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Ausbildungsberufe Gesundheit - Kreis Recklinghausen

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DEMOGRAPHISCHE RAHMENBEDINGUNGEN<br />

25<br />

Diese Beobachtungen stimmen damit überein, dass Studien zur Entwicklung der Lebenserwartung<br />

und der „behinderungsfreien Jahre“ zunehmend darauf verweisen, dass die<br />

längere Lebenserwartung in Deutschland nicht nur mit einem Zugewinn an Lebensjahren<br />

verbunden ist; sondern auch mit einem Zugewinn an Jahren, die ohne schwere Beeinträchtigungen<br />

gelebt werden können. 15<br />

Fazit<br />

Im Folgenden werden die demographiebedingten Tendenzen im <strong>Kreis</strong> <strong>Recklinghausen</strong><br />

für den <strong>Gesundheit</strong>ssektor zusammenfassend skizziert. Es gilt jedoch zu beachten, dass<br />

die Inanspruchnahme von Leistungen des <strong>Gesundheit</strong>ssektors nicht nur über demographische<br />

Rahmenbedingungen beeinflusst wird. In starkem Maße wirken politische Steuerungsmechanismen,<br />

mit denen die Inanspruchnahme von Leistungen ermöglicht oder eben<br />

auch begrenzt wird. Zudem ist davon auszugehen, dass die in Aussicht gestellte Reform<br />

des Pflegebedürftigkeitsbegriffs zu einer deutlichen Verschiebung im Pflegesektor führen<br />

wird. 16 Und stellt die Barmer-GEK anlässlich der Veröffentlichung ihres Heil- und Hilfsmittelreports<br />

2012 den „Heil- und Hilfsmittelsektor als Wachstumsmarkt“ 17 dar, so verweist sie<br />

auch darauf, dass dieses beständige Wachstum der letzten Jahre nicht nur demographiebedingt<br />

ist, sondern dass auch die Verordnungshäufigkeit innerhalb der Altersgruppen e-<br />

benso ansteigt, wie die Akzeptanz der Nutzung von technisch zunehmend besseren Hilfsmitteln.<br />

Die dargestellten Tendenzen sind wegen dieser skizzierten „Unwägbarkeiten“ nicht als<br />

Vorausberechnung und Prognose zu verstehen. Wohl aber sind dies die Eckpunkte der<br />

demographiebedingten Entwicklung im <strong>Kreis</strong> <strong>Recklinghausen</strong>.<br />

Leistungsanstieg im Heil- und Hilfsmittelsektor<br />

Die Inanspruchnahme von Leistungen aus dem Heilmittelsektor ist in den vergangenen<br />

Jahren deutlich angestiegen. In der Region Westfalen-Lippe verlief diese Entwicklung bei<br />

den jüngeren Altersgruppen entgegen der demographischen Tendenz. Bei den Versicherten<br />

im mittleren und höheren Erwachsenenalter war der Zuwachs der Inanspruchnahme<br />

stärker ausgeprägt als der Bevölkerungsanstieg. Die Entwicklung für die kommenden Jahre<br />

hängt stark davon ab, ob im <strong>Gesundheit</strong>ssystem der bisherigen Ausgabenentwicklung entgegengesteuert<br />

wird. Werden keine Systemveränderungen vorgenommen, ist davon auszugehen,<br />

dass im <strong>Kreis</strong> <strong>Recklinghausen</strong> die Inanspruchnahme therapeutischer Leistungen<br />

aus diesem Sektor weiter ansteigen wird. Demographiebedingt wird sich die steigende<br />

Tendenz bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen abflachen. Noch stärker als<br />

bisher wird hingegen die Nachfrage durch Erwachsene in der mittleren und höheren Altersphase<br />

ansteigen.<br />

15 <strong>Kreis</strong> <strong>Recklinghausen</strong> (2011), <strong>Gesundheit</strong>sberichterstattung.<br />

16 Die Definition der „Pflegebedürftigkeit“ ist Grundlage für die Anerkennung des Pflegebedarfs und somit<br />

für den Leistungsbezug aus der Pflegeversicherung. Zur geplanten Änderung dieser Definition sowie den<br />

Auswirkungen für das Versicherungssystem siehe: Bundesministerium für <strong>Gesundheit</strong> (2009).<br />

17 Barmer-GEK Heil- und Hilfsmittelreport 2012; Pressemappe

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