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2. Die Untersuchungsmethode - Personen - Technische Universität ...

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Also eigentlich wenden wir uns immer total gegen das Objekt, das sozusagen dann auch immer gleich,<br />

also dem auch immer unterstellt wird, dass es eigentlich nicht kommuniziert mit dem Umfeld.<br />

Also Objekt da jetzt immer zum staatskulturalen geschlossenen Objekt ...<br />

Intervention im Stadtraum: ... indem man eben versucht, mit Ressourcen zu arbeiten, die diesen Ort sehr<br />

stark prägen. Es gibt ein Wahnsinns-Windaufkommen. Du würdest sagen, ein scheußlicher Ort, was sollen<br />

wir da machen. Und das umlegen in eine positive Energie, die dann auch sich abbildet in dieser<br />

Intervention. (INT)<br />

<strong>Die</strong>se Auseinandersetzung mit dem Raum hat eine stark programmatisch-konzeptuelle Komponente, die<br />

sich für eine junge Gruppe leichter im Rahmen von Ausstellungsprojekten als bei konkreten Bauprojekten<br />

ausdrücken lässt. Im Vordergrund steht das Experimentelle, formuliert S. beispielsweise anhand des<br />

Themas bewegtes Bild und Architektur:<br />

... das heißt, Videos in Ausstellungen, und vor allem die, wo dann ein Haufen Fernseher herumstehen mit<br />

Kopfhörer, also wann sieht man wirklich Leute drei Stunden in einer Ausstellung und sich vor jedes Video<br />

hinsetzen. Das heißt, die Frage ist auch, wie schafft man Schwellen, dass man sagt, ich muss mich jetzt<br />

entscheiden, ich schaue mir das Video an. Ich trete ein in die Situation. Also wir haben und das z.B. schon<br />

einmal überlegt, man könnte sich im Prater Maschinen ausleihen, irgendwas, irgendwelche Schleudersitze<br />

oder irgendwelche Sachen, wo man kopfüber hängt, wo man sagen muss, ich muss in die Maschine<br />

einsteigen und kann nicht mehr aussteigen, bis ich das Video gesehen habe. Das heißt, ich muss mich<br />

entscheiden, will ich das Video anschauen oder nicht. (INT)<br />

<strong>Die</strong>sen Freiraum zum Experimentieren im Kopf oder im Rahmen von Ausstellungen betrachten A3 als eine<br />

wichtige Bedingung für ihre Entwicklung als Architektinnen. Deshalb sehen sie ihr erstes Bauprojekt aus<br />

einer gewissen Distanz:<br />

... dass wir bisher eigentlich sehr wenig konfrontiert waren mit Situationen, wo man eigentlich nicht sehr<br />

viel Spielraum hat — Also diesen Komplexitätsgrad, den haben wir eigentlich in den Projekten bisher auch<br />

fast, kann man sagen, gemieden noch.— und dass man sich damit Zeit lassen muss, um so etwas in der<br />

Folge, wenn man dann so interne Methodiken und Herangehensweisen einmal eine Zeitlang überprüft hat,<br />

dann ist man auch gestärkt für die Konfrontation mit sehr viel komplexeren Anforderungen, denen man<br />

dann auch anders begegnen kann —<br />

Wo für meine Begriffe eben erst einmal intern eigentlich eine Zeitlang geklärt werden muss, wo so innere,<br />

interne Prioritäten liegen auf der programmatischen, aber dann auch auf der Gestaltungsebene, und dass<br />

man das eigentlich nicht ausprobieren kann in so einem Rahmen und auch nicht …, weil für meine<br />

Meinung ist es ein extremer Lernprozess, dem man entsprechend viel Raum geben muss. Und es schließt<br />

sich fast aus. (INT)<br />

A3 interpretieren ihr Selbstverständnis und ihr konkretes Vorgehen auch aus einer Frauenperspektive, auf<br />

mehreren Ebenen. Zur Frage, ob denn an ihren Aufträgen etwas Frauenspezifisches sein, meinen sie:<br />

Na, frauenspezifisch vielleicht insofern, dass es halt eigentlich häufig was Temporäres ist, wie z.B.<br />

Ausstellungsarchitektur.<br />

Ich finde das Temporäre eh nicht schlecht. Das Bauen für Jahrhunderte ist mir eh suspekt.<br />

Aber ich glaube, dass das bei uns z.B. viel interessanter ist zu fragen: Was wünschen wir uns eigentlich für<br />

Arbeitsbereiche, also wo würden wir wahnsinnig gern einsteigen und wo interessiert es uns nicht …<br />

… Kino bauen oder Einkaufszentrum oder …<br />

… oder doch lieber eine Schule.<br />

Oder doch eine Marsstation.<br />

Oder ein Puff auf der Marsstation.<br />

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