Ausbildungsberufe Gesundheit - Kreis Recklinghausen
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DEMOGRAPHISCHE RAHMENBEDINGUNGEN<br />
17<br />
Altersbezogene Inanspruchnahme von Leistungen des <strong>Gesundheit</strong>ssektors<br />
Der mögliche Ausbildungs- und Fachkräftebedarf ist nicht losgelöst von demographischen<br />
Entwicklungen zu diskutieren, zeigen doch die Heil- und Hilfsmittelreporte der Krankenkassen,<br />
die Daten der Krankenhaus- sowie die der Pflegestatistik wie stark im <strong>Gesundheit</strong>s-<br />
und Pflegesektor die Inanspruchnahme von Leistungen mit dem Alter verbunden ist.<br />
Im Folgenden gilt es zunächst, die altersabhängige Inanspruchnahme von Leistungen zu<br />
skizzieren. Dabei ist es unumgänglich, kurz auf die unterschiedlichen Informationssysteme<br />
in diesem Sektor einzugehen, da darüber die Datenlage bestimmt wird.<br />
Krankenhauseinweisungen<br />
Die fallpauschalenbezogene Krankenhausstatistik 7 wird vom statistischen Bundesamt<br />
veröffentlicht und ermöglicht auf Bundesebene die Auswertung der Patienten-Fallzahlen<br />
nach Altersjahren. Da es sich um eine Fallstatistik handelt, sind keine Aussagen darüber<br />
möglich, wie hoch in den jeweiligen Bevölkerungsgruppen der Anteil derjenigen ist, die im<br />
Verlauf eines Jahres mindestens einmal stationär aufgenommen werden. Besonders im<br />
hohen Alter werden Menschen innerhalb eines Jahres mehrfach eingewiesen, womit für die<br />
Statistik jedes Mal ein neuer Fall ausgelöst wird. Gleichwohl ist augenfällig, wie stark das<br />
Risiko mindestens eines Krankenhausaufenthaltes in Abhängigkeit vom Alter ansteigt.<br />
Auf Bundesebene sind die Krankenhausfälle in 2011 gegenüber dem Vorjahr um 1,6%<br />
angestiegen, gegenüber 2006 sogar um 9%. Die durchschnittliche Verweildauer ist im gleichen<br />
Zeitraum von 7,5 auf 6,7 Tage zurückgegangen. Dies bedeutet, dass in den Kliniken<br />
zunehmend mehr Patienten in immer kürzerer Zeit behandelt werden, was zu einer deutlichen<br />
Arbeitsverdichtung in den Einrichtungen führt. Für den ambulanten Sektor führt diese<br />
Entwicklung dazu, dass im häuslichen Bereich oder in der stationären Langzeitpflege eine<br />
intensivere medizinische und pflegerische Betreuung nach Krankenhausaufenthalten gewährleistet<br />
werden muss.<br />
Krankenhausfälle in Deutschland 2011 nach Altersgruppen<br />
80 - 85<br />
70 - 75<br />
60 - 65<br />
50 - 55<br />
40 - 45<br />
30 - 35<br />
20 - 25<br />
10 - 15<br />
1 bis unter 5<br />
0 10 20 30 40 50 60 70<br />
Es ist davon auszugehen,<br />
dass im <strong>Kreis</strong> <strong>Recklinghausen</strong><br />
eine analoge altersabhängige<br />
Verteilung der Krankenhausfälle<br />
vorliegt. Von<br />
daher kann der Datensatz<br />
genutzt werden, um auch für<br />
den <strong>Kreis</strong> die demographischen<br />
Rahmenbedingungen<br />
für die Inanspruchnahme von<br />
Leistungen abzubilden.<br />
Krankenhausfälle je 100 Einwohner der jeweiligen Altersgruppe<br />
7 Statistisches Bundesamt (2012). Die eigenen Analysen und Berechnungen dieses Datensatzes zu altersabhängigen<br />
Krankenhauseinweisungen sind in die Abbildung „Krankenhausfälle in Deutschland 2011<br />
nach Altersgruppen eingegangen.