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Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag

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444 <strong>Personalforschung</strong> <strong>an</strong> <strong>Hochschulen</strong> (ZfP 4/99)<br />

Es wird festgestellt, dass kundenintegrierte, teamorientierte Telearbeit (Wired<br />

Work) mit den Arbeitsformen Teleteam, Telekooperation und virtuelles Team in heute<br />

noch üblichen hierarchischen, aber auch in zukünftigen Org<strong>an</strong>isationsformen wie der<br />

modularen, vernetzten oder virtuellen Unternehmung vielversprechend eingesetzt werden<br />

k<strong>an</strong>n. Für die org<strong>an</strong>isatorische Gestaltung werden hilfreiche Koordinations- und<br />

Motivationsmech<strong>an</strong>ismen aufgezeigt und auf personeller Ebene wird auf die Notwendigkeit<br />

geeigneter Qualifizierungsmaßnahmen für Teleberater hingewiesen. Durch gemeinsame<br />

Telearbeitsworkshops können beispielsweise sogar interne Mitarbeiter, das<br />

M<strong>an</strong>agement sowie der Kunde zusammen mit Teleberatern auf eine l<strong>an</strong>gfristige kundenintegrierte,<br />

teamorientierte Aufgabenabwicklung vorbereitet werden. Für die technische<br />

Realisierung wird der Einsatz von Multimedia, der Internet-Technologie und entsprechender<br />

Endgeräte bei Teleberatern und Kunden empfohlen.<br />

Darauf aufbauend werden konkrete Vorteile, die gegenüber der individualorientierten<br />

Telearbeit durch kundenintegrierte, teamorientierte Telearbeit für eine effektive<br />

Kundenorientierung erzielt werden können, aufgezeigt. Die kundenintegrierte, teamorientierte<br />

Telearbeit ist eine Möglichkeit, die individualorientierte Telearbeit um die<br />

Kundenorientierung in fin<strong>an</strong>zdienst-leistungsorientierten Unternehmen zu erweitern, da<br />

sie die Koordination und Motivation der Mitarbeiter unterein<strong>an</strong>der verbessert und somit<br />

die soziale Isolation verringert und ferner die Dist<strong>an</strong>z zum Kunden durch verbessertes<br />

org<strong>an</strong>isatorisches H<strong>an</strong>deln durch kurze Prozessketten senkt. Aufgrund der hierbei verwendeten<br />

modernen Informations- und Kommunikationstechnologie kommt es zu einer<br />

schnelleren und flexibleren Prozessabwicklung insgesamt und es bietet sich eine Möglichkeit,<br />

die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.<br />

Abschließend wird darauf hingewiesen, dass es für die Umsetzung von Telearbeit<br />

zur Verbesserung der Kundenorientierung entscheidend ist, dass Org<strong>an</strong>isationen ein allgemeines<br />

Verständnis für die Ausprägungen der Telearbeit entwickeln, Telearbeit akzeptieren<br />

und in der eigenen Org<strong>an</strong>isation ver<strong>an</strong>kern. Zusätzlich wird gefordert, dass<br />

Org<strong>an</strong>isationen für die Diffusion dieser Auffassung bei allen erreichbaren Akteuren innerhalb<br />

des Unternehmens sorgen. Für die Wissenschaft ist zu überdenken, ob die theoretische<br />

Diskussion und die praktische Umsetzung von Wired Work nicht den Ausdruck<br />

eines neuen Paradigmas in der Theorie des Org<strong>an</strong>isierens darstellt.<br />

In dieser Arbeit finden sich bei der Analyse von Telearbeit und insbesondere bei<br />

kundenintegrierter, teamorientierter Telearbeit die Grundged<strong>an</strong>ken der Informationsökonomik<br />

wieder, da bei Tr<strong>an</strong>saktionsprozessen zwischen Akteuren Informationsasymmetrien<br />

und damit Verhaltensunsicherheiten auftreten. Der Abbau dieser Informationsdefizite<br />

verursacht Informationskosten und erhöht dadurch Tr<strong>an</strong>saktionskosten. Unterschiedliche<br />

Auswirkungen auf Tr<strong>an</strong>saktionsprozesse – hier ver<strong>an</strong>schaulicht durch die<br />

elektronische Integration des Kunden in den Fin<strong>an</strong>zdienstleistungsprozess durch neue<br />

Telekommunikationstechnik – sind die Folge. Die Idee, die klassische Funktionenlehre<br />

durch eine Prozessorientierung abzulösen bzw. zu ergänzen, findet sich in den Ged<strong>an</strong>ken<br />

der g<strong>an</strong>zheitlichen Abwicklung von Kundenaufträgen im Team – und nicht funktional<br />

zergliedert – unter Einsatz von Telekommunikation konkret bei kundenintegrierter,<br />

teamorientierter Telearbeit wieder. Die auftretenden Schnittstellenprobleme, Zeitverluste,<br />

Intr<strong>an</strong>sparenzen und Ineffizienzen herkömmlicher zerlegter Teilaktivitäten werden

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