Adel im Pfälzer rAum - Historischer Verein der Pfalz
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Belastungsprobe darstellte. 26 hier ist mit Konrad iii. zu beginnen, <strong>der</strong> von 1138<br />
bis 1152 geherrscht hat. seine Klientel hat nur ganz geringfügig pfälzische Bezüge,<br />
allerdings tritt bereits unter Konrad iii. das leininger grafenhaus ins licht.<br />
in dem von Ziegler erstellten ranking <strong>der</strong> 44 grafen <strong>im</strong> Kontakt zum hof des<br />
ersten stauferkönigs n<strong>im</strong>mt graf emicho iii., <strong>der</strong> bereits eingangs erwähnt wurde,<br />
den elften Platz ein, mit neun nachweisen wie <strong>der</strong> auf Platz zehn eingeordnete<br />
graf Wolfram von Werthe<strong>im</strong>. 27 es sind denn auch die schwäbischen und fränkisch-ostbayerischen<br />
lande, aus denen sich Kontakte adliger (grafen wie edelfreie)<br />
zum hof Konrads iii. nachweisen lassen. 28 auch seine ministerialen und<br />
hofamtsträger stammen aus diesen beiden gebieten, 29 kein einziger ministeriale<br />
kommt aus dem <strong>Pfälzer</strong> raum. damit geht einher, dass sich <strong>der</strong> König hier nicht<br />
aufgehalten hat, von Besuchen an den rän<strong>der</strong>n, in speyer und Worms, alzey und<br />
Weißenburg abgesehen. seine herrschaftsschwerpunkte lagen woan<strong>der</strong>s, in Würzburg,<br />
nürnberg und auch regensburg. 30<br />
dies än<strong>der</strong>te sich schlagartig unter friedrich Barbarossa, dem sohn herzog<br />
friedrichs ii. des einäugigen, <strong>der</strong> in spätsalischer Zeit nach dem Zeugnis ottos<br />
von freising <strong>im</strong> raum zwischen Basel und mainz mit <strong>der</strong> max<strong>im</strong>a vis regni (<strong>der</strong><br />
stärksten Kraft des reiches) auf <strong>der</strong> Basis des salischen erbes herrschaftlich aktiv<br />
war und, wie man damals sagte, am schweif seines Pferds <strong>im</strong>mer eine Burg hinter<br />
sich her zog. 31 hier hat friedrich i. angeknüpft, örtlich wie personell. dafür steht<br />
die von ihm mit großer munificentia und magnificentia errichtete <strong>Pfalz</strong> in Kaiserslautern,<br />
wie sie um 1160 rahewin in <strong>der</strong> abschließenden Charakteristik des<br />
Kaisers beschreibt. 32 diese in die ersten Jahre seiner herrschaft fallende markierung<br />
herrscherlicher repräsentation spiegelt die gestiegene Bedeutung des <strong>Pfälzer</strong><br />
raums für den hof, und friedrich i. kam nachweislich zwischen 1158 und 1187<br />
<strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> hierher, vornehmlich <strong>im</strong> aufbruch zu seinen italienzügen, 33 so wie<br />
er 1189 be<strong>im</strong> aufbruch zum Kreuzzug in <strong>der</strong> <strong>Pfalz</strong> hagenau nach dem Zeugnis gi-<br />
26 Stefanie Mamsch, Der deutsche Thronstreit (1198-1208). Konkurrenz, Konflikt, Lösungsversuche, in:<br />
Otto IV. Traum vom welfischen Kaisertum, Petersberg 2009, S. 49-56.<br />
27 Ziegler, Konrad iii. (wie anm. 20) s. 551f.<br />
28 Vgl. resümee bei Ziegler, Konrad iii. (wie anm. 20) s. 741f.; Jürgen dendorfer, adlige gruppenbildung<br />
und Königsherrschaft. Die Grafen von Sulzbach und ihr Beziehungsgeflecht <strong>im</strong> 12. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
(studien zur bayerischen Verfassungs- und sozialgeschichte 23), münchen 2004.<br />
29 Ziegler, Konrad iii. (wie anm. 20) s. 625f.<br />
30 Vgl. die Tabelle „aufenthaltsorte Konrads iii. <strong>im</strong> reich“ bei Ziegler, Konrad iii. (wie anm. 20)<br />
s. 773f.<br />
31 otto von freising und rahewin (wie anm. 4) i/12, s. 28. Zu herzog friedrich ii. vgl. hansmartin<br />
schwarzmaier, Pater <strong>im</strong>peratoris. herzog friedrich ii. von schwaben, <strong>der</strong> gescheiterte König, in:<br />
Jürgen Petersohn (hg.), mediaevalia augiensia. forschungen zur geschichte des mittelalters (Vorträge<br />
und forschungen 54), stuttgart 2001, s. 247-284.<br />
32 otto von freising und rahewin (wie anm. 4) iV/86, s. 345. dazu Klaus-Peter Westrich, die Königspfalz<br />
lautern <strong>im</strong> 12. und 13. Jahrhun<strong>der</strong>t und ihre Bedeutung für die ministerialität des Pfälzischen<br />
raumes, in: friedrich ludwig Wagner (hg.), ministerialität <strong>im</strong> <strong>Pfälzer</strong> raum (Veröffentlichung <strong>der</strong><br />
Pfälzischen gesellschaft zur för<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Wissenschaften in speyer 64), speyer 1975, s. 75-83; günther<br />
Binding, deutsche Königspfalzen von Karl dem großen bis friedrich ii. (765-1240), darmstadt<br />
1996, s. 253f.; Jürgen Keddigkeit, Karl scherer u. a. (hgg.), Pfälzisches Burgenlexikon (Bei träge<br />
zur pfäl zischen geschichte 12/1-4), 4 Bde. in 5, Kaiserslautern 1999-2007, hier Bd. 3, s. 102f.<br />
33 Vgl. ferdinand opll, das itinerar Kaiser friedrich Barbarossas (1152-1190) (forschungen zur Kaiser-<br />
und Papstgeschichte des mittelalters 1), Wien 1978, s. 135.<br />
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