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2. Die Untersuchungsmethode - Personen - Technische Universität ...

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Bi: Auf so einem Server soll man nicht arbeiten, der steht nur in der Ecke –<br />

S: Sie (B.) ist einfach genervt, wenn wir – was spricht dagegen, dass wir uns einen PC kaufen und als<br />

Server benutzen? – Ich halte nichts von Teillösungen – das ist seit langem ein Thema bei uns, wenn die<br />

Barbara gut drauf ist, dann ist es kein Thema, wenn sie sauer ist, dann ja – wichtig ist, dass man weiß, wo<br />

man Infos findet und ich find in dem (B) Computer selten was, weil sie hat ihre eigene Ordnung ... (BEOB)<br />

S. arbeitet mit ihrem Laptop. Eine E-Mail abzuschicken, ist eine etwas kompliziertere Prozedur, da S. ihren<br />

Laptop erst ans Telefon anschließen muss, die Verbindung nicht gleich herstellbar ist, sie dabei<br />

einigermaßen verkrümmt stehen muss, halb am Boden hockend – S. stöhnt, lehnt sich zwischendurch an<br />

die Bar, geht zu ihrem Schreibtisch zurück, nimmt dort einen Schluck Wasser, kehrt wieder zu ihrem ans<br />

Telefon angeschlossenen Laptop zurück.<br />

Einige Wochen später beschäftigt sich B. mit einem zusätzlichen Computer, der in Zukunft als Server<br />

dienen soll. Sie steht einigermaßen ratlos im Raum, hat keine Ahnung, wo sie welches Kabel anschließen<br />

soll. Ein wenig später diskutieren S. und B. über Netzwerklösungen, welche Geräte man wie anschließen<br />

kann und mit welchen Systemen man arbeitet. In der Diskussion geht es auch um ein passendes Modem.<br />

Sie wissen eigentlich nicht genau, was für ein Computer der projektierte Server ist, welche Daten man<br />

wissen sollte etc.<br />

4.6.3 Das Projekt ‚Frauenzentrum’ – die Arbeitsbedingungen<br />

Das Umbauprojekt ‚Frauenzentrum’ (FZ) stellt die Frauen von A3 vor neue Herausforderungen, geht es<br />

hier doch erstmals um die detaillierte Planung eines Bauvorhabens. Auch ihr Gegenüber – eine Frau –<br />

war noch niemals Bauauftraggeberin. S. schildert die Ausgangssituation nach dem gewonnenen<br />

Wettbewerb:<br />

Der Bauträger wollte zunächst eine befreundete Firma einsetzen, mit der haben wir uns auch getroffen und<br />

es wurde klar, dass das nicht geht. Der Besitzer von FZ besitzt auch eine Baufirma und die haben ihren<br />

eigenen Architekten und so ein Wettbewerb bringt das alles durcheinander. <strong>Die</strong> Baufirma wollte sich<br />

selbstverständlich mit an den Tisch setzen, für Ordnung sorgen, uns sagen, das ist alles zu teuer und das<br />

macht man anders. <strong>Die</strong> Frau L – die ist sehr kooperativ – hat das geschafft, dass die Firma jetzt nur noch<br />

überprüfen darf, aber das hängt wirklich nur mit den Frauen zusammen, die ernst versuchen, die Dinge<br />

anders zu handhaben. (BEOB)<br />

Nachdem keine der Drei die Ziviltechnikerprüfung hat und auch keine Bauerfahrung, haben sie sich mit<br />

einem mit Bi. befreundeten Architekten (M) zusammengetan. Zunächst ist die rechtliche Konstruktion für<br />

diese Partnerschaft unklar – Bi. schlägt vor sich bei der Wirtschaftskammer zu erkundigen. B. hat sich<br />

nach den Möglichkeiten einer Berufshaftpflichtversicherung für Planungsfehler erkundigt. Auch die interne<br />

Kooperation bedarf der Klärung:<br />

S: Wo Du (B.) vorkommen willst in dem Projekt, auch wie der Büroraum genutzt wird – wenn Bi. auch bei<br />

ihm arbeitet in der Zeit, in der sie sich offiziell nicht bei uns aufhält, dann muss sie das auseinander halten,<br />

sie könnte da recht schnell unter Druck geraten ... (BEOB)<br />

Bi., die die Projektleitung übernommen hat, und S. knobeln lange Zeit über der Frage von Honorar und<br />

Bürokosten: wie viel Prozent des Gesamthonorars kann A3 für Vorentwurf, Entwurf und künstlerische<br />

Oberleitung verrechnen, was gehört zu den Nebenkosten, sind Modellbau, Schaubilder, usw. separat zu<br />

beauftragen, sind die Möblierung und die Bearbeitungskosten für diese in der ursprünglichen<br />

Gesamtsumme enthalten? Ihre Stunden- und Honorarrechnung sieht folgendermaßen aus:

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