Migration und Gesundheit - BITV-Test
Migration und Gesundheit - BITV-Test
Migration und Gesundheit - BITV-Test
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Migration</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit in der Ges<strong>und</strong>heitsberichterstattung <strong>Migration</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit 21<br />
2.3.4 Wohnsituation<br />
Die Unterschiede zwischen Menschen mit <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong><br />
gegenüber Deutschen in<br />
Bezug auf die Wohnsituation haben sich zwar<br />
in den letzten Jahren verringert, sind allerdings<br />
nach wie vor klar erkennbar. Nach Angaben des<br />
Statistischen B<strong>und</strong>esamtes [33] verfügen deutsche<br />
Haushalte durchschnittlich über eine Wohnfläche<br />
von 88,2 m² <strong>und</strong> ausländische Haushalte<br />
lediglich über 71,8 m². Noch deutlicher wird der<br />
Wohnflächenunterschied, wenn man die Anzahl<br />
der im Haushalt lebenden Personen berücksichtigt.<br />
Dann ergibt sich im B<strong>und</strong>esdurchschnitt<br />
eine Wohnfläche pro Person von 40,4 m² bei den<br />
Deutschen im Gegensatz zu 25,0 m² bei den ausländischen<br />
Staatsangehörigen [33]. Die Daten des<br />
Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) von 2004<br />
ergaben die in Tabelle 2.3.4.1 dargestellten, hiervon<br />
leicht abweichenden Durchschnittswerte. Zuwanderer<br />
aus der Türkei wiesen die größte Personenanzahl<br />
pro Haushalt auf <strong>und</strong> die kleinste zur<br />
Verfügung stehende Wohnfläche pro Person. Sie<br />
ist mit 24,0 m² nur halb so groß wie die im SOEP<br />
ermittelte Durchschnittswohnfläche pro Person in<br />
deutschen Haushalten [27].<br />
Die Sonderauswertung des Statistischen<br />
B<strong>und</strong>esamtes von 2001 [33] ergab zudem, dass<br />
ausländische Staatsangehörige durchschnittlich<br />
einen etwas höheren Mietpreis bezahlen als Deutsche<br />
(11,51 DM pro m² gegenüber 10,69 DM pro<br />
m²). Der Gr<strong>und</strong> dafür liegt laut Bericht vor allem<br />
in den höheren Quadratmeterpreisen, die in der<br />
Regel für kleine Wohnungen verlangt werden<br />
<strong>und</strong> sich somit im Preis für die durchschnittlich<br />
geringere Wohnfläche der ausländischen Bevölkerung<br />
widerspiegeln. Die so genannte »Miet-<br />
belastungsquote«, d. h. der Anteil des zur Verfügung<br />
stehenden Einkommens, der für »Wohnen«<br />
ausgegeben wird, betrug für ausländische Staatsangehörige<br />
25,4 %, dagegen für Deutsche nur<br />
23,1 %. Die Sonderauswertung zeigte auch, dass<br />
ausländische Staatsangehörige im Durchschnitt<br />
kürzere Zeiträume in einer Wohnung leben als<br />
Deutsche, seltener Wohneigentum besitzen (1998<br />
lebten 42,0 % der Deutschen, aber nur 12,2 % der<br />
ausländischen Staatsangehörigen in Wohnungen<br />
bzw. Häusern, die ihnen selbst gehörten) <strong>und</strong> häufiger<br />
in Mehrfamilienhäusern wohnen (80,4 %<br />
der ausländischen Staatsangehörigen gegenüber<br />
51,6 % der Deutschen) [33]. Ein Teil der beobachteten<br />
Unterschiede könnte sich daraus erklären,<br />
dass ausländische Staatsangehörige im Vergleich<br />
zu Deutschen vermehrt in städtischen Gebieten<br />
wohnen, in denen das Wohnen teurer ist.<br />
2.3.5 Wirtschaftliche Situation<br />
Einkommen<br />
Tabelle 2.3.5.1 zeigt, dass alle befragten Zuwanderergruppen<br />
des SOEP ein im Durchschnitt<br />
geringeres monatliches Haushaltsäquivalenzeinkommen<br />
(d. h. Haushaltseinkommen unter Berücksichtigung<br />
von Anzahl <strong>und</strong> Alter der Personen<br />
im Haushalt) haben als Deutsche. Es lag im<br />
Jahr 2004 unter Deutschen im Durchschnitt bei<br />
1.360 Euro, unter Zuwanderern aus Südwesteuropa<br />
bei 1.110 Euro, unter (Spät-)Aussiedlerinnen<br />
<strong>und</strong> (Spät-)Aussiedlern bei 940 Euro, unter Zuwanderern<br />
aus dem ehemaligen Jugoslawien bei<br />
870 Euro <strong>und</strong> unter türkischen Zuwanderern nur<br />
bei 850 Euro. Nach Angaben des Statistischen<br />
B<strong>und</strong>esamtes sind in fast allen untersuchten Zu-<br />
Tabelle 2.3.4.1<br />
Haushaltsgröße <strong>und</strong> Wohnfläche pro Person von Deutschen <strong>und</strong> Zuwanderern in Westdeutschland 2004<br />
Datenbasis: SOEP 2004; Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt 2006 [27]<br />
Durchschnittliche<br />
Haushaltsgröße<br />
(Personen)<br />
Durchschnittliche<br />
Wohnfläche pro<br />
Person (m²)<br />
Deutsche Zuwanderer aus ... (Spät-)Aussiedlerinnen<br />
<strong>und</strong> (Spät-)Aussiedler<br />
der Türkei Südwesteuropa dem ehemaligen Jugoslawien<br />
2,5 3,8 3,2 3,0 3,3<br />
49,0 24,0 32,0 31,0 33,0