2. Die Untersuchungsmethode - Personen - Technische Universität ...
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eingebunden. Der Freiraum der selbst definierten Arbeitsbedingungen stellt allerdings auch eine<br />
Beschränkung dar, die sich nur schwer mit den Anforderungen von Bauprojekten vereinbaren lässt. <strong>Die</strong><br />
Lösung für das erste Bauprojekt der Gruppe war die Kooperation mit einem erfahrenen Architekten. A3<br />
experimentieren gegenwärtig mit verschiedenen Arbeitsformen, so etwa auch damit, für jedes Projekt eine<br />
zuständige Projektleiterin zu definieren. Ihre Situation ist offen und auch durch eine gewisse Unsicherheit<br />
über den einzuschlagenden Weg gekennzeichnet.<br />
<strong>Die</strong> Situation von A3 ist für ein junge Gruppe nicht untypisch. Wettbewerbe oder internationale<br />
Ausstellungen wie jene von Archilab organisierten (zu der A3 eingeladen wurde) helfen bekannt zu<br />
werden. Schwierig ist dann der Sprung zum Bauen, wie dies eine andere Gruppe definiert:<br />
Trotzdem gibt es die Ebene, dass man sagt, jetzt ist man in einem relativ kleinen Maßstab und würde sich<br />
aber absolut natürlich einen größeren zutrauen, und indem, dass man ja schon Erfahrungen im Realisieren<br />
gemacht hat und weil man ja schon relativ viele Konzepte über Wettbewerbe usw. auch für andere<br />
Projektmaßstäbe …, dass es da einfach sehr viel gibt, was einen interessieren würde, weil da muss man in<br />
eine andere Kategorie von Bauherrenebene, von der du jetzt eben gesprochen hast, nicht, eintreten. (MH<br />
& EF, EXP INT)<br />
6.4. Der Finanzdienstleistungsbereich<br />
<strong>Die</strong> beiden ausgewählten Fallstudienpartner repräsentieren vollkommen unterschiedliche<br />
Unternehmenstypen innerhalb des Finanzdienstleistungsbereichs. <strong>Die</strong>ser ist ein durchaus<br />
traditionsbewußter Bereich mit gewachsenen Strukturen und genormten Ausbildungswegen. Beide<br />
Unternehmen definieren sich als innovativ. Transbank hat sich zu einer Spezialbank entwickelt:<br />
Wir haben in dem Bereich, in dem wir arbeiten, mindestens für dieses Haus den Großteil der<br />
Innovationsarbeit geleistet, und wir heften uns schon massiv Federn auf den Hut, dass wir in unserer<br />
Produktgestaltung und der Definition unserer Kernkompetenzen ganz neue Wege beschritten haben und<br />
da sehr innovativ geworden sind. ... (G, INT)<br />
Anders als in einer ‚normalen’ Bank, erfordert die Komplexität der Fälle – Spezialfinanzierungen, M+A<br />
(Merchant + Acquisitions) Transaktionen – eine stark individualisierte Vorgehensweise. M+A Berater<br />
müssen fachliches Know-how mit kommunikativer Kompetenz verbinden. <strong>Die</strong> Interaktionen mit den<br />
Kunden – „unsere Kunden sind Vollprofis“ – basieren auf Vertrauen. Sie verlangen Fingerspitzengefühl<br />
sowohl im Umgang mit kritischen Informationen als auch mit den persönlichen Empfindlichkeiten der<br />
Kunden. Das Risiko eines Scheiterns der Transaktion ist hoch und es müssen viele Parameter ‚stimmen’,<br />
damit ein Unternehmenskauf/verkauf zustande kommt-<br />
Dem entspricht die Mischung von Qualifikationen in den Projektteams, in denen sowohl finanztechnische<br />
als auch Beratungskompetenzen sowie eine gute Kenntnis der entsprechenden Branche vorhanden sein<br />
müssen. Mitarbeiter/innen in Leitungspositionen weisen oft Zusatzausbildungen etwa im Bereich von<br />
Gruppendynamik, Supervision und Coaching auf.<br />
Auf die Arbeit bei Transbank trifft zu, was Knorr Cetina und Bruegger (2002) für den Bereich des Trading<br />
hervorheben. Ein Gutteil dessen, was die Mitarbeiter/innen intern und mit externen Partnern und mit<br />
Kunden austauschen, ist Wissen. <strong>Die</strong> Akkumulation von Wissen ist eine Voraussetzung für das<br />
Transaktionsgeschäft. So positioniert sich Transbank als ‚Qualitätsführer’ mit einem breiten<br />
industriepolitischen Know-how, in der Form von Publikationen und einschlägigen Fachseminaren. Als<br />
Abteilungsleiterin für Kommunikation hat R. einen maßgeblichen Anteil am Aufbau dieser Fachkompetenz.<br />
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