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Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation - Erfolgsfaktoren ...

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8 Die Wissenschaft im <strong>Transformation</strong>sprozess – Empfehlungen für Forschung<br />

368<br />

beteiligt, auf ihre transformativen Aspekte untersucht.<br />

Darüber hinaus werden auch die Themengebiete 2<br />

“Lebensmittel, Landwirtschaft, Fischerei und Biotechnologie”<br />

und 6 „Umwelt“ (inklusive Klimawandel) des<br />

7. EU-Forschungsrahmenprogramms (FRP7) berücksichtigt<br />

(EU COM, 2010b, c).<br />

Ziele<br />

Klimaverträglichkeit ist als Ziel oder Teilziel in den<br />

betrachteten Programmen und Strategien genannt. Im<br />

NLM ist die Minderung von Treibhausgasemissionen als<br />

ein Teilziel verankert; der Beitrag von Landnutzungsänderungen<br />

und Landmanagementstrategien zu Treibhausgasreduktionszielen<br />

soll systemisch erforscht werden.<br />

Zusätzlich sollen aber auch die Zielkonflikte zwischen<br />

<strong>eine</strong>m kohlenstoffoptimierten Landmanagement<br />

und anderen gesellschaftlichen Ansprüchen wie<br />

der Produktion von Nahrungsmitteln, dem Erhalt der<br />

Biodiversität und von Ökosystemfunktionen untersucht<br />

werden. Die GRAAG konzentriert sich als Hauptziel<br />

darauf, die Landwirtschaft klimaverträglicher zu<br />

machen, indem die Emissionsintensität generell gemindert<br />

und die Fähigkeit des Bodens zur Kohlenstoffsequestrierung<br />

erhöht wird. Die relevanten Themengebiete<br />

des FRP7 stellen allerdings die Unterstützung zur<br />

Anpassung an den Klimawandel als Forschungsziel in<br />

den Vordergrund; die Klimaverträglichkeit wird nicht<br />

direkt angesprochen.<br />

Generell sind die untersuchten Programme in den<br />

Kontext der Nachhaltigkeit eingebettet. Gerade das<br />

NLM als Förderschwerpunkt der Forschung für nachhaltige<br />

Entwicklungen (FONA), aber auch die GRAAG<br />

sollen <strong>eine</strong>n direkten Beitrag für <strong>eine</strong> nachhaltige Entwicklung<br />

leisten, gemäß den Zielen der nationalen<br />

Nachhaltigkeitsstrategie und den Klimaschutzzielen<br />

der Bundesregierung. Sie beziehen die Wechselwirkungen<br />

der eigenen Forschung mit anderen Nachhaltigkeitsproblemen<br />

ein und berücksichtigen globale Herausforderungen<br />

für <strong>eine</strong> nachhaltige Entwicklung, wie<br />

etwa Ernährungssicherheit. Die betrachteten Themengebiete<br />

des FRP7 sollen <strong>eine</strong>n Beitrag zur Europäischen<br />

Nachhaltigkeitsstrategie leisten.<br />

Struktur<br />

Insgesamt verfolgen und fördern die betrachteten Programme<br />

<strong>eine</strong>n interdisziplinären Ansatz. Insbesondere<br />

das NLM verfolgt den Ansatz <strong>eine</strong>r interdisziplinären<br />

Forschung und der Vernetzung sektoralen Wissens, um<br />

der Komplexität <strong>eine</strong>s nachhaltigen Landmanagements<br />

gerecht zu werden.<br />

Die Kooperation mit Stakeholdern wird als strukturelles<br />

Element in allen betrachteten Maßnahmen<br />

angesprochen, spielt jedoch <strong>eine</strong> untergeordnete Rolle<br />

in den Themengebieten des FRP7. Das NLM verfolgt<br />

<strong>eine</strong> transdisziplinäre Herangehensweise, um regionale<br />

Akteure und Adressaten besser einzubeziehen, Probleme<br />

besser zu verstehen und darauf ausgerichtete praxistaugliche<br />

Lösungen entwickeln zu können. Darüber<br />

hinaus spielen die externe Kommunikation und die<br />

Entwicklung von Schnittstellen zu politischen Prozessen<br />

<strong>eine</strong> wichtige Rolle, damit die Ergebnisse potenziellen<br />

Nutzergruppen zur Verfügung gestellt und in<br />

internationale politische Prozesse transferiert werden<br />

können. Auch in der GRAAG ist die Stakeholderarbeit<br />

ein fester Bestandteil, um <strong>eine</strong>rseits Praxiswissen in die<br />

Forschung einbinden zu können, aber gleichzeitig auch<br />

um die Forschungsergebnisse, Technologien und „Best<br />

Practices“ weit in die Zielgruppen (Forschungsinstitute,<br />

Bauern(verbände), NRO, Privatsektor) hinein tragen zu<br />

können.<br />

Der Umfang der Forschungsförderung für das NLM<br />

wird mit 100 Mio. € bis zum Jahr 2015 der gewaltigen<br />

Herausforderung der nachhaltigen Landnutzung<br />

im Kontext des fortschreitenden Klimawandels und<br />

der Ernährungssicherheit nicht gerecht. Der WBGU<br />

empfiehlt daher die Forschungsförderung für das NLM<br />

auszuweiten, um die anstehende <strong>Transformation</strong> im<br />

Bereich der Landnutzung bewältigen und beschleunigen<br />

zu können, die bis zum Jahre 2050 weitestgehend<br />

abgeschlossen sein muss.<br />

Die Fördermaßnahme NLM soll die Strategie<br />

der Bundesregierung zur Internationalisierung von<br />

Wissenschaft und Forschung konkretisieren. Die internationale<br />

Vernetzung ist daher ein wichtiger Aspekt<br />

in der Forschung des NLM; so sind beispielsweise die<br />

hochdynamischen Wachstumsregionen der Erde (z. B.<br />

südliches Afrika, Brasilien, China) vertreten. Die aktive<br />

Beteiligung Deutschlands an der GRAAG ist ein wichtiger<br />

Schritt, um die internationale Vernetzung der<br />

Agrarklimaforschung gerade auch mit Nicht-OECD-<br />

Ländern voranzubringen und sowohl Forscher als auch<br />

ihre Forschungsergebnisse aus verschiedenen Regionen<br />

weltweit zusammenzubringen. Auch die Themengebiete<br />

im FRP7 nennen die internationale Zusammenarbeit<br />

als <strong>eine</strong> wichtige Voraussetzung für <strong>eine</strong> erfolgreiche<br />

Forschung.<br />

Ergebnisse<br />

Grundsätzlich erwähnen die Programme und Strategien<br />

das Ziel, Innovationen im technologischen und sozialen<br />

Bereich zu entwickeln. Das NLM ist explizit ausgelegt,<br />

um innovative Technologien und Dienstleistungen<br />

(z. B. im Informations-, Beratungs- und Finanzbereich)<br />

für ein nachhaltiges Landmanagement zu entwickeln.<br />

Dies beinhaltet zusätzlich auch den wichtigen<br />

Aspekt der Technikfolgenabschätzung. Im NLM und<br />

der GRAAG werden zudem direkt Innovationen angesprochen,<br />

die zu Einsparungen von Treibhausgasemis-

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