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Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation - Erfolgsfaktoren ...

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Megatrends der globalen Wirtschaft und Gesellschaft 1.2<br />

Kasten 1.2-2<br />

Die globale Bevölkerungsentwicklung bis 2050<br />

Die Weltbevölkerung wird von 6,8 Mrd. (2009) bis Mitte des<br />

Jahrhunderts auf 9 Mrd. Menschen ansteigen (mittleres Szenario<br />

der UN DESA, 2009b; Abb. 1.2-5). Der Zuwachs findet<br />

hauptsächlich in den Entwicklungsländern statt. In den<br />

49 am wenigsten entwickelten Ländern (LDC) wächst die<br />

Bevölkerung am stärksten. Die Hälfte des globalen Bevölkerungswachstums<br />

bis 2050 findet in neun Ländern statt: Indien,<br />

Pakistan, Nigeria, Äthiopien, USA, DR Kongo, Tansania,<br />

China und Bangladesch. Dagegen stagniert in den reicheren<br />

Ländern insgesamt die Bevölkerungszahl (teilweise auch<br />

Schrumpfung).<br />

Die Weltbevölkerung altert, weil die Geburtenrate bis<br />

2050 auch in den Entwicklungsländern abnimmt und die<br />

Lebenserwartung steigt. In den 49 LDC wird dieser Prozess<br />

besonders rasch ablaufen. Es wird erwartet, dass dort die<br />

durchschnittliche Kinderzahl pro Frau von heute 4,39 auf<br />

2,42 sinkt; global sinkt dieser Wert von 2,56 auf 2,02. Parallel<br />

wird nach den Projektionen der UN global der Anteil der über<br />

60-jährigen am schnellsten wachsen (zunächst vor allem in<br />

den Industrie ländern, mit Verzögerung, dann aber besonders<br />

rasant auch in Entwicklungsländern).<br />

Die bestehenden globalen sozioökonomischen Disparitäten<br />

werden wesentliche Treiber von internationaler Migration<br />

bleiben: Im Zeitraum 2010–2050 wird es nach den Projektionen<br />

der UN Nettozuwanderung in den USA (1,1 Mio.), Kanada<br />

(214.000), Großbritannien (174.000), Spanien (170.000),<br />

Italien (159.000), Deutschland (110.000), Aus tralien<br />

(100.000) und Frankreich (100.000) geben. Die größten<br />

Abwanderungsbewegungen werden in Mexiko (-334.000),<br />

China (-309.000), Indien (-253.000), Philippinen (-175.000),<br />

Pakistan (-161.000), Indonesien (-156.000) und Bangladesch<br />

(-148.000) erwartet.<br />

12<br />

10<br />

Gleichbleibende Geburtenrate<br />

Hoch<br />

Mittel<br />

Niedrig<br />

Bevölkerung [Mrd.]<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020 2030 2040 2050<br />

Jahr<br />

Abbildung 1.2-5<br />

Weltbevölkerung 1950–2050. Unterschiedliche Projektionen und Varianten.<br />

Quelle: UN DESA, 2009b<br />

Abb. 1.2-6, 1.2-7).<br />

Die Welt ist in den vergangenen Jahren in vielen<br />

Regionen rasch wohlhabender geworden: Im vergangenen<br />

Jahrzehnt hat sich die Zahl der Länder mit <strong>eine</strong>m im<br />

Vergleich mit den OECD-Ländern doppelten Pro-Kopf-<br />

Wachstum deutlich erhöht. Die Zahl der armen Länder<br />

ist im gleichen Zeitraum deutlich gesunken (Kap. 1.2.1).<br />

Gegenwärtig liegen von den weltweit 21 Megastädten<br />

mit mehr als 10 Mio. Einwohnern fünf in den<br />

„entwickelten“ Weltregionen. In 15 Jahren werden es<br />

aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklungsfortschritte<br />

29 Megastädte mit insgesamt etwa 470 Mio. Menschen<br />

sein, von denen dann 23 in den „weniger entwickelten“<br />

Weltregionen liegen. Der mit derzeit 1,8 Mrd. und<br />

2025 2,4 Mrd. bedeutendste (>50 %) Anteil der städtischen<br />

Bevölkerung lebt allerdings in Siedlungen mit<br />

weniger als 500.000 Einwohnern. Die genaue Zahl dieser<br />

Siedlungen sowie deren Namen oder geographische<br />

Lage sind in offiziellen UN Statistiken nicht erfasst;<br />

hier besteht Forschungsbedarf. Weil diese Siedlungen<br />

infra strukturell noch weniger eingeschränkt sind als<br />

die Megastädte, können sie potenziell <strong>eine</strong> bedeutende<br />

Rolle in der kosteneffektiven Klimastabilisierung spielen.<br />

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