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Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation - Erfolgsfaktoren ...

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4 Technische und wirtschaftliche Machbarkeit<br />

Tabelle 4.1-3<br />

Potenzielle Emissionen als Folge der Nutzung der fossilen Reserven und Ressourcen. Dargestellt ist zudem deren Potenzial,<br />

die 2 °C-Leitplanke zu gefährden. Diese Gefährdung ist als Faktor ausgedrückt, mit dem die bei vollständiger Nutzung der<br />

jeweiligen Reserven und Ressourcen entstehenden CO 2 -Emissionen das bis 2050 zulässige Emissionsbudget von 750 Gt CO 2<br />

aus fossilen Quellen (Kasten 1.1-1) überschreiten würden. Die Zahlen beziehen sich allein auf CO 2 , andere Treibhausgase sind<br />

nicht berücksichtigt. Sie basieren auf den Werten von Tabelle 4.1-2.<br />

Quelle: basierend auf Tabelle 4.1-1 und GEA, 2011<br />

Konventionelles<br />

Öl<br />

Historische<br />

Produktion<br />

bis 2008<br />

Produktion<br />

im Jahr<br />

2008<br />

Reserven Ressourcen Weitere<br />

Vorkommen<br />

Summe:<br />

Reserven,<br />

Ressourcen<br />

und weitere<br />

Vorkommen<br />

[Gt CO 2 ] [Gt CO 2 ] [Gt CO 2 ] [Gt CO 2 ] [Gt CO 2 ] [Gt CO 2 ]<br />

505 13 494 386 – 880 1<br />

Faktor mit<br />

dem allein diese<br />

Emissionen<br />

das 2 °C-Emissionsbudget<br />

überschreiten<br />

Unkonventionelles<br />

Öl<br />

Konventionelles<br />

Gas<br />

Unkonventionelles<br />

Gas<br />

39 2 295 2.637 3.646 6.577 9<br />

194 7 343 459 27.977 28.778 38<br />

15 1 3.987 5.300 – 9.287 12<br />

Kohle 666 14 1.970 41.277 – 43.247 58<br />

Gesamt: Fossile 1.419 37 7.088 50.060 31.622 88.770 118<br />

Energieträger<br />

122<br />

mehr als 2 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau<br />

vermieden werden soll (Kasten 1.1-1).<br />

Möglichkeiten, die fossilen Energieträger unter sehr<br />

viel geringeren Emissionen zu nutzen, ergeben sich<br />

durch die Abscheidung und Speicherung des Kohlendioxids<br />

(Kap. 4.1.3).<br />

4.1.3<br />

Abscheidung und Speicherung von<br />

Kohlendioxid<br />

Als technische Option, um Zeit für den Umbau zu<br />

emissionsfreien Energiequellen zu gewinnen und dabei<br />

zumindest Teile der großen Vorräte an fossilen Energieträgern<br />

nutzen zu können, werden Möglichkeiten<br />

der technischen Abtrennung von CO 2 aus den Abgasen<br />

stationärer Anlagen diskutiert sowie Optionen zur<br />

anschließenden Lagerung von komprimiertem CO 2 in<br />

geologischen Formationen (Carbon Dioxide Capture<br />

and Storage, CCS). CCS ist <strong>eine</strong> notwendige Vermeidungsoption<br />

für Länder, die weiterhin fossile Energien<br />

einsetzen, wenn <strong>eine</strong> anthropogene Klimaerwärmung<br />

von mehr als 2 °C vermieden werden soll. Darüber<br />

hinaus wird die Verbindung von Bioenergie mit CCS<br />

als Option diskutiert, der Atmosphäre langfristig wieder<br />

CO 2 zu entziehen (Kasten 4.1-3).<br />

Heutige verfügbare Technologien sind in der Lage,<br />

in <strong>eine</strong>m Kraftwerk etwa 85–95 % des CO 2 abzutrennen.<br />

Berücksichtigt man, dass der Energieaufwand zur<br />

Erzeugung <strong>eine</strong>r bestimmten Menge Strom durch Einsatz<br />

der CCS-Technologie um 10–40 % steigt, kann also<br />

in Kraftwerken <strong>eine</strong> Nettoreduktion der CO 2 -Emissionen<br />

durch CCS um 80–90 % erreicht werden (IPCC,<br />

2005).<br />

Das Einlagern von komprimiertem CO 2 in geologischen<br />

Reservoirs wie teilentleerten Gas- oder Ölfeldern,<br />

salinen Aquiferen oder in ungenutzten Kohleflözen<br />

wird in verschiedenen Projekten bereits durchgeführt.<br />

Im Jahr 2007 waren vier solcher Unternehmungen<br />

aktiv, wobei das älteste Projekt Sleipner (durchgeführt<br />

von der norwegischen Ölgesellschaft Statoil) seit 1997<br />

jährlich etwa 1 Mio. t CO 2 in geologische Formationen<br />

unter dem Meeresgrund einlagert. Weitere Projekte<br />

sind Snøhvit (Norwegen), Weyburn (Kanada) und Sala<br />

(Algerien). Die jährlich eingelagerten CO 2 -Mengen in<br />

diesen Projekten sind aber weitaus geringer als jährlich<br />

bei <strong>eine</strong>m Kohlekraftwerk mit CCS anfallen würden.<br />

Auch wenn die Komponenten erprobt sind, ist CCS<br />

als Gesamtsystem bei weitem noch k<strong>eine</strong> ausgereifte<br />

Technologie und mit vielen Risiken behaftet. Die IEA<br />

empfahl, im Jahr 2010 mindestens 20 großskalige CCS-

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