XXIXX. Olympische Spiele Peking 2008 - Der Deutsche Olympische ...
XXIXX. Olympische Spiele Peking 2008 - Der Deutsche Olympische ...
XXIXX. Olympische Spiele Peking 2008 - Der Deutsche Olympische ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
157<br />
(GR 3-1-0 und F 3-1-2). Es fällt auf, dass innerhalb der einzelnen Stilarten jeweils nur eine Nation<br />
mehr als eine Goldmedaille erkämpft. Alle anderen erfolgreichen Nationen feiern ihre Medaillen<br />
in unterschiedlicher Gewichtung – wobei mehrfach traditionelle Strukturen den Ausschlag<br />
geben, aber auch Erfolge einzelner Leistungsträger dahinter stehen.<br />
Zusammen mit Russland gewinnen weitere 11 ehemalige GUS-Republiken (u.a. Usbekistan, Georgien,<br />
die Ukraine, Kirgisien, Aserbeidschan, Tadschikistan und Kasachstan) allein 39 Medaillen (9-11-19).<br />
Die GUS-Staaten allein gewinnen somit über die Hälfte (54%) aller zu vergebenden Medaillen.<br />
2. Nationale Bestandsaufnahme<br />
Die sportliche Zielstellung des <strong>Deutsche</strong>n Ringer-Bundes bestand darin, bei den <strong>Olympische</strong>n<br />
<strong>Spiele</strong>n <strong>2008</strong> innerhalb der einzelnen Stilarten jeweils eine Medaille zu gewinnen. Dieses Ziel war<br />
ohne Zweifel ambitioniert, aber anhand der zurückliegenden internationalen Erfolge (2006 und<br />
2007) nicht unrealistisch. Letztlich konnte das Vorhaben mit ‚nur’ einer Medaille (Mirko Englich<br />
im gr.-röm. Stil) zwar nicht realisiert werden, doch zeigt die Analyse aller Wettkämpfe, dass zwei<br />
weitere Medaillen sowohl im Frauenringen (Anita Schätzle) als auch im Freistil der Männer (Davyd<br />
Bichinashvili) nur um Haaresbreite (d.h. durch Aufgabe wegen Verletzung in führender Position<br />
bzw. Punktverlust zehn Sekunden vor Rundenschluss) verpasst wurden.<br />
Die Ergebnisse der Olympiastarter des DRB im Einzelnen:<br />
1. Griechisch-römischer Stil (Männer): 66 kg Thätner, Marcus – 18. Platz; 74 kg Schneider, Konstantin<br />
– 9. Platz und 96 kg Englich, Mirko – 2. Platz.<br />
2. Frauenringen: 48 kg Engelhardt, Alexandra – 14. Platz; 72 kg Schätzle, Anita – 7. Platz.<br />
3. Freistil (Männer): 84 kg Bichinashvili, Davyd – 5. Platz; 96 kg Kehrer, Stefan – 13. Platz.<br />
Mit dem Abschneiden der deutschen Olympiamannschaft im Ringen kann man jedoch trotz der<br />
knappen Ergebnisse und guten Ansätze nicht zufrieden sein. Die noch bestehenden Schwachpunkte<br />
– u.a.<br />
� im technisch-taktischen und konditionellen Bereich (fehlende Effizienz bei der Realisierung der<br />
in den individuellen Zielvorgaben der Sportler bzw. Sportlerinnen geplanten bzw. festgelegten<br />
Trainingsinhalte im Heimbereich und/oder in den Bundesstützpunkten),<br />
� in der pädagogischen Betreuung der TOP-Team Kader durch einzelne Stützpunkttrainer,<br />
insbesondere im Rahmen der dezentralen Vorbereitung<br />
trugen im Verlaufe des Vorbereitungsprozesses auf die <strong>Olympische</strong>n <strong>Spiele</strong> in <strong>Peking</strong> in nicht zu<br />
unterschätzendem Ausmaß zu der einen oder anderen individuellen Enttäuschung bei.<br />
3. Schlussfolgerungen<br />
Ausgehend von der betrüblichen Situation nach Athen 2004 sind im Vergleich mit der darauf folgenden<br />
leistungssportlichen Entwicklung innerhalb des <strong>Deutsche</strong>n Ringer-Bundes und den in<br />
<strong>Peking</strong> erzielten Ergebnissen auf vielen Gebieten deutliche Fortschritte erkennbar. Hierzu zählen<br />
u.a.:<br />
� Ausbau und Harmonisierung aller den Hochleistungssport tangierenden Strukturen,<br />
� Stärkung der Kompetenz der Aufbauorganisation Leistungssport des DRB sowie der verantwortlichen<br />
Bundestrainer,<br />
� Umsetzung (Durchsetzung) der Richtlinien des Spitzenfachverbandes über die relevanten<br />
leistungssportlichen Kernbereiche Trainingspraxis, wissenschaftliche Betreuung und Trainerqualifikation,<br />
� Ausbau des Umfeldmanagements (‚Duales System’) insbesondere im Bereich der TOP-<br />
Team Kader,<br />
� Schaffung finanzieller Anreize (Prämiensystem) in Verbindung mit der Entwicklung eines<br />
Verhaltenskodex sowie der Festlegung sportlicher Leistungsziele (TOP-Team Kader und<br />
Trainer),