Gesellschaftsvertrag für eine GroÃe Transformation - Erfolgsfaktoren ...
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Forschung für die <strong>Transformation</strong> 8.1<br />
Forschung und Entwicklung für Kohle und andere fossile<br />
Energieträger, erneuerbare Energien und rationelle<br />
Energieverwendung (BMBF, 2010c).<br />
Während für das 5. EFP ursprünglich 1,7 Mrd. €<br />
für 4 Jahre vorgesehen waren (BMWA, 2005), soll<br />
das 6. EFP auch durch Mittel aus dem Energie- und<br />
Klimafonds besser ausgestattet werden (BMWi und<br />
BMU, 2010).<br />
Die IEA geht davon aus, dass die derzeitige öffentliche<br />
Forschungsförderung für erneuerbare Energien,<br />
Energieeffizienz und Smart-Grids von 5,5 Mrd. US-$<br />
pro Jahr um <strong>eine</strong>n Faktor von etwa 6–13 ausgeweitet<br />
werden müsste, um ambitionierten Klimaschutz<br />
umzusetzen (IEA, 2010b). Die Europäische Kommission<br />
schätzt, dass bis 2020 innerhalb der Europäischen<br />
Union 31 Mrd. € in Forschung und Entwicklung für<br />
Wind, Solar- und Bioenergie investiert werden müssen,<br />
um dem Klimawandel zu begegnen, Energiesicherheit<br />
herzustellen und wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit<br />
sicher zu stellen (EU COM, 2009b). Im Lichte dessen<br />
sollte die Energieforschungsförderung des Bundes noch<br />
deutlich schneller als in den letzten Jahren mit deutlicher<br />
Fokussierung auf erneuerbare Energien und rationelle<br />
Energieverwendung aufgestockt werden.<br />
Die Fördersummen im Bereich der Kernfusionsforschung<br />
– 2010 waren mit 143 Mio. € ca. 21 %<br />
der gesamten Energieforschungsförderung für diesen<br />
Bereich vorgesehen (BMBF, 2010c) – sind angesichts<br />
der Tatsache, dass bis 2050, also in dem Zeitraum, in dem<br />
die <strong>Transformation</strong> zu <strong>eine</strong>r klimaverträglichen Gesellschaft<br />
abgeschlossen sein sollte, Energie aus Fusionskraftwerken<br />
nicht zur Verfügung stehen wird, immer<br />
noch hoch und sollten der aktuellen Lage angepasst<br />
werden. Die potenziell möglichen Beiträge aus dieser<br />
Quelle für <strong>eine</strong> langfristige Energieversorgung sollten<br />
jedoch nicht ausgeschlossen werden; dies könnte durch<br />
<strong>eine</strong> zeitliche Streckung der Forschungsanstrengungen<br />
erreicht werden, um damit Mittel freizusetzen, die für<br />
Arbeiten mit höherer Priorität benötigt werden.<br />
Internationale Kooperation in der Forschung ist Teil<br />
jedes größeren Programms. Dabei konzentriert sich die<br />
Zusammenarbeit aber explizit auf Länder der EU und<br />
der OECD sowie auf direkte Kooperationen mit EU und<br />
IEA. Auch wenn nur OECD-Länder Mitglied bei der IEA<br />
sind, werden von der IEA zumindest engere Kooperationen<br />
mit den wichtigen Ländern Russland, China<br />
und Indien angestrebt, wie das BMWi bemerkt (BMWi,<br />
2008a).<br />
Ergebnisse<br />
Insgesamt ist die Forschung aus Sicht des WBGU noch<br />
zu weit auf technische Anwendungen ausgerichtet.<br />
Die Identifizierung der nötigen Verbreitungsbedingungen<br />
sowie möglicher unterstützender politischer<br />
Maßnahmen nimmt <strong>eine</strong>n noch zu geringen, wenn<br />
auch zunehmenden Raum ein. Der überwiegende Teil<br />
der Forschung ist ingenieur- und naturwissenschaftlich<br />
ausgerichtet und so liegt das Hauptaugenmerk<br />
auf der Entwicklung technologischer Innovationen,<br />
die effizientere, günstigere und umweltfreundliche<br />
Energienutzung zum Ziel haben. Daneben gibt es aber<br />
durchaus auch Projekte, die auf die Entwicklung neuer<br />
Verhaltensmuster und Geschäftsmodelle im Bereich der<br />
Energienutzung abzielen, insbesondere im Förderprogramm<br />
E-Energy (BMWi, 2008b). Dieser Fokus sollte<br />
bei anderen Programmen, insbesondere solchen mit<br />
Bezug auf Energienachfrage und Effizienzverbesserungen,<br />
noch ausgebaut werden.<br />
Erforschung von Energietechnologien wird in<br />
den meisten Fällen als Beitrag zur Verbesserung der<br />
Exportmöglichkeiten für deutsche Firmen verstanden,<br />
insofern wird die globale Diffusion berücksichtigt.<br />
Nationale Rahmenbedingungen zur flächendeckenden<br />
Implementierung der Innovationen<br />
werden teilweise berücksichtigt, z. B. beim Förderkonzept<br />
„Energieeffiziente Stadt“ (BMWi, 2008a).<br />
Auch wenn die Veränderung der Energiebasis ein entscheidendes<br />
Element jeder bisherigen großen <strong>Transformation</strong><br />
war (Kap. 3) und trotz der Erkenntnis, dass ein<br />
systemischer Wechsel auf moderne erneuerbare Energien<br />
bevorsteht, gibt es kein Forschungsprogramm zur<br />
systematischen Analyse von <strong>Transformation</strong>sprozessen<br />
im Energiesystem. Im Rahmen mehrerer Programme<br />
werden jedoch Energiesystemmodelle und Integrated-<br />
Assessment-Modelle (Kap. 4.2) zur Entwicklung von<br />
Szenarien für die Entwicklung der Energienutzung in<br />
den nächsten Dekaden benutzt (BMWi, 2008a, 2010a;<br />
BMU, 2010b). Auf welchem Weg die Ergebnisse dieser<br />
Forschung bei der Festlegung der Forschungsprioritäten<br />
bei einzelnen Technologien berücksichtigt werden,<br />
ist nicht erkennbar.<br />
Die Erarbeitung von politischen Maßnahmen zur<br />
Verbreitung der Innovationen ist kein prominenter Teil<br />
der Forschungsprogramme, derartige Fragen werden<br />
höchstens im Rahmen von Begleitforschung bearbeitet.<br />
Inhaltlicher Abgleich<br />
Die inhaltliche Ausrichtung der Forschungsförderung<br />
des Bundes im Bereich Energie wurde in den letzten<br />
Jahren deutlich auf die vom WBGU identifizierten<br />
Forschungsfragen zur Verwirklichung <strong>eine</strong>s dekarbonisierten<br />
Energiesystems ausgerichtet.<br />
Im 5. EFP von 2005 steht der Schwerpunkt „Moderne<br />
Kraftwerkstechnologien auf der Basis von Kohle und<br />
Gas“ noch an erster Stelle, gefolgt von Schwerpunkten<br />
zu verschiedenen erneuerbaren Energien und Energieeffizienz.<br />
Die Ausführungen des Energiekonzepts zum<br />
6. EFP stellen hingegen ausschließlich die erneuerbaren<br />
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