XXIXX. Olympische Spiele Peking 2008 - Der Deutsche Olympische ...
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Die internationale Konkurrenz (143 Starter) hatte ihren Favoriten in dem nominell stärksten<br />
Team der Spanier (Valverde, Freire, Sanchez, Contador und Pereiro), aber auch andere Mannschaften<br />
wie z.B. die USA mit u.a. Leipheimer, Zabriskie und Hincapie. Aber auch das italienische<br />
Team mit dem Olympiasieger von Athen 2004, Paolo Bettini, hatte gute Chancen, beim Einer-Straßen-Rennen<br />
in die Medaillenränge zu fahren. Auch das deutsche Team (Ciolek, Schumacher,<br />
Voigt, Grabsch und Wegmann) hatte auf Grund ihrer Vorleistungen in der bisherigen Straßensaison<br />
gute Chancen, sich auf einen der vorderen Ränge zu platzieren.<br />
Im ‚schwersten Olympiarennen aller Zeiten’ triumphierte allerdings der Spanier Samuel Sanchez<br />
vor dem Italiener Davide Rebellin und dem Schweizer Zeitfahr-Weltmeister Fabian Cancellara.<br />
Die Leistung des Eidgenossen ist umso bemerkenswerter, da er nach einem Trainingssturz seines<br />
Schweizer Mitstreiters Michael Albasini den Wettkampf gegen die Konkurrenz allein bestreiten<br />
musste.<br />
Einzelzeitfahren<br />
Für das Einzelzeitfahrrennen über 47,6 km galt der Schweizer Fabian Cancellara als absoluter Favorit.<br />
Aber ebenso wie der 3-fache Weltmeister Michael Rogers (Australien), der nach längerer<br />
Verletzungspause wieder kurz vor den <strong>Olympische</strong>n <strong>Spiele</strong>n in Form gekommen war, galt auch<br />
Stefan Schumacher als einer der Medaillenaspiranten. Schumacher hatte u.a. beide Zeitfahrwettbewerbe<br />
bei der diesjährigen Tour de France für sich entschieden. Mit Bert Grabsch ging zudem<br />
eine weiterer exzellenter deutscher Einzelzeitfahrer an den Start, Grabsch war bei der WM 2007<br />
in Stuttgart in diesem Wettbewerb Vierter geworden. Nach Meinung der Fachleute hatte Grabsch<br />
sogar größere Chancen auf eine Medaille als Schumacher.<br />
Cancellara (Team CSC) gewann Gold in überragender Form (1:02:11,43 Std.), 33 Sekunden vor<br />
seinem schwedischen CSC-Teamgefährten Gustav Larson und dem amerikanischen Astana-Profi<br />
Levi Leipheimer (1:03:21,11 Std.)<br />
2. Nationale Bestandsaufnahme<br />
Einer-Strasse<br />
Die erste Radsport-Entscheidung bei den <strong>Olympische</strong>n <strong>Spiele</strong>n in <strong>Peking</strong> endete für das deutsche<br />
Team mit einer Enttäuschung. Als einziger der fünf deutschen Starter erreichte Fabian Wegmann<br />
als 21. die Ziellinie. Eigentlich hatte das Rennen für die deutschen Fahrer gut begonnen. Mit Bert<br />
Grabsch und Jens Voigt waren zwei Fahrer von Anfang an in einer Spitzengruppe vertreten, in<br />
der allerdings kein Fahrer mit Ambitionen zu finden war. Die Mannschaftstaktik war also zunächst<br />
aufgegangen: Kontrolle der Spitze des Feldes in der 1. Rennhälfte durch Voigt und<br />
Grabsch, danach sollten Schumacher und Wegmann ihre Chance suchen, um in den Kampf um<br />
die Medaillen eingreifen zu können. Sollte es wider Erwarten zu einer Sprintankunft kommen,<br />
sollte Ciolek in das Geschehen eingreifen. Somit war das deutsche Team für alle Rennsituationen<br />
bestens vorbereitet.<br />
Die klimatischen Bedingungen waren für alle Fahrer gleich, hatten aber vor allem Stefan Schumacher<br />
stark zugesetzt. Die hohen Temperaturen als auch die hohe Luftfeuchtigkeit zwangen ihn ca.<br />
50 km vor dem Ziel auf Grund heftiger Kopfschmerzen und Schüttelfrost das Rennen aufzugeben.<br />
Da Gerald Ciolek das Rennen bereits nach 150 km beendet hatte, versuchte Wegmann als<br />
einziger noch im Rennen verbliebener Fahrer nach Schumachers Ausstieg die deutsche Fahne<br />
hochzuhalten. Er konnte noch Eingangs der letzten Runde an der Spitze des Feldes im Kreise<br />
der Favoriten mithalten, ließ sich durch eine Attacke des Italieners Bettini aus seinem Rhythmus<br />
bringen, überzog dabei und konnte somit nicht mehr in den Kampf um die Medaillen eingreifen.<br />
Einzelzeitfahren<br />
Nach dem schwachen Abschneiden im Straßenrennen kam es zwei Tage später im Einzelzeitfahren<br />
der Männer nicht zu einer Wiedergutmachung. Mit Platz 13 (Schumacher) und 14 (Grabsch)<br />
sowie über drei Minuten Abstand auf den neuen Schweizer Olympiasieger Fabian Cancellara ha-