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Adel im Pfälzer rAum - Historischer Verein der Pfalz

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<strong>der</strong>e nach 1380 und den daraus resultierenden Problemen für die linksrheinische<br />

Ritterschaft (I). Befragt werden die Quellen nach dem Individuellen, nach dem<br />

Einmaligen einer bedeuten<strong>der</strong>en pfälzischen Nie<strong>der</strong>adelsfamilie, um methodischanalytisch<br />

Orientierung zu finden, was unter den keineswegs überzeitlichen Kriterien<br />

herr, hof, dienst und ehre in <strong>der</strong> sozialen Gruppe des <strong>Pfälzer</strong> Nie<strong>der</strong>adels<br />

wäh rend des 15. und frühen 16. Jahrhun<strong>der</strong>ts verstanden worden sein könnte. die<br />

schon zitierte ‚Flershe<strong>im</strong>er Chronik’ wird den referenzrahmen für eine regionale<br />

ritterschaft vorgeben, die bisher nur in einigen Geschlechtern als gut erforscht<br />

gelten kann (II).<br />

i<br />

mit dem blick auf den Nie<strong>der</strong>adel des <strong>Pfälzer</strong> raums fallen unter den epochal<br />

geordneten Lebensformen einer unfreien, nicht­adlig/adligen, administrativmilitärisch­höfischen<br />

Elite zunächst um 1200 die herausragenden Persönlichkeiten<br />

be deuten<strong>der</strong> ministerialenfamilien am Königshof <strong>der</strong> staufer auf wie Werner<br />

von bolanden, dessen Geschlecht in <strong>der</strong> nächsten Generation via dienst, ehre und<br />

Konnubium sozial schon dem Dynastenadel zuzurechnen ist, obwohl Kunigunde<br />

von bolanden den zeitgenossen des Jahres 1331 rechtlich <strong>im</strong>mer noch als dinstweybe<br />

galt, 7 dann Gottfried und heinrich von Fleckenstein, <strong>der</strong>en Geschlecht nach<br />

<strong>der</strong> Mitte des 13. Jahrhun<strong>der</strong>ts sein neugewonnenes Sozialprestige in Verschwägerungen<br />

mit den bolanden und den scharfeneck ummünzte, seit ende des 13. säkulum<br />

sozial die reste <strong>der</strong> alten unfreiheit abstreifte und ab 1375 zumindest in<br />

seiner dagstuhler linie zum edelfreien adel rechnete, 8 o<strong>der</strong> endlich markward<br />

von annweiler, <strong>der</strong> auf <strong>der</strong> berühmten miniatur <strong>im</strong> liber ad honorem augusti des<br />

Petrus von eboli als Marchisius senescalcus neben dem marschall heinrich von<br />

Kalden und dem Kanzler Konrad von Querfurt als Angehöriger des engsten Hof­<br />

7 Hermann Schreibmüller, <strong>Pfälzer</strong> Reichsministerialen, Kaiserslautern 1911, S. 26f. und pass<strong>im</strong>; Karl<br />

bosl, die reichsministerialität <strong>der</strong> salier und staufer. ein beitrag zur Geschichte des hochmittelalterlichen<br />

deutschen Volkes, Staates und Reiches (Schriften <strong>der</strong> Monumenta Germaniae historica 10,1­2),<br />

2 Bde., Stuttgart 1950­1951, Bd. 1, S. 262f.; Keupp, Dienst (wie Anm. 2) S. 106­151; Kurt An<strong>der</strong>mann,<br />

Die Mauern liegen nie<strong>der</strong>, die Hallen sind zerstört ... zur Ge schichte <strong>der</strong> reichsministerialen <strong>im</strong><br />

<strong>Pfälzer</strong> Raum, in: Mitteilungen des Historischen <strong>Verein</strong>s <strong>der</strong> <strong>Pfalz</strong> 102 (2004) S. 121­137, hier S. 126f.<br />

Zur rechtlichen Qualität <strong>im</strong> 14. Jahrhun<strong>der</strong>t: Rödel, Reichslehnswesen (wie Anm. 6) S. 346; Karlheinz<br />

spieß, ständische abgrenzung und soziale differenzierung zwischen hochadel und ritteradel<br />

<strong>im</strong> Spätmittelalter, in: Rheinische Vierteljahresblätter 56 (1992) S. 181­205.<br />

8 1467 wurde diese Linie <strong>der</strong> Fleckenstein förmlich in den Freiherrenstand erhoben: Bosl, Reichsministerialität<br />

(wie Anm. 7) Bd. 1, S. 203f.; Rödel, Reichslehnswesen (wie Anm. 6) S. 31, 95, 135 und<br />

pass<strong>im</strong>; Gerhard Fouquet, Das Speyerer Domkapitel <strong>im</strong> späten Mittelalter (ca. 1350­1540). Adlige<br />

Freundschaft, fürstliche Patronage und päpstliche Klientel (Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen<br />

Kirchengeschichte 57), 2 Bde., Mainz 1987, hier Bd. 2, S. 495f.; Peter Müller, Die Herren<br />

von Fleckenstein <strong>im</strong> späten mittelalter. untersuchungen zur Geschichte eines adelsgeschlechts <strong>im</strong><br />

pfälzisch­elsässischen Grenzgebiet (Geschichtliche Landeskunde 34), Stuttgart 1990, S. 109­115.<br />

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