2. Die Untersuchungsmethode - Personen - Technische Universität ...
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eigentlich vom Design. Also man muss ja sagen, warum denn Design? Also ich bin gerade vor kurzem<br />
einmal zu einer Praktikantin gegangen und schaue mich so um, da habe ich zu ihr gesagt: "Geh, du bist ja<br />
die einzige Frau da in dem Raum", ja, also im Design haben wir wirklich im Moment ganz wenige Frauen.<br />
Es hat letzten Freitag eine neue Designerin angefangen, aber das sind wir eigentlich ganz schlecht besetzt<br />
mit Frauen (GS1).<br />
<strong>Die</strong> Qualifikationen der Mitarbeiter/innen sind breit gestreut. NF arbeitet seit vielen Jahren mit<br />
internationalen Designerschulen zusammen:<br />
... in Deutschland ist es z.B. die größte Typographieschmiede, die es in Deutschland gibt, aus Schwäbisch-<br />
Gmünd. Wenn man was über die deutsche Designschule sagen kann, ist, dass sie sehr<br />
typographieorientiert ist. Wir kriegen extrem gute Leute. Wir haben zwei Pariser Art-Direktoren, die sehr<br />
bekannt sind in Frankreich, weil sie im klassischen Bereich Stars sind ... In Frankreich gibt es sehr viel<br />
Video, auch Digitalvideo. Bei den Italienern ist es eher so, da arbeitet man mit der Schule Nobina z.B.<br />
immer zusammen. <strong>Die</strong> haben eher oft eine klassische Graphikausbildung, die sie dann transponieren in<br />
das Digitale.<br />
<strong>Die</strong> Leute, die bei uns im Konzept arbeiten, sind ganz unterschiedliche. Es sind einerseits schon Leute, die<br />
Agenturerfahrung haben, also die aus dem klassischen Kommunikationsbereich kommen. Wir haben zwei<br />
da. Der eine war beim X, die einfach nicht mehr glauben, an diese klassischen Kommunikationskonzepte<br />
und einfach diese One-One-Ideen besser verstehen. Trotzdem, die guten Leute sind die, die einfach<br />
gescheit sind oder vif sind und mit Content umgehen können. Und das kann einer genauso in seiner<br />
wissenschaftlichen Ausbildung gelernt haben. Einer meiner besten Konzeptoren ist ein nicht fertiger<br />
Publizistikstudent, der auch Soziologie studiert hat. Ein anderer, die JP, die bei uns ist, die hat Multimedia-<br />
Ausbildung gemacht, hat aber sehr viel im Filmdrehbuchbereich gearbeitet, weil sie einfach gelernt hat,<br />
Scripts zu schreiben, Dramaturgien zu erstellen. <strong>Die</strong> C hat die Angewandte gemacht im Modebereich und<br />
hat immer wieder ... als Freelancerin in Kunstprojekten gearbeitet als Konzeptorin, Foundationprojekte,<br />
also usw. usf.<br />
Das sind Leute, die … wirklich die allgemeinste Definition ist da die richtigste: Intelligenz. Von meiner<br />
Wissenschaft hieß das apperzeptives Bewusstsein. Das ist einfach filtern zu können und in einer<br />
eigenständigen Dramaturgie zu einem Ergebnis zu kommen. Das sind gute Konzeptoren.<br />
Kunst, das sind so individuelle Biographien. Das ist ein Architekt, der in Japan war eine Zeitlang und<br />
einfach interessante Bühnendramaturgien erfindet.<br />
Und im IT-Bereich sind es Informatiker und aber noch immer auch, und das sage ich schon Freaks. Das<br />
heißt, wir haben gerade in der Kooperation mit XX gelernt, wo die YY eine Programmfirma mit 3.000 ist, wir<br />
haben die besseren HTMLer, weil die guten Leute haben es sich noch immer selbst beigebracht. Und in<br />
der Generation stimmt das wahrscheinlich noch und waren einfach früh experimentell am Job und und und.<br />
Aber dort — schon. Also unter IT-Chef ist natürlich ein Informatiker (GS1, INT).<br />
<strong>Die</strong> Realität des Arbeitsalltags hinter dieser beeindruckenden Liste von Kompetenzen sieht etwas anders<br />
aus. Gute Mitarbeiter/innen zu gewinnen, ist ein großes Problem und ständig fehlt es in den Projekten an<br />
kompetenten Leuten. Viele der Mitarbeiter/innen sind sehr jung und unerfahren, so sieht es die<br />
Projektmanagerin M.:<br />
<strong>Die</strong> meisten Leute sind jung, und XX will auch ganz junge Leute haben, und die haben keine Ahnung, was<br />
Qualität ist. <strong>Die</strong> spüren das nur als eine Unzufriedenheit, dass irgendwas nicht passt. <strong>Die</strong> haben kein Wort<br />
dafür, was ihnen fehlt. Und sie vergessen das. Weil sie arbeiten schwer. Wenn du zehn, zwölf Stunden<br />
arbeitest pro Tag, was normal ist, und du gehst dann nachher weg, was ja alle machen, die gehen, und,<br />
you know, schlagen die Nacht um die Ohren, kommen nächsten Tag wieder, und dann tun sie es wieder,<br />
und dann kriegt man in kurzer Zeit dieses Gefühl, dass man etwas erreicht hat, weil man etwas<br />
Schwieriges online bekommt. Trotz der eigenen Mängel und trotz der eigenen Ignoranz und trotz dieser,<br />
sagen wir, Schwächen von der Organisation. Dann glauben sie, ha, wir haben zusammengehalten,<br />
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