2. Die Untersuchungsmethode - Personen - Technische Universität ...
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D: Also, ich bewerte meine Arbeit nicht darüber, ob ich viel Stunden oder wenig Stunden für das Projekt<br />
benötige.<br />
J: Ich bewerte meine Arbeit auch nicht darüber. Nein, nein, das geht jetzt wirklich nicht. Nein, nein. Ich<br />
nehme natürlich die Verantwortung sehr ernst, quasi, die vergeben wird, ganz einfach, ich bin auch<br />
verantwortlich — teilweise.<br />
D: Ich fühle mich natürlich auch zuständig. Das ist jetzt nicht so, dass das wurscht ist. Natürlich will ich mit<br />
dem Projekt ein halbwegs wirtschaftliches Ergebnis bringen, aber es gibt gewisse Projekte, bei denen geht<br />
es nicht ... Aber bei manchen Dingen — oder R-Café oder K, wo es einfach so niedrige Honorare gibt, da<br />
weiß man, dass man das nie einhalten kann, und wenn man sich nicht von dem löst, wird man wahnsinnig.<br />
(TEAM 2)<br />
<strong>Die</strong> recht trockene und nicht besonders eloquente D. stellt sich im engen Kreis ihres Teams als feinfühlig<br />
und als im Umgang mit anderen kompetent heraus. <strong>Die</strong> Stimmung im Team ist gut – man spürt Respekt<br />
und Zuneigung<br />
4.4.2 Projektepisoden<br />
Interaktion mit Kunden<br />
Archplus hat einen Rahmenvertrag mit FF, einem großen Unternehmen der Textilbranche. Derzeit läuft ein<br />
Shop-Projekt. Ein neuer Auftrag könnte der Umbau der FF Zentrale in S sein. D. fährt mit GE zu einer<br />
entscheidenden Besprechung. Auf dem Hinweg wartet sie bis GE sein Handy abgehört und einige<br />
dringende Telefonate erledigt hat, um mit ihm nochmals die Strategie zu besprechen:<br />
D: Meine Zielsetzung für heute sind die pragmatischen Grundlagen, dass wir das architektonische Konzept<br />
besprechen, aber mit vielen Fakten, nicht so philosophisch – ich möchte die Funktionen klären und die<br />
ungefähre Ausstattung – im nächsten Schritt wäre dann die detaillierte Ausführung zu besprechen – ich<br />
hab da eine Liste gemacht für die Büroflächen: Welche Funktionen, wie viele Arbeitsplätze pro Funktion<br />
und welche Bürogeschichten – Zellen, Mehrplatzbüros, Großraumbüros, usw. (BAUH)<br />
Archplus wird von vier Männern empfangen, unter ihnen der neue Geschäftsführer. Das Meeting findet in<br />
einem Raum statt, in dem die aktuelle Kollektion aufbewahrt wird. <strong>Die</strong> Atmosphäre ist freundlich. D. hängt<br />
zwei Pläne an die Wand – EG und OG des bestehenden Gebäudes. Sie verteilt eine Liste mit den zu<br />
besprechenden Punkten. Der Geschäftsführer:<br />
Der Umbau ist für uns damit verbunden, dass wir neue Prozesse und auch eine neue Bürostruktur, andere<br />
Formen der Zusammenarbeit einführen wollen – es geht darum, haben wir die klassischen Einzelbüros,<br />
Gruppenbüros, variable Arbeitsplätze, wie viele soziale oder Kommunikationsräume brauchen wir, dann<br />
natürlich auch um Lager, Logistik, Shop – alles inklusive haben wir 10 Mille – wir sehen uns als innovatives<br />
Modeunternehmen, aber wir sind eben nicht in einem Innenstadtpalais sondern in einem Gewerbegebiet,<br />
und so soll es auch bleiben, das soll hier kein Palazzo sein. (BAUH)<br />
Im Gespräch entwickeln die vier Herren von FF gemeinsam ihre Vorstellungen. <strong>Die</strong> Gesprächsführung ist<br />
offen, Ideen werden eingebracht. Es geht im wesentlichen darum, wie FF in den kommenden Jahren<br />
arbeiten will, welche organisatorischen und räumlichen Veränderungen dafür notwendig sind. Themen<br />
sind zunächst die Einfahrtsituation in das Gelände – D.: „Das müsste man mit einem Leitsystem lösen“.<br />
Danach geht es um die im Zuge der Reorganisation freiwerdenden Flächen und um das Verständnis der<br />
Arbeitsabläufe und Wege.