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2. Die Untersuchungsmethode - Personen - Technische Universität ...

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Aber da bin ich eher jemand, wie gesagt, der sich das anschaut, was heißt das jetzt für Projekte, und<br />

weniger im Rückspiegel.<br />

Ihre Tätigkeiten in der IC waren von Anfang an die Kundenbetreuung und die Unternehmensfinanzierung,<br />

wobei sie sich im wesentlichen mit Bonitätsanalysen, der Strukturierung der Finanzierung, der<br />

Vereinbarung von Konditionen, Tilgungsmodalitäten und der Begleitung der Unternehmen während der<br />

Projekte beschäftigt.<br />

<strong>Die</strong> flache Hierarchie der IC ermöglichte S gute Kontakte zum Vorstand, von dem sie sich akzeptiert,<br />

geschätzt und motiviert fühlt, ihre Ideen einzubringen und umzusetzen.<br />

Also das ist sehr im Austausch und in der IC, auch wie gesagt möglich, immer wieder da auch direkte<br />

Kommunikationen zu haben, was einmal, sage ich einmal, das Intrigantentum ein bissel einschränkt, weil<br />

man auch die Chance hat, sich da persönlich zu präsentieren und nicht abhängig ist, "A sagt, dass B sagt,<br />

dass C gedacht hat", sondern C kriegt auch die Chance, mit A zu reden, und damit kann sich der Vorstand<br />

ein Bild machen.<br />

Als S 1983 in die Bank kam, war diese in einer Aufbauphase, was die Gestaltungsmöglichkeiten für S<br />

zusätzlich erhöhte. Sie konnte eine Abteilung auf diese Weise mit aufbauen und entwickeln.<br />

Im Laufe der Zeit hat sich S nicht nur den Posten der Abteilungsleiterin, sondern auch ihre fachlichen<br />

Spezialgebiete erarbeitet. So konnte sie sich einen Namen und eine Fachkarriere mit einigen<br />

Publikationen machen. Letztere ermöglichten S einen „Ausflug“ in die Politik. Für drei Jahre arbeitete sie<br />

als Expertin im Finanzministerium direkt beim Finanzminister. <strong>Die</strong> Phase der direkten politischen Arbeit<br />

war für S ein großer Profilierungsschritt einerseits und bot ihr eine Fülle an Erfahrungen andererseits.<br />

Und da habe ich ein Riesenglück gehabt in der Person E (Finanzminister) und er dann vielleicht auch mit<br />

mir, weil das von Anfang an gut geklappt hat und ich da von ihm auch also immer wieder in Funktion<br />

gebracht worden bin. Also ich war dann z.B. im Aufsichtsrat von der ÖI und im Aufsichtsrat von der T, also<br />

war dann nicht auf Sekundärinformationen angewiesen, sondern war selber in Funktionen und in den<br />

Gremien und habe damit sehr viel auch, also natürlich in seinem Namen, aber gestalten können. Und vor<br />

allem war er jemand, also der auch klar auf die Funktionen geachtet hat. Weil es ist ja logisch, bei so<br />

einem Minister will jeder mit dem Minister reden und nicht mit dem Schakl, ja. Und da war er aber dann<br />

immer so, also in den Gebieten, die mich betroffen haben, hat er dann ein-, zweimal gesagt: "Haben Sie<br />

das schon mit der Frau Dr. S besprochen?" Dann hat der oder die Betreffende gesagt: "Nein, noch nicht."<br />

Und dann hat er gesagt: "Na, also dann brauchen wir noch nicht drüber reden, weil mich interessiert einmal<br />

die Stellungnahme von da". Und das hat er ja nur ein-, zweimal sagen brauchen, dann war klar, also zu<br />

ihm kommt man nur, wenn man auch über meinen Schreibtisch drüberkommt. Und das war sehr<br />

angenehm, weil mich das auch wirklich in Funktion und zum Arbeiten gebracht hat. Also es gibt andere<br />

Modelle von Ministersekretärstätigkeit, also da wäre ich wahrscheinlich nicht lang dort gewesen, ja. Also<br />

wo man nur so quasi der persönliche Betreuer ist. Das ist nicht so ganz Meines, ja. Also insofern war das<br />

eine tolle Schule, ...<br />

Aus verschiedenen Gründen, politischen, zeitlichen und persönlichen kehrte S nach drei Jahren wieder in<br />

die IC zurück.<br />

...ist aber in dem Sinn kein Beruf. Also das macht man eine Zeitlang, zwei, drei Jahre. So lang, glaube ich,<br />

hält man das auch gut durch, weil da ja auch viel Freizeit und so hineingeht, aber so eine berufliche<br />

Funktion in dem Sinn ist es nicht, also, weil das stark von den <strong>Personen</strong> abhängig ist. Und, ja, also in dem<br />

Sinn habe ich mir dann nach drei Jahren gerade noch rechtzeitig dann rückblickend betrachtet, vor der<br />

Nationalratswahl Oktober 99 dann wieder die Entscheidung getroffen, da zurückzukommen.<br />

In der IC, der sie durch ihre gewonnenen Erfahrungen und die Möglichkeit, die Bank dadurch noch besser<br />

zu positionieren, sehr willkommen war, hatte sie einen herausfordernden Wiedereinstieg.<br />

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