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Adel im Pfälzer rAum - Historischer Verein der Pfalz

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<strong>der</strong> kurfürstin, auch ging sie verwandtschaftliche Verbindungen mit an<strong>der</strong>en bei<br />

Hof maßgeblichen und ranghöheren familien wie den wachtendonck, Sickin gen,<br />

Sturmfe<strong>der</strong> o<strong>der</strong> nesselrode ein. die Hackes gehörten zweifelsohne zu den führenden<br />

mannhe<strong>im</strong>er adelsfamilien; in B 1, 6­7 unterhielt sie ein ihrer Stellung<br />

entsprechendes repräsentatives Haus. auch nach <strong>der</strong> Übersiedlung des Hofs nach<br />

münchen blieben die Hacke in <strong>der</strong> kurpfalz sesshaft und teilten schließlich das<br />

Schicksal <strong>der</strong> region. Ihr Schloss in trippstadt wurde <strong>im</strong> revolutionskrieg beschädigt<br />

und hernach versteigert. Immerhin blieb die familie auf dem rechten<br />

rheinufer behe<strong>im</strong>atet; nach dem Übergang <strong>der</strong> kurpfalz an Baden spielte sie zeitweise<br />

auch <strong>im</strong> Staatsdienst des Großherzogtums eine wichtige rolle.<br />

die familien von Hacke und von wiser sind die prominentesten neuadligen,<br />

die bereits unter Johann wilhelm aufgestiegen waren und erfolgreich <strong>im</strong> <strong>Pfälzer</strong><br />

raum fuß fassen konnten. zu dieser Gruppe gehörten auch Geschlechter wie die<br />

1712 in den Grafenstand aufgestiegenen von Hilleshe<strong>im</strong> o<strong>der</strong> die freiherren von<br />

Hundhe<strong>im</strong>, die vom nie<strong>der</strong>rhein in die kurpfalz kamen und Güter <strong>im</strong> <strong>Pfälzer</strong><br />

raum erwarben. So kauften die Grafen von Hilleshe<strong>im</strong> 1730 anteile an <strong>der</strong> Herrschaft<br />

reipoltskirchen, während die von Hundhe<strong>im</strong> 1704 mit <strong>der</strong> ortsherrschaft<br />

in edighe<strong>im</strong> belehnt wurden. 64 allerdings hatten beide Geschlechter ihren kurpfälzischen<br />

territo rialen Schwerpunkt eindeutig rechts des rheins. franz kaspar<br />

wilhelm von Hil leshe<strong>im</strong> war seit 1732 eigentümer des sogenannten oppenhe<strong>im</strong>er<br />

Palais am mannhe<strong>im</strong>er marktplatz in r 1,1 und damit des Gebäudes, in dem kurfürst<br />

karl Philipp vor <strong>der</strong> fertigstellung des Schlosses logiert hatte 65 ; die freiherren<br />

von Hund he<strong>im</strong> hingegen erwarben um 1700 die Herrschaft Ilveshe<strong>im</strong>, wo sie<br />

ein ansehn liches Schloss bauen ließen. 66<br />

auch kurfürst karl Philipp setzte in seiner Personalpolitik auf neuadlige aufsteiger.<br />

als herausragendes Beispiel für diese epoche kann <strong>der</strong> bereits erwähnte<br />

langjährige Jakob tillmann von Hallberg gelten. 67 Hallberg, Sohn des Bürgermeisters<br />

von mühlhe<strong>im</strong> an <strong>der</strong> ruhr, konnte als bürgerlicher aufsteiger das Vertrauen<br />

von kurfürst karl Philipp gewinnen und machte eine beachtliche karriere in <strong>der</strong><br />

kurpfälzischen regierung. 1721 erlangte er die nobilitierung, 1731 wurde er in<br />

64 Johann keiper, reichsherrschaft Hohenfels­reipoltskirchen, in: mitteilungen des Historischen <strong>Verein</strong>s<br />

<strong>der</strong> <strong>Pfalz</strong> 46 (1927) S. 51­119; Peter Bilhöfer, Bis zur Schwelle <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>ne, in: 1200 Jahre<br />

Oppau. Die Geschichte <strong>der</strong> Ludwigshafener Stadtteile Oppau­Edighe<strong>im</strong>­Pfingstweide, hg. vom <strong>Verein</strong><br />

zur för<strong>der</strong>ung des karl­otto­Braun­museums, ludwigshafen 2008, S. 51­166, hier S. 125.<br />

65 Hans Huth (Bearb.), die kunstdenkmäler des Stadtkreises mannhe<strong>im</strong> (die kunstdenkmäler in Badenwürttemberg),<br />

2 Bde., münchen 1982, hier Band 2, S. 1335­1338.<br />

66 Gustav Jacob, das Ilveshe<strong>im</strong>er Schloss, in: mannhe<strong>im</strong>er Geschichtsblätter 27 (1926) Sp. 165­175; die<br />

Stadt­ und landkreise Heidelberg und mannhe<strong>im</strong> (die Stadt­ und landkreise in Baden­württemberg),<br />

hg. von <strong>der</strong> Staatlichen archivverwaltung Baden­württemberg in Verbindung mit den Städten und den<br />

landkreisen Heidelberg und mannhe<strong>im</strong>, 3 Bde., karlsruhe 1966­1970, hier Bd. 3, S. 574.<br />

67 zu Hallberg und seiner familie vgl. Burghardt, Gehe<strong>im</strong>en räte (wie anm. 24) S. lXV; ernst von<br />

oidtmann, die familie von Hallberg, in: mitteilungen <strong>der</strong> westdeutschen Gesellschaft für familienkunde<br />

1916, S. 237­242; vgl. außerdem die Beiträge von emil Hettich, Porträt <strong>der</strong> familie Hallberg<br />

mit beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung <strong>der</strong> Herrschaft fußgönhe<strong>im</strong> (S. 37­74), und angela erbacher, fußgönhe<strong>im</strong><br />

in <strong>der</strong> neuzeit bis 1900 (S. 1­36 und 75­191), in: ortsgeschichte <strong>der</strong> Gemeinde fußgönhe<strong>im</strong>,<br />

hg. von <strong>der</strong> Gemeinde fußgönhe<strong>im</strong>, Bd. 2: Vom ende des mittelalters bis zum 1100. Jahrestag <strong>der</strong> ersten<br />

urkundlichen erwähnung 1993, Speyer 2001.<br />

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