Migration und Gesundheit - BITV-Test
Migration und Gesundheit - BITV-Test
Migration und Gesundheit - BITV-Test
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Ges<strong>und</strong>heit von älteren Menschen mit <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong> <strong>Migration</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit 101<br />
Abbildung 5.4.1<br />
Krankheiten/Beschwerden, die bei ausländischen Staatsangehörigen (55 Jahre <strong>und</strong> älter)<br />
<strong>und</strong> Deutschen (60 Jahre <strong>und</strong> älter) zur Inanspruchnahme ärztlicher Leistungen führten<br />
Quelle: Freie <strong>und</strong> Hansestadt Hamburg, Sozial-empirische Studie,<br />
Ausländische Seniorenbefragung 1996 <strong>und</strong> deutsche Seniorenbefragung 1991/92 [32]<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
Rheuma<br />
Mobilitätsbeeinträchtigung<br />
Erkrankung der Lunge/Atemwege<br />
Erkrankung der Verdauungsorgane<br />
Diabetes<br />
Gehbehinderung<br />
Schlaganfall<br />
Sehbehinderung<br />
Schwerhörigkeit<br />
Gicht<br />
Inkontinenz<br />
Lähmung<br />
Sprachstörung<br />
Epilepsie<br />
Erblindung<br />
Sonstiges<br />
Ausländer<br />
Deutsche<br />
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45<br />
Prozent<br />
nen schlechten oder sehr schlechten Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />
an (70,1 %) [32].<br />
Ein weiterer Aspekt der subjektiven Wahrnehmung<br />
der Ges<strong>und</strong>heit ist die Ges<strong>und</strong>heitszufriedenheit.<br />
Sie wurde bei (Spät-)Aussiedlerinnen <strong>und</strong><br />
(Spät-)Aussiedlern sowie anderen Zuwanderern<br />
aus Osteuropa im Vergleich zu Deutschen auf<br />
Gr<strong>und</strong>lage der Längsschnittdaten des SOEP von<br />
1995 <strong>und</strong> 2000 untersucht. Insgesamt hatten die<br />
zugewanderten Personen zu Beginn eine höhere<br />
Ges<strong>und</strong>heitszufriedenheit als die deutsche Vergleichsgruppe,<br />
sie fiel aber fünf Jahre später auf<br />
das deutsche Niveau ab. Bei den 55-jährigen <strong>und</strong><br />
älteren männlichen (Spät-)Aussiedlern gab es 1995<br />
nur einen geringen Unterschied zur deutschen<br />
Vergleichsgruppe bezüglich der Ges<strong>und</strong>heitszudeutschen.<br />
Die ausländischen Seniorinnen <strong>und</strong><br />
Senioren gaben außerdem häufiger Probleme<br />
bei der Bewältigung von Alltagssituationen wie<br />
Treppen steigen, Einkaufen oder Körperpflege an.<br />
Keine ges<strong>und</strong>heitsbezogenen Probleme hatten lediglich<br />
32,7 % der Befragten, bei den Deutschen<br />
waren es 60,4 %. Auch diese Zahlen deuten auf<br />
einen schlechteren Ges<strong>und</strong>heitszustand der älteren<br />
ausländischen Staatsangehörigen hin. Dieses<br />
Bild wird durch die subjektive Einschätzung des<br />
Ges<strong>und</strong>heitszustands bestätigt: 54,0 % der befragten<br />
Ausländerinnen <strong>und</strong> Ausländer schätzten<br />
ihren Ges<strong>und</strong>heitszustand als schlecht oder sehr<br />
schlecht ein, im Vergleich zu 23,9 % der Deutschen.<br />
Aufgeteilt nach Herkunftsland gaben die<br />
türkischen Staatsangehörigen am häufigsten ei-