04.11.2012 Aufrufe

Adel im Pfälzer rAum - Historischer Verein der Pfalz

Adel im Pfälzer rAum - Historischer Verein der Pfalz

Adel im Pfälzer rAum - Historischer Verein der Pfalz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

pouppes minandieres waren. 36 Setzte er 1743 noch auf von Hallberg, so bekleideten<br />

seit den 1750er Jahren zunächst Heinrich ernst von wrede, später Heinrich<br />

anton von Beckers und Peter emanuel von zedtwitz sowie schließlich Josef anton<br />

von reibeld und franz albert von oberndorff bedeutende ämter, um nur die<br />

wichtigsten Protagonisten zu nennen. wenngleich hier zunächst nur von ein zelnen<br />

Personen die rede ist, so waren diese doch zumeist Häupter kleiner Beamtendynastien,<br />

die nicht selten über mehrere Generationen hinweg in kurpfälzischen diensten<br />

blieben. Stefan mörz stellte hierzu fest, dass dieser neue Hofadel mit Hilfe<br />

verwandtschaftlicher Verflechtungen ein familienübergreifendes Netzwerk aufbaute,<br />

das so manche karriere ermöglichte o<strong>der</strong> zur Vollendung brachte. 37<br />

mitte des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts war mannhe<strong>im</strong> eine von einer adligen elite geprägte<br />

Stadt. die Vertreter dieser führungsschicht hatten sich vornehmlich in <strong>der</strong> dem<br />

Schloss zugewandten oberstadt nie<strong>der</strong>gelassen. noch 1784, also Jahre nachdem<br />

karl theodor seinen Hof nach münchen verlegt hatte, wun<strong>der</strong>te sich etwa Sophie<br />

von la roche über die viele[n] adeliche[n] Häuser in <strong>der</strong> Stadt. Gleichzeitig zog<br />

es zahlreiche <strong>der</strong> neu geadelten Geschlechter aufs land und dabei in beträcht licher<br />

zahl auf die linke Seite des rheins, womit wir wie<strong>der</strong> unseren unter suchungsraum<br />

betreten.<br />

516<br />

III<br />

Der Orléans‘sche Krieg hatte für den <strong>Pfälzer</strong> Raum ein ganz außerordentliches<br />

maß an zerstörung zur folge. nicht nur viele dörfer und Städte waren verwüstet,<br />

son<strong>der</strong>n auch die Burgen und Schlösser des adels zerstört. Seit dem Beginn<br />

des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts herrschte daher eine rege Schlossbautätigkeit. 38 dabei taten<br />

sich einerseits die erwähnten neuadligen familien hervor, die landgüter erwarben<br />

und diese zu schlossähnlichen landsitzen ausbauen ließen. an<strong>der</strong>erseits musste<br />

ange sichts <strong>der</strong> Zerstörungen auch <strong>der</strong> etablierte Altadel zwangsläufig bauend tätig<br />

36 So die kolportierte äußerung karl theodors angesichts des werbens <strong>der</strong> familien Hacke und dalberg<br />

um seine illegit<strong>im</strong>e tochter eleonore von Bretzenhe<strong>im</strong>, zitat bei uwe diestler, franz albert leopold<br />

von oberndorff. die Politik <strong>Pfalz</strong>bayerns (1778­1795) (Beiträge zur pfälzischen Geschichte 17), kaiserslautern<br />

2000, S. 57.<br />

37 mörz, aufgeklärter absolutismus (wie anm. 14) S. 200f.<br />

38 Günter Stein, Schlösser und Befestigungen <strong>der</strong> neuzeit, in: alter, <strong>Pfalz</strong>atlas (wie anm. 6) karte 49<br />

und textbd. 1, S. 313­356 (1966/69).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!