hängt von hinreichender Sicherheit über die künftige Entwicklung<br />

der Interaktionsbeziehung ab. Dem k<strong>an</strong>n auf zweierlei Wegen Rechnung<br />

getragen werden. Maßnahmen des Flexibilisierungsm<strong>an</strong>agements setzen dar<strong>an</strong> <strong>an</strong>,<br />

durch die laufende Anpassung der Kooperationsvereinbarung Krisen zu verhindern.<br />

In Gestalt eines Krisenm<strong>an</strong>agements sollten zudem Regeln etabliert werden, die Krisen<br />

h<strong>an</strong>dhabbar machen.<br />

Schließlich ist zu beachten, dass jede Erweiterung der Menge interagierender Spieler<br />

neben Effizienzsteigerungen eine Veränderung kritischer Bedingungen nach sich<br />

ziehen k<strong>an</strong>n. Tendenziell werden die Bedingungen, unter denen eine Gruppe erfolgreich<br />

kooperiert, mit deren Größe schärfer. Zum einen müssen Bedingungen dauerhafter<br />

Kooperation für mehr Spieler gelten, zum <strong>an</strong>deren nehmen Informations-,<br />

Neuverh<strong>an</strong>dlungs-, Multiplizitäts- oder Strategieprobleme in der Tendenz mit der<br />

Anzahl interagierender Spieler zu.

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