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Ausbildungsberufe Gesundheit - Kreis Recklinghausen

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PERSPEKTIVEN<br />

schulen des <strong>Gesundheit</strong>swesens und Berufskollegs „durchlässiger“ werden, um das Potenzial<br />

für zukünftige Fachkräfte zu nutzen. Denn diese Durchlässigkeit der Systeme kann<br />

einer gezielten und den eigenen Kompetenzen entsprechende Berufswahl aus dem sehr<br />

vielfältigen Sektor der <strong>Gesundheit</strong>sfachberufe nur förderlich sein.<br />

Um sogenannte „arbeitsmarktferne Gruppen“ für qualifizierte berufliche Tätigkeiten im<br />

<strong>Gesundheit</strong>ssektor zu gewinnen, wurde im Bereich der Altenpflege seitens der Gesetzgebung<br />

sicher gestellt, dass diese dreijährige Ausbildung in vollem Umfang mit Mitteln der<br />

Bundesagentur für Arbeit gefördert werden kann. Damit bietet sich dieser Arbeitsbereich<br />

wieder für diejenigen an, die umschulungsberechtigt sind, aber die dreijährige Ausbildung<br />

aus eigenen Mitteln nicht finanzieren können. Der deutliche Anstieg der Ausbildungszahlen<br />

als Reaktion auf die durchgeführten gesetzlichen Veränderungen weist auf das große Potenzial<br />

bei denjenigen hin, die sich im Rahmen einer Umschulung im Altenpflegebereich<br />

beruflich neu aufstellen möchten.<br />

Die zweijährige Ausbildung „Sozialhelfer/-in“ sowie die in NRW anerkannten einjährigen<br />

Ausbildungen in den Pflegeassistenzberufen bieten gerade jungen Menschen mit Hauptschulabschluss<br />

einen Einstieg zu einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit im <strong>Gesundheit</strong>ssektor.<br />

Sei es, dass sie als Assistenten/-innen in den Einrichtungen der Betreuung und<br />

Langzeitpflege arbeiten, sei es, dass sie sich über diese Ausbildungen für die dreijährigen<br />

Ausbildungen qualifizieren. Die Zukunftsfähigkeit dieser Ausbildungen wird jedoch nur dann<br />

gegeben sein, wenn die Absolventen /-innen in den Einrichtungen der Region entsprechende<br />

Arbeitsplätze als Pflegeassistenten /-innen oder Sozialhelfer/-innen finden und sich<br />

die Vergütung auch tatsächlich höher ist als für Hilfskräfte ohne jegliche Ausbildung.<br />

„Zielkorridor 3: Stärkung der industriellen und handwerklichen Arbeitskulturen“<br />

(S. 61-71)<br />

Die Handlungsfelder 6 bis 8 zielen darauf ab, dass die Akteure des allgemeinen und beruflichen<br />

Bildungssystems sowie der unterschiedlichen Arbeits- und Unternehmenskulturen<br />

noch stärker und systematischer zusammenarbeiten als bisher. Zudem sollen die<br />

„hochmodernen Arbeitswelten“, die die klassische Montanindustrie abgelöst haben,<br />

stärker präsentiert und mit ihren Anforderungen und Berufsperspektiven im Bewusstsein<br />

der Menschen verankert werden.<br />

Das <strong>Gesundheit</strong>swesen ist eine dieser „hochmodernen“ Arbeitswelten. Die Modernisierung<br />

dieses Sektors zeigt sich in der deutlichen Ausdifferenzierung der unterschiedlichen<br />

Berufe und Qualifikationsniveaus sowie in der Akademisierung der <strong>Gesundheit</strong>sfachberufe,<br />

womit den steigenden Anforderungen in diesem Sektor Rechnung getragen wird. Die tradierten<br />

Rollenbilder und Berufssystematiken, nach denen die <strong>Gesundheit</strong>sberufe auf der<br />

akademischen Ebene vorrangig der Medizin vorgehalten sind und „Schwestern“, „Arzthelferinnen“<br />

oder „Beschäftigungstherapeutinnen“ die Ebene der nichtakademischen <strong>Gesundheit</strong>shilfsberufe<br />

besetzten, mögen in manchen Köpfen wohl noch wirksam sein, erweisen<br />

sich jedoch als nicht mehr tragfähig.<br />

Um zukünftige Fachkräfte zu gewinnen ist es unabdingbar, dass sich der <strong>Gesundheit</strong>ssektor<br />

mit seinen attraktiven und anspruchsvollen beruflichen Perspektiven präsentiert.

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