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2. Die Untersuchungsmethode - Personen - Technische Universität ...

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Das Zurückkommen war zum Teil wehmütig, weil mir das dort so gut gefallen hat. Also das war wirklich<br />

also bisher, sage ich einmal, die Oberliga, also toll. ... Das Zurückkommen da war insofern Schwerarbeit<br />

am Anfang, weil ich so ein Fusionsprojekt im kleinen da gehabt habe, weil zwei Abteilungen<br />

zusammengelegt worden sind mit mir als die neue Leiterin, und das war mühsam, also aus den zwei<br />

Abteilungen eine Abteilung von der Emotion und von der Haltung her zu machen. Es war deshalb auch<br />

schwer, weil die eine Abteilung war meine Exabteilung, die mich gekannt haben, und die andere, also das<br />

waren so eher zwei rivalisierende Abteilungen, ja. Das waren beides zwei Kreditabteilungen, die zum Teil<br />

auch gegeneinander da unterwegs waren. Und die anderen haben sich jetzt gedacht, jetzt komme ich als<br />

die Exleiterin von den anderen, und da werden sie jetzt auf jeden Fall einmal benachteiligt sein. Weil die<br />

anderen sind die Lieblinge, weil die hat sie ja damals schon immer gefördert, und wir sind da jetzt<br />

diejenigen, die sie halt dazunehmen muss. Also ich übertreibe jetzt vielleicht ein bissel. Also das hat<br />

einiges an Aufbauarbeit und Vertrauensarbeit gebraucht, bis ich die dann alle gehabt habe.<br />

In der IC hat sie als Abteilungsleiterin die Führungsebene direkt unter dem Vorstand erreicht, womit sie<br />

auch zufrieden ist. Sie strebt nicht aktiv nach der Vorstandsfunktion, käme das Angebot, würde sie es<br />

aber sicher annehmen.<br />

Also im Augenblick denke ich mir, wenn das alles da sich so weiterentwickelt und so gut ist wie jetzt, passt<br />

mir das sehr gut. Also ich bin nie jemand, der so, wie soll ich sagen? Also wenn ich jetzt auch rückblickend<br />

meine Entscheidungen anschaue, also das war immer eine Entscheidung: Mache ich es oder mache ich es<br />

nicht? Aber es war nie so: Und das will ich jetzt unbedingt. Also was da jetzt im Haus angenehm ist, ist<br />

also, dass man jetzt sagt: Als Abteilungsleiter habe ich jetzt den Vorstand über mir. Also jetzt kann man<br />

sagen, wenn man das jetzt von der Karriere her betrachtet, wäre eine Stufe der Vorstand. Also wenn sie<br />

mich fragen, täte ich das machen, sage ich: "Na, klar". Ja. Aber es ist nicht was, wo ich sage, ich bin da<br />

jetzt in der tiefen Depression, weil ich es nicht bin, ja.<br />

Sie betont in diesem Zusammenhang die vielen Möglichkeiten, die sie in ihrer Position hat, dass sie<br />

Projekte umsetzen kann, Ideen verwirklichen kann. Sie schätzt den Freiraum in ihren Tätigkeiten und den<br />

Umstand niemandem Rechenschaft schuldig zu sein.<br />

Nebenbei ist sie Lektorin an der Wirtschaftsuniversität und arbeitet weiterhin auch in politischen<br />

Kontexten.<br />

3.9.2 Daseinsthemen<br />

„Säen-pflegen-ernten-Erntedankfest“<br />

<strong>Die</strong>ses von S selbst so bezeichnete Lebensmotto hat sie zwar erst im Anschluss an das Interview<br />

verraten, es ist aber in vielen Schilderungen im Laufe des Gesprächs aufzuspüren.<br />

S geht davon aus, dass das Verfolgen persönlicher Ziele, sei es in beruflicher oder in privater Hinsicht,<br />

seiner Zeit und kontinuierlicher „Pflege“ bedarf. So arbeitet sie auch konsequent und gleichzeitig mit viel<br />

Geduld an der Erreichung ihrer beruflichen Erfolge. S will nichts erzwingen, sondern sich den Problemen<br />

und Herausforderungen stellen und an Lösungen arbeiten, zu denen sie auch Zielvorstellungen im Kopf<br />

hat.<br />

Also mein Verhalten ist immer: Aha, jetzt machen wir das. Was mache ich jetzt draus? Also jetzt ist das der<br />

Kuchen. Wie tue ich da? Aber ich lebe nicht so aus einem Defizit heraus: Und jetzt muss ich. Also ich bin<br />

nur glücklich, wenn ich jetzt das und das noch erreiche. Ja, das habe ich irgendwie nicht, ja. Sondern das<br />

ist eher, dass ich mir denke, also dieses Großprojekt Beitrittsländer, da habe ich schon so Bilder vor mir,<br />

also dass wir dann so durch die Lande reisen und Pressekonferenz geben, also da wieder ein bissel einen<br />

Wirbel rund um das machen. Also das gefällt mir. So was sind schon …

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