Ausbildungsberufe Gesundheit - Kreis Recklinghausen
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DEMOGRAPHISCHE RAHMENBEDINGUNGEN<br />
Relevanz der demographischen Entwicklungen im <strong>Kreis</strong> <strong>Recklinghausen</strong> für die<br />
Nachfrage von Pflegeleistungen<br />
In 2009 lebten im <strong>Kreis</strong> rund 19.000 ältere Menschen mit anerkanntem Pflegebedarf,<br />
womit deren Zahl gegenüber dem Jahr 1999 um 19% angestiegen ist. In diesem Zeitraum<br />
ist die Zahl derer, die ausschließlich Pflegegeld in Anspruch nehmen und die Pflege damit<br />
privat organisieren, von 8.250 auf 7.830 (+6%) angestiegen. Deutlich stärker als in den<br />
Vorjahren werden Leistungen professioneller Pflegekräfte in Anspruch genommen: Im ambulanten<br />
Sektor erhöhte sich die Zahl der Leistungsempfänger von 3.580 auf 4.160<br />
(+33%), im stationären Sektor von 4.520 auf 5.010 (+22%).<br />
Im Zeitvergleich fällt auf, dass der Anstieg der Gesamtzahl pflegebedürftiger Menschen<br />
durch die Entwicklung in der Altersgruppe der 80 bis unter 90-jährigen bedingt ist. Denn nur<br />
hier ist die Zahl der Pflegebedürftigen demographiebedingt deutlich angestiegen, während<br />
in allen anderen Altersgruppen kaum eine Veränderung der Anzahl pflegebedürftiger Menschen<br />
stattgefunden hat, obwohl die Bevölkerungszahl in diesen Altersgruppen größer<br />
geworden ist. Die Gegenüberstellung der Entwicklung von den allgemeinen Bevölkerungszahlen<br />
und den Menschen mit Pflegebedarf zeigt zudem, dass der Bevölkerungsanstieg in<br />
allen Altersgruppen stärker ausgeprägt ist als der Anstieg pflegebedürftiger Menschen. Hier<br />
ist in einigen Altersgruppen sogar ein Rückgang der Pflegebedürftigkeit zu verzeichnen.<br />
Dieses Phänomen ist darüber zu erklären, dass in den vergangenen Jahren auf Bundesund<br />
Landesebene aber auch im <strong>Kreis</strong> <strong>Recklinghausen</strong> gerade bei den über 80-Jährigen<br />
der Anteil der pflegebedürftigen Menschen zurückgegangen ist. Lag im Jahr 1999 die Pflegequote<br />
bei den 80- bis unter 85-jährigen Menschen im <strong>Kreis</strong> <strong>Recklinghausen</strong> noch bei<br />
29% so war die Quote in 2009 um 4 %-Punkte niedriger. Und auch bei den hochaltrigen<br />
Menschen sind die Pflegequoten von 48 auf 44% (85 bis unter 90 Jahre) bzw. von 75 auf<br />
70% (90 Jahre und älter) zurückgegangen.<br />
Veränderung der Bevölkerungszahl und der Anzahl pflegebedürftiger<br />
Menschen von 1999 auf 2009 im <strong>Kreis</strong> <strong>Recklinghausen</strong><br />
90 u. älter<br />
85 - 89<br />
80 - 84<br />
75 - 79<br />
70 - 74<br />
65 - 69<br />
-10% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% 110%<br />
Bevölkerung<br />
pflegebedürftige Menschen