XXIXX. Olympische Spiele Peking 2008 - Der Deutsche Olympische ...
XXIXX. Olympische Spiele Peking 2008 - Der Deutsche Olympische ...
XXIXX. Olympische Spiele Peking 2008 - Der Deutsche Olympische ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
141<br />
Die <strong>Olympische</strong>n <strong>Spiele</strong> in <strong>Peking</strong> haben deutlich gemacht, dass nur über ein hohes Maß an Professionalisierung<br />
in allen Bereichen der Betreuung und des Trainings im Hockeysport der Damen<br />
Spitzenleistungen erzielt werden können. In Holland, Argentinien, China und Australien werden<br />
erfolgreiche Modelle der Zentralisierung von Kaderspielerinnen, Professionalisierung und „Ganzjahrestraining“<br />
praktiziert. Diese Modelle können lediglich zur Ideengewinnung und als Anregung<br />
für das deutsche Hockey dienen, müssen jedoch an die „deutschen Strukturen“ angepasst<br />
und mit eigenen Entwicklungsstrategien ergänzt werden. Darüber hinaus profitiert die deutsche<br />
Nationalmannschaft von der soliden Ausbildung des Nachwuchses und von dem Engagement<br />
der hoch qualifizierten deutschen Hockey-Trainer.<br />
Gelingt es, im deutschen Team die positive Entwicklung durch die in der Zielvereinbarung mit<br />
dem DOSB vereinbarten Maßnahmen weiter zu forcieren und eine gewisse Kontinuität im<br />
Betreuerstab zu gewährleisten, dann wird auch die Hockey-Mannschaft der Damen von den<br />
<strong>Olympische</strong>n <strong>Spiele</strong>n 2012 erfolgrech nach Deutschland zurückkehren.<br />
Herren<br />
1. Internationale Bestandsaufnahme<br />
Die deutsche Herren-Nationalmannschaft Hockey ist Olympiasieger.<br />
Sie setzte sich im Endspiel gegen Spanien mit einem 1:0 Sieg<br />
durch. Dieses Spiel war geprägt von einer taktischen Meisterleistung<br />
der deutschen Mannschaft, die auch unter Druck nie von ihrem<br />
taktischen Konzept abwich (Tab. 76).<br />
Die Grundlage für diesen Erfolg wurde im Halbfinal-Krimi gegen Holland gelegt.<br />
Trotz eines 0:1 Rückstandes kämpfte das deutsche Team beispiellos um den<br />
Ausgleich, der dann auch kurz vor Schluss der regulären Spielzeit gelang. <strong>Der</strong><br />
Endstand nach einem von Deutschland souverän gestalteten 7-Meter-Schießen<br />
hieß 5:4 und bedeutete den Einzug ins Finale des olympischen Hockey-Turniers.<br />
Spanien setzte sich im zweiten Halbfinale gegen Australien mit 3:2 durch. Vielleicht<br />
für viele eine Überraschung – grundsätzlich jedoch ein Beleg für die gute<br />
und solide Arbeit der Spanier. Dieser Aufwärtstrend, den die Spanier in den letz-<br />
Tab. 76<br />
Hockey Herren<br />
OS <strong>2008</strong><br />
Rang Nation<br />
1. GER<br />
2. ESP<br />
3. AUS<br />
4. NED<br />
5. GBR<br />
6. KOR<br />
7. NZL<br />
8. PAK<br />
9. BEL<br />
10. CAN<br />
11. CHN<br />
12. RSA<br />
ten Jahren beweisen, muss selbstverständlich mit dem professionell arbeitenden Trainergespann<br />
unter Spaniens holländischem Coach Mauritz Hendriks in Verbindung gebracht werden. Jedoch<br />
sind auch die Talentauswahl und Talentförderung in Spanien und die hoch professionellen Bedingungen<br />
in den Vereinen, die eine Weiterentwicklung der jungen Athleten erst möglich machen,<br />
Grundlagen für die jüngsten Erfolge des spanischen Nationalteams.<br />
<strong>Der</strong> Sieg der Australier gegen Holland im Spiel um Platz drei war hoch verdient. Die Niederländer<br />
gewannen seit 1992 zum ersten Mal keine Medaille in einem olympischen Turnier und mussten<br />
nach dem verpatzten Weltmeisterschaftsturnier 2006 in Deutschland erneut eine herbe Enttäuschung<br />
hinnehmen. Bei diesem Team steht nach dem Rücktritt von Rolant Oltmans unter einem<br />
neuen Coach ein Neuaufbau für den Olympiazyklus 2009-2012 bevor.<br />
2. Nationale Bestandsaufnahme<br />
Als amtierender Weltmeister und 1. der Weltrangliste startete die deutsche Hockey-Herren-<br />
Nationalmannschaft in die olympische Saison. Die direkte Qualifikation für die Sommerspiele in<br />
<strong>Peking</strong> war das erklärte Ziel des Teams und des Trainerstabes unter dem neuen Bundestrainer<br />
Markus Weise. Nach Platz 4 bei den Europameisterschaften 2007 musste die Mannschaft jedoch<br />
den mühsamen Weg über die Olympiaqualifikation in Japan gehen.<br />
Erstmals bestritt der gesamte Nationalkader statt der Hallensaison eine umfangreiche Vorbereitung<br />
auf Rasen, u.a. in Südafrika. Das Stützpunkttraining wurde mit Hilfe neuer Finanzmittel forciert.<br />
Die Olympiaqualifikation wurde minutiös vorbereitet und nichts dem Zufall überlassen. In<br />
Trainerstab und Mannschaft fand ein Umdenken hin zu einem konzentrierten und fokussierten