Adel im Pfälzer rAum - Historischer Verein der Pfalz
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Textpassage lässt auch noch etwas an<strong>der</strong>es sehr klar erkennen: die zuletzt genannte<br />
gruppe, als milites ständisch übergreifend zusammengefasst, 13 wird mit<br />
<strong>der</strong> Wendung de latere nostro (von unserer seite) eingeführt. hier drückt sich die<br />
höfische Nahbeziehung dieser Personen zum Herrscher aus, <strong>im</strong> Kontrast zu dem<br />
distanzierteren de mandato nostro (in unserem auftrag), wie die Bischöfe und<br />
grafen vorgestellt werden.<br />
die beiden eingangsbeispiele haben bereits mitten in die Thematik hineingeführt,<br />
um die es in diesem Beitrag über adel und ministerialität aus dem <strong>Pfälzer</strong><br />
raum am hof <strong>der</strong> staufer geht. dies ist ein weites feld, das in einem überschaubaren<br />
rahmen nur ausschnitthaft behandelt werden kann. die schwierigkeiten<br />
beginnen bereits mit <strong>der</strong> absteckung des <strong>Pfälzer</strong> raums, wie die bewusst vage<br />
gehaltene formulierung lautet; Karl hampe sprach 1916 ähnlich unscharf von den<br />
<strong>Pfälzer</strong> landen. 14 damit mag man sich behelfen, wenn ein historischer raum zu<br />
definieren ist, <strong>der</strong> nicht als alte Provinz wie Schwaben o<strong>der</strong> als regnum wie lothringen<br />
umrissen ist. Bekanntlich „wan<strong>der</strong>te“ die <strong>Pfalz</strong>grafschaft von lothringen<br />
an den rhein und dehnte sich später auch östlich desselben aus. 15 für die hier interessierende<br />
epoche bietet die von hans Werle entworfene Karte <strong>der</strong> pfälzi schen<br />
lande in <strong>der</strong> stauferzeit eine brauchbare orientierung: 16 mit einer südlichen Begrenzung<br />
entlang <strong>der</strong> lauter bei Weißenburg, dem rhein als ost-, aber auch – <strong>im</strong><br />
rheingau – als nordgrenze, während sich das gebiet nach Westen noch etwas über<br />
das Reichsland Kaiserslautern, zweifellos das Kerngebiet <strong>der</strong> staufischen <strong>Pfalz</strong>, 17<br />
hinaus erstreckt. die mo<strong>der</strong>ne Karte <strong>der</strong> <strong>Pfalz</strong> sieht wie<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s aus, da nördlich<br />
<strong>der</strong> linie Worms, Bolanden, Bad münster am stein rheinhessen liegt. in <strong>der</strong> literatur<br />
zu den räumlichen Verhältnissen <strong>im</strong> mittelalter sind die grenzen denn auch<br />
unscharf, wenn von <strong>der</strong> <strong>Pfalz</strong> die rede ist. so spricht Karl Bosl vom „pfälzisch-<br />
13 Vgl. Josef fleckenstein, Über den engeren und weiteren Begriff von ritter und rittertum (miles und<br />
militia), in: gerd althoff, dieter geuenich, otto gerhard oexle und Joach<strong>im</strong> Wollasch (hgg.),<br />
Person und gemeinschaft <strong>im</strong> mittelalter. festschrift für Karl schmid, sigmaringen 1988, s. 379-392.<br />
14 Karl hampe, die <strong>Pfälzer</strong> lande in <strong>der</strong> stauferzeit, in: historische Zeitschrift 115 (1916) s. 31-63.<br />
15 Vgl. ruth gerstner, die geschichte <strong>der</strong> lothringischen und rheinischen <strong>Pfalz</strong>grafschaft von ihren<br />
anfängen bis zur ausbildung des Kurterritoriums <strong>Pfalz</strong> (rheinisches archiv 40), Bonn 1941; meinrad<br />
schaab, geschichte <strong>der</strong> Kurpfalz, Bd. 1: mittelalter, stuttgart 1988, s. 18f.; franz staab, die <strong>Pfalz</strong><br />
<strong>im</strong> mittelalter, in: Karl-heinz rothenberger, Karl scherer, franz staab und Jürgen Keddigkeit<br />
(hgg.), Pfälzische geschichte, Bd. 1, Kaiserslautern 2 2002, s. 97f.; armin Kohnle, Kleine geschichte<br />
<strong>der</strong> Kurpfalz, leinfelden-echterdingen 2 2006, s. 15f.<br />
16 hans Werle, die pfälzischen lande in <strong>der</strong> stauferzeit, in: Willi alter (hg.), <strong>Pfalz</strong> atlas, speyer 1963-<br />
1994, hier Karte 52 und Textbd. 1, s. 111-116 (1963/64).<br />
17 Vgl. rudolf Kraft, das reichsgut <strong>im</strong> Wormsgau (Quellen und forschungen zur hessischen geschichte<br />
16), darmstadt 1934, s. 54f.; Bosl, reichsministerialität (wie anm. 11) Bd. 1, s. 240f.; ludwig anton<br />
doll, das reichsland lautern <strong>im</strong> mittelalter, in: Jahrbuch für die geschichte von stadt und landkreis<br />
Kaiserslautern 3 (1965) s. 20-35; Vol ker rödel, <strong>der</strong> lauterer reichsgutkomplex. eine Zwischenbilanz,<br />
in: lutz fenske (hg.), deut sche Königspfalzen. Beiträge zu ihrer historischen und archäologischen<br />
erforschung, Bd. 4: Pfal zen, reichsgut, Königshöfe (Veröffentlichungen des max Planck-instituts für<br />
geschichte 11,4), göttingen 1996, s. 409-445.<br />
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