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2. Die Untersuchungsmethode - Personen - Technische Universität ...

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Feedbacks waren teilweise phänomenal gut. Also diese Sängerknabenclips sind bis nach London<br />

gegangen zu irgendeiner Werbeagentur, und die waren ganz hin und fertig und wieder retour. Und haben<br />

gesagt, ja, und wie nett das war und wie super und wie großartig, also durchaus auch im professionellen<br />

Auge haben diese Dinge Bestand. Also das war etwas, das hätte ich nie gedacht. Also wie wäre ich bitte<br />

auf die Idee gekommen, dass ich Filmschneiden kann.<br />

In den Themenbereich „Herausforderung“ lässt sich auch ihre immer wieder mit Stolz betonte Erfahrung<br />

des „learning by doing“ einordnen. Sie versteht sich als Autodidaktin, die nichts gelernt hat im Sinne einer<br />

Ausbildung, aber sich alle ihre Qualifikationen durchs Ausprobieren selbst angeeignet hat. Sie erwähnt bei<br />

verschiedenen beruflichen Phasen, dass ihr niemand etwas gezeigt habe und sie die Aufgabe allein<br />

bewältigen musste.<br />

Sicherheit<br />

...also natürlich in diesen zehn Jahren Theater habe ich unfassbar viel gelernt, einfach an Organisation, an,<br />

wie gehe ich mit Menschen um, wie gehe ich mit Konfliktsituationen um, wie rennen die ganzen<br />

Machtspiele, wie rennt Presse und so. Es hat mich nie jemand unterrichtet, also es war immer learning by<br />

doing. Also ich habe nie irgendeinen Mentor oder so gehabt, der gesagt hat: "Schau, Mädl, so geht das",<br />

sondern das war immer so: Aha, so geht es nicht, ja, und so geht es schon.<br />

Ein ganz anderes Thema ist das Bedürfnis nach Sicherheit bei M. Nach Sicherheit strebt sie schon sehr<br />

lange in finanzieller Hinsicht. Geld ist für sie ein wichtiges Thema. Man gewinnt den Eindruck, dass ihr<br />

eine der Qualifikation oder Position angemessene Bezahlung zwar wichtig ist, aber der Wunsch viel Geld<br />

zu verdienen und ihren Lebensstandard verbessern eine weitaus größere Rolle spielt. Sie denkt dabei<br />

immer an ihr Alter und an Absicherungen für ihre freiberufliche Tätigkeit.<br />

Für mich gibt es da eigentlich nur eine sehr vage Vorstellung im Sinne, keine Ahnung, ich möchte natürlich<br />

immer besser verdienen, und ich möchte einfach immer einflussreichere Jobs haben. Also es muss einen<br />

gewissen Zuwachs, wenn ich jetzt sage, Geld und Macht geben, dann meine ich einfach damit, dass man<br />

einfach innerhalb der Hierarchie gemäß seiner Erfahrung aufsteigen muss. Also ich habe keine Lust<br />

zurückzustecken in meiner Lebensqualität und in meinem Anspruch an die Rolle, die ich in der<br />

Gesellschaft zu spielen habe sozusagen. Also ich denke nicht dran, mit Mitte 40 dann irgendwie so<br />

bessere Sekretärin zu sein oder so. Also das ist die einzige Perspektive. Nur als was und wie und in<br />

welcher Funktion, ja, keine Ahnung.<br />

Sicherheit ist für M nicht nur mit Geld verbunden, sondern auch mit einer gewissen Kontinuität in ihrer<br />

beruflichen Entwicklung. Sie möchte einerseits die Kenntnisse, die sie erworben hat auch weiter ausbauen<br />

können, in leicht abweichenden Bereichen umsetzen können und andererseits trotz Freiberuflichkeit eine<br />

mittelfristige Projektplanung anstellen können. Der Sicherheitsgedanke zeigt unter anderem in ihrer<br />

momentanen Situation: Sie ist Vs Firma sehr gut ausgelastet, hat sich eine für sie zufriedenstellende<br />

Position geschaffen und arbeitet bei guter Auftragslage. Dennoch versucht sie sich „zur Sicherheit“ weitere<br />

Standbeine zu schaffen.<br />

Also ich meine, die sind nur geblieben im Endeffekt diejenigen, mit denen ich halt jetzt arbeite, also sprich<br />

der V, der ist jetzt geblieben, weil wir seit vier Jahren immer weiterarbeiten, ist auch mit Abstand die<br />

längste Zeit, wo ich … Also ich war früher nur zwei, drei Monate immer bei jedem Projekt. Ich meine, ich<br />

glaube, das ist auch eine Entwicklung des Alters, weil man dann auch eine gewisse Kontinuität haben<br />

möchte und nicht dauernd sich umstellen möchte.<br />

...aber Zukunftsperspektive ist sicher, dass eigentlich das Hauptstandbein die Checkpoint sein wird, aber<br />

dass es ein bis zwei, je nachdem, wie groß sie halt sind, immer wieder Nebenjobs geben muss. Weil ich<br />

mich nicht einfach auf eine Firma allein verlassen kann.<br />

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