Adel im Pfälzer rAum - Historischer Verein der Pfalz
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Flershe<strong>im</strong>, den VatersBru<strong>der</strong>, 50 endlich den Vater, hans von Flershe<strong>im</strong>. 51 <strong>der</strong> verbindende<br />
Kit dieser historischen erzählung ist das adlige amt, und das beruhte in<br />
<strong>der</strong> tat auf Personenzusammenhängen.<br />
Der bischöfliche Chronist hebt zunächst die Amtsfunktionen <strong>der</strong> Flershe<strong>im</strong>er an<br />
den Fürstenhöfen <strong>der</strong> <strong>Pfalz</strong>grafen bei rhein und <strong>der</strong> herzöge von burgund sowie<br />
in den sphären <strong>der</strong> Kaiser sigmund und max<strong>im</strong>ilian i. heraus. da war das feste<br />
administrative band zur Kurpfalz, nämlich die seit den tagen des urgroßvaters<br />
Bechtolf vom Vater an den Sohn vererbte kurpfälzische Amtsmannsstelle zu Lautern.<br />
da war <strong>der</strong> Großvater des Chronisten, Friedrich von Flershe<strong>im</strong>, <strong>der</strong> schon in<br />
jungen Jahren während des Konstanzer Konzils in die dienste Kurfürst ludwigs<br />
III. trat: Er habe geholfen Papst Johannes XXIII. gehn Mannhe<strong>im</strong> in den thurn [zu]<br />
fuhren, schreibt Friedrich in seinen <strong>der</strong> Chronik beigefügten erinnerungen an die<br />
vielfältigen tätigkeiten für die Kurpfalz. 52 Friedrich von Flershe<strong>im</strong> war amt mann<br />
von lautern, später auch kurpfälzischer amtmann von Wolfstein, er ist mehrfach<br />
als Gesandter bezeugt, so 1444, als die Jeckhen (Armagnaken), wie er seinen Memoiren<br />
anvertraut, <strong>im</strong> lanndt waren, als er zum dauphin und zum fran zösischen<br />
König nach Nancy reiste, er gehörte <strong>im</strong> Januar 1452 zu den herausragenden kurpfälzischen<br />
räten, welche die arrogationsurkunde <strong>Pfalz</strong>graf Fried richs des siegreichen<br />
bezeugten. 53 in einem zwischen 1428 und 1437 andauerndem intermezzo<br />
gehörte Friedrich von Flershe<strong>im</strong> überdies zur hofklientel Kaiser sig munds. 1428<br />
<strong>im</strong> Kampf eines kurpfälzischen aufgebots gegen die hussiten gefan gen genommen,<br />
war Friedrich <strong>im</strong> austausch gegen eine böhmische Geisel an den kaiserlichen<br />
hof in ungarn gelangt und wurde dort 1429 beziehungsweise 1431 zum diener<br />
mit acht Pferden bestellt. Kaiser sigmund verwendete den pfälzischen ritter bis<br />
1437 mehrfach als seinen Gesandten <strong>im</strong> deutschen südwesten. 54<br />
da war hans von Flershe<strong>im</strong>, <strong>der</strong> Vater bischof Philipps, <strong>der</strong>, zunächst für ein<br />
kirchliches amt best<strong>im</strong>mt, in <strong>der</strong> entourage des späteren Kölner erzbischofs<br />
50 Waltz, Flershe<strong>im</strong>er Chronik (wie Anm. 3) S. 3243.<br />
51 Waltz, Flershe<strong>im</strong>er Chronik (wie Anm. 3) S. 5052; Möller, StammTafeln (wie Anm. 33) Bd. 1, Tfl.<br />
17.<br />
52 Waltz, Flershe<strong>im</strong>er Chronik (wie Anm. 3) S. 108. Dazu Friedrich Weber, Friedrich von Flershe<strong>im</strong>.<br />
Ritterlicher Streiter für Kaiser, Reich und Christenheit, in: <strong>Pfälzer</strong> He<strong>im</strong>atblätter 5 (1957) S. 63; Steffen<br />
Krieb, Unnd maihne, das das kheinem ritter nie wie<strong>der</strong>fahren sey, als mir. die briefe Friedrichs von<br />
Flershe<strong>im</strong> als Selbstzeugnisse, in: HeinzDieter He<strong>im</strong>ann und Pierre Monnet (Hgg.), Kommunikation<br />
mit dem ich. signaturen <strong>der</strong> selbstzeugnisforschung an euro päischen beispielen des 12. bis 16.<br />
Jahrhun<strong>der</strong>ts (Europa in <strong>der</strong> Geschichte 7), Bochum 2004, S. 135146, v. a. S. 145; Frhr. von Brandenstein,<br />
Urkundenwesen (wie Anm. 24) S. 263f.<br />
53 Waltz, Flershe<strong>im</strong>er Chronik (wie Anm. 3) S. 111f.; Walter Kaemmerer (Hg.), Deutsche Reichstagsakten<br />
unter Kaiser Friedrich III., 3. Abt. 14421445 (RTA ÄR 17), Göttingen 1963, S. 528 und 543f.;<br />
meinrad schaab und rüdiger lenz, ausgewählte urkunden zur territorial geschichte <strong>der</strong> Kurpfalz<br />
1156 bis 1505 (Veröffentlichungen <strong>der</strong> Kommission für Geschichtliche Landeskunde in BadenWürttemberg<br />
A 41), Stuttgart 1998, Nr. 116, S. 234237, hier: S. 235.<br />
54 Waltz, Flershe<strong>im</strong>er Chronik (wie Anm. 3) S. 6f., 14f. und 109f.; Wilhelm Altmann, Die Urkunden<br />
Kaiser Sigmunds (14101437) (Regesta Imperii 11), 2 Bde., Innsbruck 18961900, Nr. 7322 und<br />
7344 (1429 Juni/Juli 26): Beisitzer am königlichen Hofgericht; Nr. 7425, 7428, 8305, 11176 und 11724<br />
(1429 November 141437 März 18): Dienerbestellung (1429/31) und Gesandtschaften zur Ritterschaft<br />
<strong>im</strong> Westrich, zu den Grafen von Leiningen und zu <strong>Pfalz</strong>graf Ludwig IV. Dazu auch Krieb, Briefe (wie<br />
Anm. 52) S. 139.<br />
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