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Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation - Erfolgsfaktoren ...

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Exemplarischer transformativer Pfad des WBGU am Beispiel der EU-27 4.4<br />

Endenergieverbrauch [EJ/Jahr]<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

Erneuerbare Gase<br />

(Methan, Wasserstoff)<br />

Geothermie KWK<br />

Geothermie<br />

(Wärmepumpe)<br />

Solarthermie<br />

Biomasse KWK<br />

0<br />

2010 2020 2030 2040 2050<br />

Jahr<br />

Biomasse<br />

Fossil KWK<br />

Fossil<br />

Abbildung 4.4-3<br />

Endenergieverbrauch des Wärmesektors in der EU-27 angelehnt an das Energy [R]evolution Advanced Scenario 2010 für den<br />

Zeitraum 2007–2050 mit verstärktem Einsatz von Biomasse und verringertem Einsatz von Erdöl bis 2050. Energieeinsparmaßnahmen<br />

und die Einführung von Wärmepumpen, Solarthermie, Kraft-Wärme-Kopplung, Biomasse und erneuerbaren Gasen<br />

(Wasserstoff, Methan) ermöglichen <strong>eine</strong> rein regenerative Wärmebereitstellung bis 2050.<br />

Quelle: WBGU, angelehnt an EREC und Greenpeace, 2010<br />

den Maßnahmen wie Speicher oder Erzeugungs- und<br />

Lastmanagement erfordern, die technisch und ökonomisch<br />

mit zu betrachten sind.<br />

Diese Problematik soll exemplarisch für Deutschland<br />

anhand der Studie von Klaus et al. (2010) dargestellt<br />

werden, in der <strong>eine</strong> Vollversorgung Deutschlands mit<br />

erneuerbaren Energien im Jahr 2050 realisiert wird.<br />

Die Studie zeigt, dass durch den ambitionierten Ausbau<br />

der nationalen erneuerbaren Energien, die Einführung<br />

von Elektromobilität im Verkehr, <strong>eine</strong> Verbesserung<br />

der Gebäudedämmung auf Niedrigenergiestandard, die<br />

Substitution konventioneller Heizungen durch elektrische<br />

Wärmepumpen sowie den Einsatz von Großspeichern<br />

(Pumpspeicher und Gasnetz) zum Ausgleich von<br />

Ungleichgewichten zwischen Erzeugung und Verbrauch<br />

<strong>eine</strong> komplette Dekarbonisierung des Energiesektors<br />

bis 2050 technisch und nachhaltig prinzipiell möglich<br />

ist. Für die bessere Übereinstimmung von Erzeugung<br />

und Verbrauch kann das Lastmanagement mit elektrischen<br />

Wärmepumpen, Klimatisierung und Elektromobilität<br />

<strong>eine</strong>n wichtigen Beitrag leisten: Zu Zeiten, in<br />

denen die Erzeugung den aktuellen Verbrauch übersteigt,<br />

werden die Batterien der ans Netz angeschlossenen<br />

Elektrofahrzeuge geladen, die thermischen Speicher<br />

der auf Wärmepumpen basierenden Heizsysteme<br />

aufgeheizt oder die Klimaanlagen angeschaltet und<br />

damit der aktuelle Verbrauch erhöht, um die Zwischenspeicherung<br />

der elektrischen Energie in elektrischen<br />

Speichern zu vermeiden.<br />

Abbildung 4.4-5 zeigt die in Klaus et al. (2010) simulierte<br />

Einspeisung für die Monate Dezember und<br />

August. Während in den Sommermonaten durch die<br />

Kombination von Wind- und Solarenergie nur kurzzeitige<br />

Differenzen zwischen Erzeugung und Verbrauch im<br />

Bereich weniger Stunden auftreten, zeigt die Simulation<br />

im Dezember <strong>eine</strong> zweiwöchige Periode mit deutlichen<br />

Defiziten in der Energieversorgung, die für ein zuverlässiges<br />

Energiesystem ausgeglichen werden müssen.<br />

Ausbau der Energienetze<br />

Der Ausbau und die Kopplung der Netze ermöglichen<br />

<strong>eine</strong>n europaweiten Energietransport. Die Stromnetze<br />

sind in großem Umfang national sowie international<br />

auszubauen (DENA, 2010). Die Gasnetze können<br />

bereits heute als Super-Grid bezeichnet werden,<br />

da sie über hohe Übertragungsleistungen und gut ausgebaute<br />

Speicherkapazitäten von allein in Deutschland<br />

etwa 220 TWh th verfügen. Ein starkes transeuropäisches<br />

Hochleistungstransportnetz für Strom und Gas ist<br />

Voraussetzung, um <strong>eine</strong>rseits den Energietransport aus<br />

Wind- und Solarkraftwerken von Standorten mit hohen<br />

Erträgen in die Verbrauchszentren zu ermöglichen, und<br />

andererseits für <strong>eine</strong>n großflächigen Ausgleich der lokal<br />

auftretenden Erzeugungsschwankungen zu sorgen. Auf<br />

diese Weise können große Offshore-Windkapazitäten<br />

und Solarstrom aus dem Mittelmeerraum in die europäische<br />

Energieversorgung eingebunden werden und<br />

vorhandene Speichermöglichkeiten im Gasnetz bzw.<br />

Speicherwasserkraft in Skandinavien, in den Pyrenäen<br />

und in den Alpen erschlossen werden.<br />

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