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2. Die Untersuchungsmethode - Personen - Technische Universität ...

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irgendwelche Hörspiele, die dann auf diesen Dingen zu machen sind, leite irgendwelche Videoaufnahmen,<br />

frag mich nicht, also es explodierte. Also das war einfach alles angesagt, ja. Und das funktioniert immer so:<br />

Was ist der Job? Das ist der Job. Kannst du es machen? Ja, wenn ich nein drauf sage, habe ich keinen<br />

Job, also sage ich ja. Und es ist also wirklich, muss ich sagen, also ich habe am Anfang die ersten zwei<br />

Jahre immer wieder damit gekämpft und auch immer wieder Konflikte heraufbeschworen, dass ich immer<br />

gesagt habe: "Ja, aber ich kann das nicht. Das muss mir jemand zeigen". Und dann ist halt immer irgend<br />

jemand explodiert und gesagt: "Mach mich fertig. Also ich habe jetzt keine Zeit, du musst das machen".<br />

Und mittlerweile bin ich – also ich meine, jetzt kann ich auch mehr als vorher – aber mittlerweile bin ich<br />

auch jetzt wieder in dem Gewerbe soweit, wie ich es schon beim Theater war, dass ich sage, also das ist<br />

mir jetzt wurscht, ich mache das. Weil die anderen können es genauso wenig wie ich. Das ist nämlich der<br />

springende Punkt.<br />

M formuliert den Erwerb ihrer Qualifikationen in all ihren bisherigen Tätigkeitsbereichen immer als ein<br />

„learning by doing“. Sie habe alles immer so gelernt, niemand habe ihr gezeigt, wie sie etwas machen<br />

müsse. Sie habe immer „einfach getan“, weil es der Job verlangt hat.<br />

Der Großauftrag für V hatte zur Folge, dass V mit M gemeinsam begann ein Büro aufzubauen. <strong>Die</strong><br />

Auftragslage für Multimediaproduktionen entwickelte sich gut, es kam zu einer Firmengründung. Heute<br />

arbeitet M zwar freiberuflich, aber mit dem Gefühl der Kontinuität und der relativen Job-Sicherheit bei<br />

dieser Firma.<br />

Nebenbei hat M gerade ein Buch in einem deutschen Verlag herausgebracht. <strong>Die</strong> Schriftstellerei ist für sie<br />

aber keine mögliche berufliche Schiene.<br />

Das ist eine zweite Schiene, aber es ist eigentlich eine Jux- und Tollereischiene, weil leben kann man<br />

davon nicht. Also das ist so was von unmöglich. Also das ist mir völlig klar. Das ist einfach, wie andere<br />

Leute ein Hobby haben, ist das mein Hobby.<br />

Ihre Position in der Firma ist mittlerweile sehr gefestigt. Sie ist dort als Projektleiterin tätig, hat ihre<br />

Gehaltsforderungen durchgesetzt und rein administrative Arbeiten abgegeben. Dennoch versucht sie in<br />

der Multimedia-Branche noch andere Standbeine aufzubauen, um nicht auf die Firma angewiesen zu sein.<br />

...aber Zukunftsperspektive ist sicher, dass eigentlich das Hauptstandbein die Checkpoint sein wird, aber<br />

dass es ein bis zwei, je nachdem, wie groß sie halt sind, immer wieder Nebenjobs geben muss. Weil ich<br />

mich nicht einfach auf eine Firma allein verlassen kann. Das wissen die aber auch. Also das ist denen<br />

schon klar.<br />

3.4.2 Daseinsthemen<br />

Treiben lassen<br />

Ms Geschichte ihrer beruflichen Erfahrungen ist von Zufällen, wie sie es bezeichnet, geprägt. Zu Beginn<br />

ihrer Laufbahn hatte sie zwar den Wunsch zum Theater zu gehen, hat sich aber nie sehr aktiv darum<br />

bemüht. Sie hat das Studium wegen seiner Nähe zum Theater gewählt und die Erfahrung gemacht, dass<br />

es immer <strong>Personen</strong> gab, die ihr Perspektiven eröffnet haben. So kam sie in die freie Theaterszene und so<br />

kam sie auch in die PR-Agentur und schlussendlich auch in die Firma zu V.<br />

Für M ist das Thema „Treiben lassen“ und die Kehrseite „Aktiv werden“ ein dauerhaftes, mit dem sie sich<br />

auseinandersetzt.<br />

Der Witz ist, ich glaube, ich habe nicht einmal studiert, um in die Szene reinzukommen. Es ist mir nichts<br />

Besseres eingefallen, was am nähesten zum Theater war. Ich glaube, mir ist einfach überhaupt nicht<br />

eingefallen, was ich eigentlich studieren soll. Also ich wollte schon Theater, das hat mich schon<br />

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