Adel im Pfälzer rAum - Historischer Verein der Pfalz
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den rang eines freiherrn erhoben. In dieser zeit erwarb er fußgönhe<strong>im</strong>, ruchhe<strong>im</strong><br />
und einige an<strong>der</strong>e dörfer, die den kern einer kleinen reichsunmittelbaren<br />
Herrschaft <strong>im</strong> <strong>Pfälzer</strong> raum bildeten. auch er betätigte sich als Bauherr und ließ<br />
um 1740 in fußgönhe<strong>im</strong> ein Schlösschen mit Garten errichten. außerdem übernahm<br />
er <strong>im</strong> 1737 erworbenen ruchhe<strong>im</strong> ein kleines vom Vorbesitzer erbautes<br />
Schloss. 68 Hallbergs Herrschaft in diesen ortschaften gestaltete sich jedoch alles<br />
an<strong>der</strong>e als reibungslos. 69 nicht nur, dass es mehrfach zu Streitereien und Prozes sen<br />
um Schatzungs und fronabgaben kam; auch <strong>der</strong> konfessionelle unterschied zwischen<br />
dem ortsherrn und seinen untertanen war belastend. damit kommen wir<br />
zu einem aspekt, <strong>der</strong> entscheidend war für das Verhältnis fast aller neuadli gen zu<br />
ihren untertanen. denn die Personalpolitik <strong>der</strong> kurfürsten zielte bewusst darauf<br />
ab, dass nahezu alle Entscheidungsträger katholischer Konfession waren. Konflikte<br />
mit <strong>der</strong> überwiegend protestantischen Bevölkerung waren so vorpro grammiert.<br />
die neuadligen fungierten auf dem land als träger einer kurfürst lichen rekatholisierungspolitik,<br />
die darin zum ausdruck kam, dass sie etwa katholische Pfarreien<br />
stifteten wie Hallberg in fußgönhe<strong>im</strong>, katholische Gottes dienste in eigens errichteten<br />
Schlosskapellen für die Bevölkerung erlaubten wie die wiser o<strong>der</strong> Bauplätze<br />
für katholische kirchen bereitstellten wie die Busch in freinshe<strong>im</strong>. 70 Sie alle<br />
hatten sich <strong>der</strong> Herstellung und Emporbringung <strong>der</strong> darin nen zeither hun<strong>der</strong>t und<br />
mehreren Jahren in gänzlichen Abgang gerathenen Hei ligen Catholischen Religion<br />
verschrieben – eine missionsabsicht, die bei den Betroffenen nicht <strong>im</strong>mer auf<br />
Gegenliebe stieß. 71 die katholische ausrichtung des neuadels fand auch darin ihren<br />
nie<strong>der</strong>schlag, dass nachgeborene familienmit glie<strong>der</strong> karrieren in den umliegenden<br />
domstiften Speyer und worms einschlugen. <strong>der</strong> familie von Hacke etwa<br />
entstammten gleich drei mitglie<strong>der</strong> des Speyrer domkapitels, von denen es christian<br />
franz sogar zum Propst des St. GermanStifts in Speyer und zum chorbischof<br />
von trier brachte. 72 auch für die familie von Hallberg sind geistliche karrieren<br />
überliefert, wenngleich nicht <strong>im</strong> <strong>Pfälzer</strong> raum. Gabriel von Hallberg, ein Vetter<br />
Jakob tillmanns, wirkte als geistlicher rat des fürstbischofs von Passau, während<br />
68 friedrich Barth, ruchhe<strong>im</strong> gestern und heute (Veröffentlichungen des Stadtarchivs ludwigs hafen 4),<br />
ludwigshafen 2 1986, S. 47f.<br />
69 Barth, ruchhe<strong>im</strong> (wie anm. 68) S. 46; erbacher, fußgönhe<strong>im</strong> (wie anm. 67) S. 33f.<br />
70 Stefan mörz, das ende <strong>der</strong> alten zeit. <strong>der</strong> raum ludwigshafen vom ende des 17. Jahrhun <strong>der</strong>ts bis<br />
zur französischen revolution, in: Stefan mörz und klaus Jürgen Becker (Hgg.), Ge schichte <strong>der</strong> Stadt<br />
ludwigshafen am rhein, Bd. 1: Von den anfängen bis zum ende des ersten weltkrieges, ludwigshafen<br />
2003, S. 134200, hier S. 167f.; HansHelmut Görtz, <strong>der</strong> kurpfälzi sche Vizekanzler Johann Bartholomäus<br />
von Busch (16801739) und seine familie, freinshe<strong>im</strong> 2005, S. 60f.<br />
71 So die formulierung in <strong>der</strong> Hallbergischen Stiftungsurkunde, zitiert bei mörz, ende (wie anm. 70) S.<br />
168.<br />
72 So das ergebnis einer auswertung <strong>der</strong> einschlägigen Hofkalen<strong>der</strong> des Hochstifts Speyer, alle verwahrt<br />
<strong>im</strong> Bistumsarchiv Speyer: Verbesserter und neuer <strong>Historischer</strong> Geschichtscalen<strong>der</strong> auf das Jahr nach<br />
christi Geburt mdccXlIII, frankfurt a. m. 1743; neuer Verbesserter und alter Privilegierter Bruchsaler<br />
HistorieStadtland und Schreibcalen<strong>der</strong> 1752, Bruchsal 1752; neu verbesserter HofStadtland<br />
Staats und Geschichtscalen<strong>der</strong> auf das Jahr 1760, Bruchsal 1760; Hochfürstlich Speyerischer neu<br />
und alter HofStadt und landkalen<strong>der</strong> auf das Jahr 1768, Bruch sal 1768; Hochfürstlich Speyerischer<br />
neu und alter landkalen<strong>der</strong> auf das Jahr 1775, Bruchsal 1775; HochfürstlichSpeyerischer neu und<br />
alter landkalen<strong>der</strong> auf das Jahr 1795, Bruchsal 1795.<br />
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