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Ausbildungsberufe Gesundheit - Kreis Recklinghausen

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ANNÄHERUNG AN EINE SYSTEMATIK<br />

41<br />

GESUNDHEITSFACHBERUFE IN DER AKADEMISCHEN AUSBILDUNG<br />

Die Ansiedlung der grundständigen Ausbildungen für die <strong>Gesundheit</strong>s- und (Kinder)Pflege,<br />

für die Therapieberufe sowie der Hebammen an Fachschulen des <strong>Gesundheit</strong>swesens<br />

ist im europäischen Vergleich nur in Deutschland und Österreich vorgesehen.<br />

29 In allen anderen Ländern werden die Ausbildungen an Universitäten oder Fachhochschulen<br />

absolviert und führen zu dem Erwerb eines akademischen Abschlusses auf<br />

Bachelor- oder Master-Niveau. Die derzeitige Diskussion um die Modernisierung der EU-<br />

Berufsanerkennungsrichtlinie 2005/36/EG 30 , wonach auch in Deutschland eine 12-jährige<br />

Schulbildung Zugangsvoraussetzung für eine Pflegeausbildung werden soll, hat auch in der<br />

Öffentlichkeit für dieses Thema sensibilisiert. Im Folgenden soll der Stand der akademischen<br />

Verortung der <strong>Gesundheit</strong>sfachberufe skizziert werden. 31<br />

Vorab jedoch die Empfehlung des Wissenschaftsrates, 32 die nicht auf eine durchgängige<br />

und verpflichtende Akademisierung der Pflegeberufe ausgerichtet ist, wohl aber auf eine<br />

stärkere Hierarchisierung der Tätigkeitsprofile in den <strong>Gesundheit</strong>sfachberufen.<br />

„Vor dem Hintergrund einer in vielen Bereichen der <strong>Gesundheit</strong>sversorgung zu beobachtenden<br />

Komplexitätszunahme, einer sich verändernden Arbeitsteilung und der zunehmenden<br />

Bedeutung interprofessioneller Zusammenarbeit hält es der Wissenschaftsrat für geboten,<br />

die mit besonders komplexen und verantwortungsvollen Aufgaben betrauten Angehörigen<br />

der <strong>Gesundheit</strong>sfachberufe zukünftig bevorzugt an Hochschulen auszubilden“ (S. 81).<br />

„Der Wissenschaftsrat empfiehlt daher den Ausbau von grundständigen Studiengängen<br />

mit dem Ziel eines zur unmittelbaren Tätigkeit am Patienten befähigenden pflege-, therapie-<br />

oder hebammenwissenschaftlichen Bachelor-Abschlusses“ (S. 82).<br />

„Angesichts des absehbaren Versorgungsbedarfs und des Komplexitätszuwachses in Aufgabenbereichen<br />

der Pflege- und Therapieberufe und der Geburtshilfe hält es der Wissenschaftsrat<br />

für sinnvoll, zwischen 10 und 20 % eines Jahrgangs in den Pflege- und Therapieberufen<br />

und im Hebammenwesen auf hochschulischem Niveau auszubilden. Ein solches<br />

Verhältnis wird im Folgenden als eine Akademisierungsquote zwischen 10 und 20 %<br />

bezeichnet. Das genannte Zielintervall beruht wesentlich auf der Annahme, dass einem<br />

typischen multidisziplinären Team aus fünf bis zehn Personen eine höher qualifizierte<br />

Fachkraft angehören soll“ (S. 85).<br />

29 Eine spezielle Altenpflegeausbildung existiert nur in Deutschland; diese Ausbildung ist anders als die<br />

<strong>Gesundheit</strong>s- und (Kinder)Krankenpflege auf EU-Ebene nicht als Pflege-Ausbildung anerkannt. Eine Zusammenstellung<br />

der Pflegeausbildung in der Europäischen Union bietet: „Workgroup of European Nurse<br />

Researchers: http://www.wenr.org/index.php?id=590<br />

30 http://ec.europa.eu/internal_market/qualifications/policy_developments/legislation/index_de.htm<br />

31 Datenbank zu den Hochschulstandorten und Studienrichtungen in NRW: http://www.studium-innrw.de/studium-in-nrw-studieren-in-nrw-studienwahl-studienberatung-studiengaenge-hochschulenstudienfinanzierung.html<br />

32 Wissenschaftsrat (2012)

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