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XXIXX. Olympische Spiele Peking 2008 - Der Deutsche Olympische ...

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(GR 3-1-0 und F 3-1-2). Es fällt auf, dass innerhalb der einzelnen Stilarten jeweils nur eine Nation<br />

mehr als eine Goldmedaille erkämpft. Alle anderen erfolgreichen Nationen feiern ihre Medaillen<br />

in unterschiedlicher Gewichtung – wobei mehrfach traditionelle Strukturen den Ausschlag<br />

geben, aber auch Erfolge einzelner Leistungsträger dahinter stehen.<br />

Zusammen mit Russland gewinnen weitere 11 ehemalige GUS-Republiken (u.a. Usbekistan, Georgien,<br />

die Ukraine, Kirgisien, Aserbeidschan, Tadschikistan und Kasachstan) allein 39 Medaillen (9-11-19).<br />

Die GUS-Staaten allein gewinnen somit über die Hälfte (54%) aller zu vergebenden Medaillen.<br />

2. Nationale Bestandsaufnahme<br />

Die sportliche Zielstellung des <strong>Deutsche</strong>n Ringer-Bundes bestand darin, bei den <strong>Olympische</strong>n<br />

<strong>Spiele</strong>n <strong>2008</strong> innerhalb der einzelnen Stilarten jeweils eine Medaille zu gewinnen. Dieses Ziel war<br />

ohne Zweifel ambitioniert, aber anhand der zurückliegenden internationalen Erfolge (2006 und<br />

2007) nicht unrealistisch. Letztlich konnte das Vorhaben mit ‚nur’ einer Medaille (Mirko Englich<br />

im gr.-röm. Stil) zwar nicht realisiert werden, doch zeigt die Analyse aller Wettkämpfe, dass zwei<br />

weitere Medaillen sowohl im Frauenringen (Anita Schätzle) als auch im Freistil der Männer (Davyd<br />

Bichinashvili) nur um Haaresbreite (d.h. durch Aufgabe wegen Verletzung in führender Position<br />

bzw. Punktverlust zehn Sekunden vor Rundenschluss) verpasst wurden.<br />

Die Ergebnisse der Olympiastarter des DRB im Einzelnen:<br />

1. Griechisch-römischer Stil (Männer): 66 kg Thätner, Marcus – 18. Platz; 74 kg Schneider, Konstantin<br />

– 9. Platz und 96 kg Englich, Mirko – 2. Platz.<br />

2. Frauenringen: 48 kg Engelhardt, Alexandra – 14. Platz; 72 kg Schätzle, Anita – 7. Platz.<br />

3. Freistil (Männer): 84 kg Bichinashvili, Davyd – 5. Platz; 96 kg Kehrer, Stefan – 13. Platz.<br />

Mit dem Abschneiden der deutschen Olympiamannschaft im Ringen kann man jedoch trotz der<br />

knappen Ergebnisse und guten Ansätze nicht zufrieden sein. Die noch bestehenden Schwachpunkte<br />

– u.a.<br />

� im technisch-taktischen und konditionellen Bereich (fehlende Effizienz bei der Realisierung der<br />

in den individuellen Zielvorgaben der Sportler bzw. Sportlerinnen geplanten bzw. festgelegten<br />

Trainingsinhalte im Heimbereich und/oder in den Bundesstützpunkten),<br />

� in der pädagogischen Betreuung der TOP-Team Kader durch einzelne Stützpunkttrainer,<br />

insbesondere im Rahmen der dezentralen Vorbereitung<br />

trugen im Verlaufe des Vorbereitungsprozesses auf die <strong>Olympische</strong>n <strong>Spiele</strong> in <strong>Peking</strong> in nicht zu<br />

unterschätzendem Ausmaß zu der einen oder anderen individuellen Enttäuschung bei.<br />

3. Schlussfolgerungen<br />

Ausgehend von der betrüblichen Situation nach Athen 2004 sind im Vergleich mit der darauf folgenden<br />

leistungssportlichen Entwicklung innerhalb des <strong>Deutsche</strong>n Ringer-Bundes und den in<br />

<strong>Peking</strong> erzielten Ergebnissen auf vielen Gebieten deutliche Fortschritte erkennbar. Hierzu zählen<br />

u.a.:<br />

� Ausbau und Harmonisierung aller den Hochleistungssport tangierenden Strukturen,<br />

� Stärkung der Kompetenz der Aufbauorganisation Leistungssport des DRB sowie der verantwortlichen<br />

Bundestrainer,<br />

� Umsetzung (Durchsetzung) der Richtlinien des Spitzenfachverbandes über die relevanten<br />

leistungssportlichen Kernbereiche Trainingspraxis, wissenschaftliche Betreuung und Trainerqualifikation,<br />

� Ausbau des Umfeldmanagements (‚Duales System’) insbesondere im Bereich der TOP-<br />

Team Kader,<br />

� Schaffung finanzieller Anreize (Prämiensystem) in Verbindung mit der Entwicklung eines<br />

Verhaltenskodex sowie der Festlegung sportlicher Leistungsziele (TOP-Team Kader und<br />

Trainer),

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