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Personalforschung an Hochschulen - Rainer Hampp Verlag

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<strong>Personalforschung</strong> <strong>an</strong> <strong>Hochschulen</strong> (ZfP 4/99) 353<br />

Betreuer: Prof. Dr. H<strong>an</strong>s-Gerd Ridder, Universität H<strong>an</strong>nover<br />

1. Problemstellung und Vorgehensweise<br />

Für den Erfolg betrieblicher Reorg<strong>an</strong>isationsprojekte wird die Einführung informationstechnischer<br />

Unterstützungsleistungen für das M<strong>an</strong>agement als eine wesentliche<br />

Bedingung <strong>an</strong>gesehen. Ihre Funktionalität besteht darin, die Pl<strong>an</strong>ungs- und Steuerungsleistungen<br />

des M<strong>an</strong>agements in dezentralisierten Org<strong>an</strong>isationsstrukturen zu verbessern<br />

(z.B. durch Führungs- und Entscheidungsunterstützungssysteme) sowie ein räumlich<br />

und zeitlich variables Aktivitätsspektrum zu ermöglichen (z.B. durch Telearbeit/-<br />

kooperation). Die Wirksamkeit dieses Gestaltungskonzeptes beruht auf der Annahme,<br />

dass M<strong>an</strong>ager die Anwendungsoffenheit informationstechnischer Unterstützungsleistungen<br />

zur Erhöhung der Effizienz und Effektivität betrieblicher Arbeits- und Entscheidungsprozesse<br />

nutzen.<br />

Diese Nutzungsdynamik und die ihr zugrundeliegende Anpassung des Arbeits- und<br />

Entscheidungsverhalten von M<strong>an</strong>agern stellt ein Basisproblem der Entwicklung und<br />

Implementierung informationstechnischer Systeme für M<strong>an</strong>agementleistungen dar. Bisher<br />

stehen vor allem akteurbezogene Erklärungs<strong>an</strong>sätze - z.B. die Technikeinstellung<br />

des M<strong>an</strong>agers als Einflussgröße der Akzept<strong>an</strong>z - und hierauf bezogene Gestaltungsvorschläge<br />

in der Diskussion. Dieses Problemverständnis wird in konstruktiver Absicht im<br />

Erklärungsrahmen org<strong>an</strong>isationaler Lerntheorien erweitert. In einem sozial-kognitiv<br />

fundierten Erklärungsmodell wird das beobachtbare Nutzungsverhalten von M<strong>an</strong>agern<br />

auf die Bildung subjektiv begründeter Annahmen über die Eignung technischer Informationssysteme<br />

zur Unterstützung ihres Arbeits- und Entscheidungsverhaltens zurückgeführt.<br />

Diese Akteursperspektive wird mit Ansätzen zur Erklärung org<strong>an</strong>isationaler<br />

Lernprozesse um die sozialen Mech<strong>an</strong>ismen der Verschränkung dieser Alltagstheorien<br />

in einer arbeitsteilig org<strong>an</strong>isierter M<strong>an</strong>agementpraxis erweitert. Auf dieser erkenntnistheoretischen<br />

Grundlage werden die Funktion und die Funktionsweise von Verständigungs-<br />

und Aush<strong>an</strong>dlungsprozessen zur Anpassung dieser dem Arbeits- und Entscheidungsverhalten<br />

zugrundeliegenden Alltagstheorien untersucht.<br />

2. Informationstechnologien für das M<strong>an</strong>agement - Einordnung des Forschungsfeldes<br />

Zur Präzisierung und konzeptionellen Vertiefung dieses Erkenntnisinteresses wird<br />

der Forschungsst<strong>an</strong>d zu Anwendungskonzepten von M<strong>an</strong>agementunterstützungssystemen<br />

in relev<strong>an</strong>ten Bezugsdisziplinen (insbes. Wirtschaftsinformatik und <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dte<br />

betriebswirtschaftliche Technikforschung) gesichtet. Diese kritische Best<strong>an</strong>dsaufnahme<br />

zeigt, dass der Beitrag funktional orientierter Erklärungs<strong>an</strong>sätze (z.B. von Picot, Reichwald)<br />

in der instrumentellen Kategorisierung des Leistungsbeitrags informationstechnischer<br />

Systeme liegt. Empirische Studien zur Anwendung von M<strong>an</strong>agementunterstützungssystemen<br />

(z.B. von Kirsch, Wagner, Malsch) zeigen zugleich, dass die beabsichtigte<br />

Tr<strong>an</strong>sformation der Führungsorg<strong>an</strong>isation eine Modifikation eingeübter Verhaltensweisen<br />

der M<strong>an</strong>ager bedingt. So nutzen Führungskräfte im unteren und mittleren<br />

M<strong>an</strong>agement Telearbeit aufgrund ihrer positionsgebundenen Erwartungen und es sind

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