2. Die Untersuchungsmethode - Personen - Technische Universität ...
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Das hat sicherlich auch mit der Ausbildung bei R was zu tun, wo das einfach ein Riesenthema war, was<br />
Wohnen bedeutet, städtebauliche Überlegungen, immer denken im großen Zusammenhang, die Dinge in<br />
Beziehung sehen. Was auch dazu führen kann, sich auf sich selbst zu beziehen. Das heißt ja nicht, dass<br />
es immer in Beziehung stehen muss. Es kann auch die Entscheidung sein, das Richtige ist, dass sich ein<br />
Ding auf sich selbst bezieht.<br />
Für S sind das Herstellen der Beziehungen, das Begreifen der Charakteristika von Orten und das<br />
Herausfinden der inneren Logik nicht nur spannend, sondern das „Wesentliche“, es ist der Sinn ihres<br />
Handelns. Aus der Auseinandersetzung mit dem Umfeld und der Logik bezieht S immer wieder neue<br />
Sichtweisen und eröffnet sich neue Perspektiven.<br />
Ja, weil ein neues Thema ist wieder eine ganz neue Auseinandersetzung. Es ist ja schon interessant, wo<br />
man überall Einblick gewinnt in die unterschiedlichsten Lebensbereiche, Arbeitsbereiche, wo so<br />
unterschiedliche Anforderungen sind. Und das ist einfach immer wieder spannend. Und man muss sich ja<br />
dann intensiv damit auseinandersetzen. Man kriegt einfach in sehr vieles Einblick, und wenn man immer<br />
z.B. dasselbe Thema spielt, hat man das halt weniger.<br />
Für ein gegenwärtig aktuelles Projekt in der Wiener Innenstadt formuliert sie den Reiz folgendermaßen:<br />
Aber der K, das ist unglaublich spannend, einfach im 1.�Bezirk zu bauen und Auseinandersetzung mit der<br />
historischen Bebauung zu führen und wie ein Bürobau halt angelegt ist.<br />
...<br />
Na, beim K war schon die Frage, wie man einfach auf diesen Ort reagiert. Einmal, wir haben uns<br />
überhaupt nicht beeinflussen lassen über Geschossflächenzahlen. Natürlich ist immer das Maximum das<br />
Beste. Wir haben unabhängig von Wünschen, wobei der Bauherr das nicht einmal vorgegeben hat, haben<br />
wir einfach versucht, eine Antwort zu finden, wo wir glauben, dass sie in den Stadtmaßstab passt, und wie<br />
kann man so ein modernes Gebäude eben in die historische Umgebung integrieren, Bürobau mit sehr<br />
vielen Glasflächen, anderen Geschosshöhen heute wie Nachbargebäude usw., und da haben wir halt<br />
versucht, ein Konzept zu entwickeln mit der zweiten Hautfassade, dass das kein gläsernes Gebäude ist,<br />
sondern eben ein transluzentes Gebäude, das eher sich homogener in die Putzarchitektur integriert, aber<br />
trotzdem ganz was anderes ist, wo der Maßstab nicht mehr lesbar ist, weil man das ja sowieso nie<br />
hinkriegt. Wo das Volumen im großen und ganzen stimmt, aber das Gebäude selbst natürlich ganz was<br />
anderes ist. Und da haben wir uns sehr stark mit Büro auseinandergesetzt, Flexibilität. Also wir haben das<br />
so geschnitten, dass man vom Veranstaltungsraum bis zum Einzelraumbüro in die Grundrisse eigentlich so<br />
ziemlich alles integrieren kann. Und dann aber diesen flexiblen Raum zu einem klar definierten Raum<br />
gegenübergestellt, also dass es ein gewisses räumliches Erlebnis bringt und einfach alle Flächen nutzen.<br />
Wir haben den Innenhof als Aufenthaltsbereich für die ganze Hausgemeinschaft, so ein skulpturaler Raum<br />
auf verschiedenen Ebenen erlebbar. Das waren so Themen, die wir dort gespielt haben, und wir hoffen,<br />
dass das natürlich dann funktioniert, und wie der Bezug immer wieder zur Stadt ist oder mit Ausblicken.<br />
Ein Element der Beziehungen zwischen Ort, Objekt und Mensch ist die Entwicklung eines einmal<br />
erstellten Bauwerks. So ist für S das Projekt keineswegs mit der Fertigstellung des Baus beendet, sie<br />
interessiert sich auch später für die Nutzung ihres Objekts für die entstehenden Veränderung. Sie ist<br />
neugierig, Nutzungsmöglichkeiten zu erfahren, die sie selbst nicht antizipiert hat. Für S ist der erste Schritt<br />
die Auseinandersetzung mit den Gegebenheiten des Ortes, der zweite die Konstruktion des Objekts und<br />
der dritte die Beobachtung der Entwicklung ihres Werks – für sie ist diese „Gesamtsicht“ auch der<br />
Maßstab der Bewertung ihrer eigenen Arbeit.<br />
Da kann man natürlich nicht auf jede einzelne Meinung hören, weil das ist immer individuell. Das ist keine<br />
Frage. Aber das interessiert uns sehr, wie die benutzt werden, wie sich ein Haus erhaltet, ob das sehr<br />
schnell sich abnutzt, oder ob das irgendwie sich länger haltet, und ob es von der Benutzung, ob diese<br />
Räume so angenommen werden, wie wir uns das vorgestellt haben. Das ist natürlich das Tolle an dem<br />
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