Adel im Pfälzer rAum - Historischer Verein der Pfalz
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links wie rechts des rheins vorstanden, sowie siebzehn weitere mitglie<strong>der</strong> des<br />
Kraich gauer Geschlechts helmstatt, dazu weitere adlige aus dieser landschaft<br />
– Neip perg, Flehingen, massenbach, Gemmingen etc. – sowie angehörige des ufgauer,<br />
ortenauer und elsässer Nie<strong>der</strong>adels. 26 Aus dem linksrheinischpfälzischen<br />
adel zählten zu diesem engeren hofverband nur sechs räte – sie sind teilweise<br />
in einer eigenen Spalte verzeichnet: Herbort Eckbrecht von Dirmstein, Mitglied<br />
einer Großfamilie auf burg dirmstein, die aus den ministerialitäten des Königs<br />
und des Wormser bischofs hervorging, 27 hans von Gommershe<strong>im</strong>, wohl aus <strong>der</strong><br />
gleich namigen Nie<strong>der</strong>adelsfamilie als zweig <strong>der</strong> von altdorf stammend, 28 heinrich<br />
holzapfel von herxhe<strong>im</strong>, <strong>der</strong> lediglich über enge besitzverzahnungen mit<br />
dem hochstift in Verbindung stand, 29 eberhard, sohn rudolf von zeiskams, den<br />
König ruprecht i. in seinen engeren rat gezogen hatte, 30 endlich hans und Kuno<br />
von Otterbach, Speyerer Vasallen, die aber außer in dieser Nie<strong>der</strong>schrift wie alle<br />
Mitglie<strong>der</strong> des Geschlechts nie <strong>im</strong> bischöflichen Rat bezeugt sind. 31<br />
Die Verdrängung des <strong>Pfälzer</strong> Nie<strong>der</strong>adels von Amt und Pfründe in Hoch und<br />
Domstift Speyer verfestigte sich während des 15. und beginnenden 16. Jahrhun<strong>der</strong>ts.<br />
Die Fauteien am Bruhrain und zu Lauterburg, mithin die wichtigsten Amtsstellen<br />
<strong>der</strong> hochstiftischen territorialverwaltung, waren von den Gemmingen,<br />
helmstatt, Venningen und ihrer näheren Verwandtschaft aus dem rechtsrheinischen<br />
Nie<strong>der</strong>adel absorbiert. Für <strong>Pfälzer</strong> adlige mochten da fast nur noch min<strong>der</strong>e<br />
Funk tionen wie etwa die burgfautei zu Jockgr<strong>im</strong> übrig bleiben, die 1519 Christoph<br />
bonn von Wachenhe<strong>im</strong> erhielt. 32 Bezeichnend ist: Die Dominanz des Nie<strong>der</strong>adels<br />
aus dem Kraichgau und vom unteren Neckar konnte nur dann aufgebrochen werden,<br />
wenn best<strong>im</strong>mte soziale Voraussetzungen eintraten. So vermochte die Nie<strong>der</strong>adelsfamilie<br />
von Weingarten nur in den regierungszeiten <strong>der</strong> bischöfe ludwig<br />
von Helmstatt und Philipp von Rosenberg zwischen 1474 und 1513 Speyerer<br />
amtsstellen zu erwerben, <strong>im</strong>merhin fünf an <strong>der</strong> zahl. <strong>der</strong> Wandel <strong>im</strong> Konnubium<br />
hatte Herrennähe und verwandtschaftliche Bevorzugung bewirkt: 1479 bestellte<br />
bischof ludwig von helmstatt den kurpfälzischen rat hans von Weingarten zum<br />
Faut von lauterburg 33 – adelheid von Weingarten hatte mit martin von helmstatt<br />
einen Vetter des bischofs geehelicht –, und 1508 setzte bischof Philipp von rosenberg<br />
Christoph von Weingarten als Faut am bruhrain ein – Christophs Frau<br />
26 Landesarchiv Speyer, F1, Nr. 69, fol. 352‘; Franz Xaver Remling, Geschichte <strong>der</strong> Bischöfe zu Speyer,<br />
2 Bde., Mainz 18521854, hier: Bd. 2, S. 37f.; Fouquet, Domkapitel (wie Anm. 8) Bd. 1, S. 251.<br />
27 Breuer, Ministerialität (wie Anm. 13) S. 361364; Michael Martin, Quellen zur Geschichte Dirmsteins<br />
und <strong>der</strong> Familie Lerch von Dirmstein (<strong>Pfälzer</strong> Geschichtsquellen 4), Neustadt a. d. W. 2004.<br />
28 Daneben gab es noch ein seit <strong>der</strong> Mitte des 13. Jahrhun<strong>der</strong>ts nachzuweisendes stadtsässiges Speyerer<br />
Geschlecht: Fouquet, Seelbuch (wie Anm. 20) S. 139.<br />
29 Fouquet, Domkapitel (wie Anm. 8) II, S. 619.<br />
30 An<strong>der</strong>mann, Studien (wie Anm. 13) S. 157f.<br />
31 An<strong>der</strong>mann, Studien (wie Anm. 13) S. 70.<br />
32 Gerhard Fouquet, Kaiser, Kurpfalz, Stift. Die Speyerer Bischofswahl von 1513 und die Affäre Ziegler,<br />
in: Mitteilungen des Historischen <strong>Verein</strong>s <strong>der</strong> <strong>Pfalz</strong> 83 (1985) S. 193271, hier S. 231239.<br />
33 Walther Möller, StammTafeln westdeutscher <strong>Adel</strong>sGeschlechter <strong>im</strong> Mittelalter, 3 Bde. und 2 NF,<br />
Darmstadt 19221951, hier: Bd. 3, Tfl. 123; An<strong>der</strong>mann, Studien (wie Anm. 13) S. 121 f.; Fouquet,<br />
Domkapitel (wie Anm. 8) Bd. 2, S. 868.<br />
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