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Adel im Pfälzer rAum - Historischer Verein der Pfalz

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heiten auf die Apenninenhalbinsel. 6 Nur sche men haft werden daneben weitere<br />

Dynasten aus dem <strong>Pfälzer</strong> Raum in den Urkunden greifbar. Ein Angehöriger <strong>der</strong><br />

Grafen von Veldenz begleitete 1136 Kaiser Lothar III., die zwe<strong>im</strong>alige Unterwerfung<br />

Mailands durfte ein Graf von Leiningen miterleben, <strong>der</strong> zudem als Gesandter<br />

Friedrichs I. nach Korsika reiste. 7 Einer seiner Vasallen schließlich nahm 1177 am<br />

Friedenskongress von Venedig teil. 8 So mancher Italienfahrer muss trotz seines<br />

kriegerischen Einsatzes namenlos bleiben. So etwa jene drei Ritter des <strong>Pfalz</strong>grafen,<br />

die während des Angriffs auf Crema 1159 von <strong>der</strong> Brücke des Belage rungsturms<br />

mittels langer Stangen in den Tod gerissen wurden. 9 Dass hier wie bei an<strong>der</strong>en<br />

Gelegenheiten größere Gruppen von Rittern ihren Weg vom Mittelrhein in die<br />

Poebene fanden, belegen die knappen Zahlenan gaben in den Quellen. Unter den<br />

1158 vor Mailand zusammengezogenen Reichs truppen befand sich ein <strong>im</strong>merhin<br />

sechshun<strong>der</strong>t Köpfe starkes Kontingent von Panzerreitern unter dem Kommando<br />

des rheinischen pfalzgrafen Konrad. 10 Diesem beachtlichen Aufgebot steht das<br />

vergleichweise geringe Gefolge von nur 25 Mann gegenüber, das den Reichsfürsten<br />

1177 anlässlich des Friedensschlusses von Venedig umgab. 11 Immerhin konnte<br />

<strong>der</strong> <strong>Pfalz</strong>graf <strong>im</strong> nordalpinen Raum bei repräsentativen Gelegenheiten wie dem<br />

berühmten Mainzer Hoffest von 1184 mit dem stattlichen Anhang von mehr als<br />

tausend gewappneten Rittern glänzen. 12<br />

Mit dem Jahr 1184 tritt zugleich eine neue Gruppe von Gefolgsleuten auf den<br />

Italienzügen <strong>der</strong> staufischen Herrscher hervor. Auf dem <strong>im</strong> September beginnenden<br />

sechsten Italienzug Friedrichs I. erscheinen in den Herrscherurkunden erstmals<br />

südlich <strong>der</strong> Alpen die Namen <strong>der</strong> Reichsmini sterialen Werner von Bolanden,<br />

6 Er ist auf den ersten fünf Italienzügen nachzuweisen und reiste zudem erneut zum Friedenskon gress von<br />

Venedig an. Obgleich zeitweilig <strong>im</strong> Dissens mit dem Herrscher, machte er sich 1168 nach Italien auf,<br />

um die verlorene Gunst seines Halbbru<strong>der</strong>s wie<strong>der</strong> zu erlangen, vgl. hierzu den anonymen Appendix zu<br />

Georg Waitz und Bernhard von S<strong>im</strong>son (Hgg.), Otto von Freising und Rahewin, Gesta Fri<strong>der</strong>ici I.<br />

<strong>im</strong>peratoris (MGH SS rer. Germ. 46), Hannover und Leipzig 1912, S. 347­351, hier S. 349.<br />

7 Gerlach von Veldenz erscheint am 3. Oktober 1136 bei bei Guastalla, vgl. die Emil von Ottenthal und<br />

Hans Hirsch (Hgg.), Urkunden Lothars III. und <strong>der</strong> Kaiserin Richenza (MGH DD 8), Berlin 1927, Nr.<br />

97, S. 155; zur gescheiterten Gesandtschaft vgl. Ottonis et Rahewini Gesta Fri <strong>der</strong>ici I <strong>im</strong>peratoris (MGH<br />

SSrG 46), hg. von Georg Waitz und Bernhard von S<strong>im</strong>son, Hannover und Leipzig 1912, IV 12, S.<br />

247.<br />

8 Helfrich von Leiningen, zur Identifizierung vgl. Ingo Toussaint, Die Grafen von Leiningen. Studien<br />

zur leiningischen Genealogie und Territorialgeschichte bis zur Teilung von 1317/18, Sig maringen 1982,<br />

s. 243.<br />

9 Ferdinand Güterbock (Hg.), Otto Morena und Acerbus Morena, Historia Fre<strong>der</strong>ici I., in: Das Geschichtswerk<br />

des Otto Morena und seiner Fortsetzer über die Taten Friedrichs I. in <strong>der</strong> Lombar dei<br />

(MGH SS rer. Germ. NS 7), Berlin 1930, S. 91. Bei dem <strong>im</strong> Zuge des Sturmangriffs gleichfalls getötete<br />

Bannerträger des <strong>Pfalz</strong>grafen handelte es sich allerdings um den schwäbischen Grafen Bertolf von<br />

Urach; vgl. dazu Holger Berwinkel, Verwüsten und Belagern. Friedrich Barbarossas Krieg gegen<br />

Mailand (1158­1162) (Bibliothek des Deutschen Historischen Instituts in Rom 114), Tübingen 2007, S.<br />

155.<br />

10 So zum Jahr 1162, Güterbock, Otto Morena (wie Anm. 9), S. 135.<br />

11 Henry S<strong>im</strong>onsfeld (Hg.), Historia ducum Veneticorum (MGH SS 14), Hannover 1883, S. 72­89 und<br />

94­97.<br />

12 Vgl. Léon Van<strong>der</strong>kin<strong>der</strong>e (Hg.), Gislebert von Mons, Chronicon Hanoniense (Recueil de textes pour<br />

servir a l’étude de l’histoire de Belgique), Bruxelles 1904, S. 157.<br />

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