XXIXX. Olympische Spiele Peking 2008 - Der Deutsche Olympische ...
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Die Entwicklung von Spitzenleistungen ist ohne Hochtechnologie beim Einsatz von Sportgeräten<br />
bzw. Wettkampfausrüstungen nicht mehr möglich. Hier entscheiden der technologische Vorsprung<br />
bzw. die schnelle Umsetzung und Anpassung internationaler Entwicklungen über einen<br />
leistungswirksamen Einsatz. Auch die Unterstützung der Athleten und Mannschaften im Wettkampf<br />
durch modernste Objektivierungssysteme und unter Einsatz von zahlreichen und kooperierenden<br />
Spezialisten sind Standard geworden. Ein eindrucksvolles Beispiel für die strategisch<br />
geplante professionellen Organisation von Spitzenleistungen ist, dass einige Länder in zeitlicher<br />
Nähe zum sportlichen Wettkampfhöhepunkt vor Ort temporäre Institute mit interdisziplinärer<br />
Kapazität und modernster Kommunikations- und Informationstechnik einrichten, um ihre<br />
Olympiateams optimal vorzubereiten bzw. zu unterstützen.<br />
Alle führenden Sportländer verfügen inzwischen über nationentypische effektive Systemlösungen<br />
in der Spitzensportforschung für die wissenschaftliche Trainingsbegleitung, die Technologieentwicklung<br />
sowie die Einflussnahme auf die Sportgeräteentwicklung. Zunehmend werden diese<br />
Aufgaben von zentralen Institutionen, wie dem AIS (Australien), dem JISS (Japan) oder dem<br />
INSEP (Frankreich), realisiert, die in dezentralisierte Strukturen integriert sind und auf diese<br />
steuernd einwirken. Diese Einrichtungen zeugen von der starken internationalen Konkurrenz,<br />
der Deutschland auch in der wissenschaftlichen Betreuung des Spitzen- und Nachwuchssports<br />
ausgesetzt ist. Dabei besteht der Trend, dass diese Forschungseinrichtungen zunehmend mit modernsten<br />
Trainingszentren verbunden werden. Eine der modernsten Einrichtungen dieser Art ist<br />
das English Institute of Sport (EIS), das in Vorbereitung der <strong>Olympische</strong>n <strong>Spiele</strong> 2012 nach dem<br />
Modell IAT konzipiert und 2002 eröffnet wurde.<br />
Fazit: Forschung, Entwicklung und wissenschaftliche Begleitung sind für den Erfolg im<br />
Spitzensport unabdingbar. Dabei ist wirkungsvolle Spitzensportforschung abhängig von<br />
der personellen und materiellen Ausstattung sowie der gesellschaftlichen Akzeptanz.<br />
8.<br />
Deutschland verfügt mit dem Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) und dem Institut<br />
für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) über zwei zentrale Institute, die<br />
sich an den wissenschaftlichen Bedürfnissen des deutschen Spitzen- und Nachwuchssports orientieren.<br />
Die noch weltweit einzigartige Konstellation von athletennaher, sportartspezifischer, interdisziplinärer<br />
und komplexer Trainings- und Wettkampfforschung in Verbindung mit der<br />
Technologieentwicklung ermöglicht es den Instituten, die Leistungswirksamkeit der sportartspezifischen<br />
Trainer-Beratersysteme zu erhöhen und Hightech-Lösungen für Sport- und Trainingsgeräte<br />
zu generieren. Grundlage für die erfolgreiche Forschung bildet die vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />
insbesondere mit den Spitzenverbänden und weiteren Partnern. In der Sportart<br />
Kanurennsport werden beispielsweise die Vorteile aus der engen Kooperation zwischen Trainern,<br />
Athleten und der trainingswissenschaftlichen bzw. technologischen Kompetenz von IAT und<br />
FES im Rahmen der prozessbegleitenden Trainings- und Wettkampfforschung einerseits und der<br />
Nutzung von Forschungsergebnissen aus dem sportartübergreifenden Wissenstransfer andererseits<br />
besonders deutlich.<br />
Voraussetzung für die Wirkung von Wissenschaft ist, dass in den Spitzenverbänden leistungssportorientierte<br />
Strukturen, trainingsmethodische Konzepte und Trainer-Beratersysteme existieren.<br />
Daneben spielt die Vertrauensbasis zwischen Wissenschaftlern, Trainern und Sportlern sowie<br />
die Fachkompetenz bei allen Beteiligten eine große Rolle. Eine Koordinierung der wissenschaftlichen<br />
Kapazitäten durch die Spitzenverbände, auf der Grundlage von Wissenschaftskonzeptionen,<br />
ist zwingend erforderlich.<br />
Die Bedeutung und die Anerkennung der angewandten Trainingswissenschaft, wie sie das IAT<br />
mit seiner athletennahen, interdisziplinären und komplexen wissenschaftlichen Unterstützung der<br />
Leistungsentwicklung und des Trainings praktiziert, werden allein daraus deutlich, dass das deut-