2. Die Untersuchungsmethode - Personen - Technische Universität ...
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3.3. Aspekte der Arbeitskultur<br />
3.3.1 Qualitätsansprüche und Arbeitsrealität<br />
Der enorme Arbeits- und Zeitdruck, verbunden mit den ungelösten Problemen der Koordinierung und<br />
Kooperation wirkt sich auf die Arbeitskultur im Unternehmen aus. M. verweist verärgert darauf, dass es<br />
von der Geschäftsführung keinerlei Unterstützung bei der Planung und Durchführung der Projekte gäbe:<br />
M: ... und manche Sachen, ich meine, kannst du nicht gut machen, weil einfach das System ein Scheiß ist.<br />
Du kannst das nicht gut machen. Du kannst das nicht ausbügeln. Für mich ist es … Ich lebe seit einem<br />
Jahr mit diesem Gefühl, weil ich Dinge mache, wo ich sage, dass es ein Scheiß ist. Es ist ein Scheiß.<br />
Meine Leute sind nicht qualifiziert ...<br />
N: Ja, aber das ist eben, das ist mein Ansatz, ich stehe ja überhaupt nicht hinter der Firma. Ich finde, eine<br />
gute Firma arbeitet voll (mit den) Kundenansprüchen, sage ich einmal.<br />
M: Ja, ja, ich weiß.<br />
N: Und ich denke mir dann immer, ja diese armen Kunden kriegen jetzt ein System— , mit dem ich mich<br />
vier Wochen auseinandersetzen habe müssen, und ich bin teilweise dran verzweifelt. Und dann kommen<br />
die, haben vielleicht von nichts eine Ahnung - eine Ahnung haben sie vielleicht, sagen wir - und müssen<br />
sich damit rumquälen und denken vielleicht, sie sind deppert, oder, derweil ist ja das System deppert.<br />
(SCHUL)<br />
M: Ja, das ist der Grund, warum ich hier sowieso gehen will. <strong>Die</strong> sind nicht professionell... Ja, das ist diese<br />
sogenannte Mittelmanagementschicht, was sie ausgehoben haben. Ich bin auch so eine - Project<br />
Management - nur ich mische mich nicht in meine Projekte. Project Manager ist ein - ich sehe mich als<br />
Hilfestellung, die anderen sehen sich als die Bosse, eben die kleinen Männer. Ich werde einige zeigen.<br />
Und sie glauben, sie müssen uns managen. Ich bin ein Enabler. Ich versuche, ihnen das Leben leichter zu<br />
machen, die Angst zu nehmen ... Das ist das, was ich versuche zu machen. Und die machen das<br />
umgekehrt. <strong>Die</strong> bürden Pflichten auf den Leuten. Leute teilweise — eh nicht machen, weil sie es nicht<br />
können, und zweitens ist es nicht wirklich produktiv so quasi … (SUP)<br />
Das ‘Chaos’ und die unzureichende Entwicklung von Methoden des Projektmanagements sind ein<br />
häufiges Thema. Hinzu kommt das Gefühl, dass gute Mitarbeiter/innen innerhalb kurzer Zeit ‘verheizt’<br />
werden. Nach dem Präsentationsmeeting bringt M. in einem Gespräch mit dem externen Art Director ihre<br />
Sorge um einen Mitarbeiter zum Ausdruck:<br />
Das ist so ein Charakterding, er ist so gut, so zuverlässig, genau, lässt nicht locker, alles gute Qualitäten,<br />
und ich habe Sorge, er gehört zu den Leuten, die unermüdlich arbeiten, und dann mürrisch werden, sich<br />
vergraben. (PRÄS)<br />
An neue Mitarbeiter/innen würden oft viel zu hohe Erwartungen gestellt, man spanne sie rasch in zu viele<br />
Verpflichtungen ein, und dann hagle es Kritik auf der einen Seite und komme zu starken Frustrationen auf<br />
der anderen Seite:<br />
M2: … this is how you chase people out, you should not be too excited in the beginning, he is a new<br />
person, and put him down afterwards —<br />
M: There is a problem situation with GS2s unqualified criticism of two people – I don’t want to have my<br />
people criticised like this, if there is criticism, it should be quantified, not that people have to go after a while<br />
… (SPEAK)<br />
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