Gesellschaftsvertrag für eine GroÃe Transformation - Erfolgsfaktoren ...
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Forschung für die <strong>Transformation</strong> 8.1<br />
sionen führen sollen.<br />
Im Förderschwerpunkt NLM wird die Kommunikation,<br />
Vernetzung und die Öffentlichkeitsarbeit der<br />
Forschung betont. So sollen Lösungen entwickelt und<br />
verbreitet werden, welche die Gesellschaft auf dem<br />
Weg zu <strong>eine</strong>r nachhaltigen Entwicklung voran bringen<br />
können. Diese sollen Beispielcharakter haben, d. h.<br />
auf andere Räume übertragbar sein und die Akteurskooperation<br />
und -kommunikation sollen gestärkt werden.<br />
Dies schließt innovative Governance- und Partizipationsmodelle<br />
mit ein. Besondere Berücksichtigung,<br />
auch für die Implementierung, finden hierbei die sozioökonomischen<br />
Rahmenbedingungen für und die Konsequenzen<br />
aus der Integration von Klimaschutz zielen<br />
in den Landnutzungsentscheidungen. Die GRAAG<br />
zielt darauf, die Forschung zur Klimaverträglichkeit in<br />
der Landwirtschaft international besser zu vernetzen,<br />
Plattformen auszubauen und den Zugang zu Wissen zu<br />
erleichtern sowie Forschungsergebnisse zu verbreiten.<br />
Auch der regionale und nationale Austausch zu neuen<br />
Erkenntnissen mit den verschiedenen Zielgruppen<br />
(Forschungsinstitute, Bauern(verbände), NRO, Privatsektor)<br />
soll verbessert werden.<br />
Die Kommunikation der Forschungsergebnisse in die<br />
Politik ist in den Programmen und Strategien generell<br />
als wichtig anerkannt. Im Rahmen des NLM sollen die<br />
Forschungsergebnisse an Politik und Praxis vermittelt<br />
und politische Maßnahmen sollen diskutiert werden<br />
(Science Policy Interface). Forschungsergebnisse sollen<br />
auch in die wichtigen Politikprozesse unter der CBD<br />
und der UNFCCC einfließen. Die untersuchten Themengebiete<br />
des FRP7 nennen als Ziel, die Politikentwicklung<br />
zumindest zu unterstützen.<br />
Inhaltlicher Abgleich<br />
Der Förderschwerpunkt NLM wurde neu aufgelegt und<br />
in s<strong>eine</strong>n Forschungsansätzen aktualisiert. Der WBGU<br />
begrüßt die internationale Ausrichtung auf Forschungsfragen<br />
zu den Wechselwirkungen und gegenseitigen<br />
Abhängigkeiten zwischen Landmanagement, Klimawandel<br />
und Ökosystemleistungen. Auch die systemische<br />
Erforschung zum Landmanagement der Zukunft<br />
unter Berücksichtigung klimatischer, aber auch strukturell-demografischer<br />
Veränderungen im ländlichurbanen<br />
Raum verspricht wichtige Impulse und innovative<br />
Lösungen für die <strong>Transformation</strong> in dem Themenbereich<br />
Landnutzung.<br />
Die GRAAG konzentriert sich speziell auf innovative<br />
Lösungen für die Minderung von Emissionen im landwirtschaftlichen<br />
Sektor im internationalen Bereich, die<br />
auch vom WBGU als entscheidend angesehen werden<br />
(Kap. 4).<br />
Die untersuchten Themengebiete 2 und 6 des FRP7<br />
betrachten Klimawandel unter dem Aspekt Anpassung<br />
an den Klimawandel und Sicherstellung der Versorgung<br />
der Bevölkerung. Die Forschungsfragen des WBGU finden<br />
sich inhaltlich in den untersuchten Themengebieten<br />
nicht wieder, einzig das Projekt „Greenhouse Gas<br />
Management in European Land Use Systems“ enthält<br />
im weitesten Sinne <strong>eine</strong>n Bezug dazu (Kap. 8.1.3.3).<br />
8.1.4.6<br />
Förderung von geistes-, sozial-, wirtschafts- und<br />
rechtswissenschaftlicher Forschung<br />
Im Hinblick auf die oben genannten übergeordneten<br />
Forschungsfragen (Kap. 8.1.2) gibt es neben den großen<br />
Strategien und Programmen auch <strong>eine</strong> Reihe von<br />
Förderschwerpunkten und -initiativen, die – bei entsprechender<br />
Ausgestaltung – wertvolle Erkenntnisse<br />
und Beiträge zur <strong>Transformation</strong> liefern könnten. Für<br />
die Analyse wurden dabei die folgenden Förderungen<br />
betrachtet: Wirtschaftswissenschaften für Nachhaltigkeit<br />
(WiN; Ökologisches Wirtschaften, 2007;<br />
BMBF, 2005, 2009), „Wissen für Entscheidungsprozesse<br />
– Forschung zum Verhältnis von Wissenschaft,<br />
Politik und Gesellschaft“ (BMBF, 2011a, b), „Ökonomie<br />
des Klimawandels“ (BMBF, 2011c), „Käte Hamburger<br />
Kollegs“ (BMBF, 2011d) und „Wechselwirkungen<br />
zwischen Natur- und Geisteswissenschaften“ (BMBF,<br />
2011e).<br />
Ziele<br />
Mit Ausnahme von WiN wird kein direkter Bezug<br />
zum Ziel des Klimaschutzes oder zu den drei Aspekten<br />
der Nachhaltigkeit hergestellt, da die Zielformulierungen<br />
zumeist auf die Ziele der spezifischen Förderung<br />
ausgelegt sind. Die dabei genannten Ziele, wie<br />
Erkenntnisse zu Wechselwirkungen zwischen Politik,<br />
Wissenschaft und Gesellschaft, der langfristige Kapazitätsaufbau<br />
in den Wirtschaftswissenschaften oder<br />
gegenseitige Bereicherung von Geistes- und Naturwissenschaften<br />
können auch transformationsunterstützend<br />
wirken, <strong>eine</strong> Rückkopplung an ein übergreifendes<br />
Ziel wäre aber nützlich.<br />
Struktur<br />
Interdisziplinarität wird bei allen Fördermaßnahmen<br />
erwähnt, jedoch unterscheidet sich die genaue Ausgestaltung.<br />
Teilweise wird nur die Berücksichtigung interdisziplinärer<br />
Aspekte im Rahmen von primär disziplinärer<br />
Forschung gefordert (z. B. bei Ökonomie des Klimawandels).<br />
Nur beim Förderschwerpunkt „Wechselwirkungen<br />
zwischen Natur- und Geisteswissenschaften“<br />
wird ausdrücklich <strong>eine</strong> Kooperation von Geistes- und<br />
Naturwissenschaftlern gefordert.<br />
Die Partizipation von Stakeholdern im Sinne <strong>eine</strong>r<br />
transdisziplinären Forschung ist nur im WiN, das relevante<br />
Praxisakteure aus unterschiedlichen Bereichen<br />
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