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Adel im Pfälzer rAum - Historischer Verein der Pfalz

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erscheinen, parce qu’elle n’est point de familie. 75 dennoch wurde karl august von<br />

Beckers, <strong>der</strong> Sohn Heinrich antons, oberamtmann von neustadt und kaiser licher<br />

militär, 1790 in den Grafenstand erhoben, ebenso wie kurioserweise erst postum<br />

<strong>der</strong> 1786 verstorbene zedtwitz.<br />

mit dem 1790 gleichfalls in den Grafenstand erhobenen franz albert von<br />

oberndorff kann schließlich auch eine familie zum adel <strong>im</strong> <strong>Pfälzer</strong> raum gerechnet<br />

werden, die man aufgrund ihres Schlosses in neckarhausen gemeinhin<br />

eher mit <strong>der</strong> rechtsrheinischen kurpfalz in Verbindung bringt. Immerhin konnte<br />

<strong>der</strong> konferenzminister, <strong>der</strong> seit 1778 auch als kurfürstlicher Statthalter in mannhe<strong>im</strong><br />

fungierte, mit Gronau und laumershe<strong>im</strong> gleich zwei Schlösser auf dem linken<br />

rheinufer sein eigen nennen. 76 Beide dienten den Oberndorff als Ausflugs ziele<br />

und zu kurzaufenthalten; doch hegte die familie zumindest <strong>im</strong> fall laumershe<strong>im</strong>s<br />

weitergehende Pläne, wie entwürfe zur Gartengestaltung vom ende des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

zeigen, die zum teil wohl auch umgesetzt wurden. um 1808 soll es unter<br />

Graf christian von oberndorff gar zu einem bescheidenen kulturleben <strong>im</strong> zusammenhang<br />

mit zwei theaterprojekten gekommen sein, ein Versuch, dem freilich<br />

keine nachhaltige wirkung beschieden war.<br />

die bislang genannten adelsgeschlechter gehören zu einer ansehnlichen Gruppe<br />

katholischer neuadliger, die in mannhe<strong>im</strong> karriere machten und <strong>im</strong> Pfäl zer<br />

raum angemessene landsitze erwarben o<strong>der</strong> bauten. So ließen sich unter an<strong>der</strong>em<br />

noch die familien von Busch in freinshe<strong>im</strong>, von Backe in friesenhe<strong>im</strong>, von<br />

Perglas in lachen, von Bawyr in deideshe<strong>im</strong>, von Gagern in kleinniedes he<strong>im</strong>,<br />

von maubuisson in maudach o<strong>der</strong> Sturmfe<strong>der</strong> in dirmstein nie<strong>der</strong>. 77 die ansiedlung<br />

altadliger familien, die ursprünglich vom nie<strong>der</strong>rhein stammten, blieb <strong>im</strong><br />

<strong>Pfälzer</strong> raum die ausnahme. erwähnung verdient schließlich noch die familie<br />

von reibeld, die 1767 ein Hofgut in Böchingen erwarb und dieses als landsitz<br />

unterhielt. <strong>der</strong> aufstieg des freiherren Johann anton von reibeld hin terließ bei<br />

den zeitgenossen einen nachhaltigen eindruck. nach einem juristi schen Studium<br />

75 karl obser, aufzeichnungen des Staatskanzlers fürsten von Hardenberg über seinen aufent halt am<br />

oberrhein <strong>im</strong> Jahre 1772, in: zeitschrift für die Geschichte des oberrheins 22 (1907) S. 145­167, hier S.<br />

150 und 165.<br />

76 emil Hettich, Burg Gronau bei alshe<strong>im</strong>, in: <strong>Pfälzer</strong> He<strong>im</strong>at 21 (1970) S. 47­51; michael martin, das<br />

laumershe<strong>im</strong>er Schloß. aus dem nachlaß <strong>der</strong> Grafen von oberndorf – kleines kulturzentrum, in: He<strong>im</strong>atjahrbuch<br />

des landkreises Bad dürkhe<strong>im</strong> 1985, S. 157­159; Barth, adelige lebenswege (wie anm.<br />

3) S. 398; zur familie oberndorff vgl. neuerdings ralf fetzer, die Grafen von oberndorff. adelige<br />

lebenswelten und karrieren zwischen oberpfalz und oberrhein, edingen­neckarhausen 2005.<br />

77 mörz, ende (wie anm. 70) S. 168f.; mörz, Haupt­ und residenzstadt (wie anm. 14) S. 130f.; zu den<br />

von Busch in freinshe<strong>im</strong> vgl. Görtz, Vizekanzler (wie anm. 70) S. 57­63; zu den Bawyr in deideshe<strong>im</strong><br />

vgl. arnold Siben, alte deideshe<strong>im</strong>er adelshöfe (1934), nd in: deideshe<strong>im</strong>er He<strong>im</strong>atblätter 10 (1993)<br />

S.1­30, hier S. 22f.; zu den Gagern in kleinniedeshe<strong>im</strong> vgl. eva Schindlmayr, zur Geschichte des<br />

Schlosses in kleinniedeshe<strong>im</strong>, in: He<strong>im</strong>atjahrbuch des land kreises ludwigshafen 16 (2000) S. 16­20;<br />

zu den Sturmfe<strong>der</strong> in dirmstein vgl. karl Julius zehen<strong>der</strong>, die freiherren von Sturmfe<strong>der</strong> und ihr<br />

Besitz, in: He<strong>im</strong>atbuch oppenweiler, hg. von <strong>der</strong> Gemeinde oppenweiler, weinsberg 1992, S. 481­590,<br />

hier S. 576 und 588.<br />

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