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Migration und Gesundheit - BITV-Test

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54 <strong>Migration</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit Ges<strong>und</strong>heitliche Lage <strong>und</strong> migrationsspezifische Belastungen<br />

Tabelle 3.3.1.2<br />

Mittlerer BMI, Untergewicht <strong>und</strong> Adipositas von Männern nach Alter <strong>und</strong> Staatsangehörigkeit,<br />

Befragungsjahre 1999, 2003 <strong>und</strong> 2005<br />

Quellen: Statistisches B<strong>und</strong>esamt, Mikrozensus 1999, 2003 <strong>und</strong> 2005, eigene Auswertung<br />

Deutsche Nichtdeutsche *<br />

Durchschnitt < 18,5 ≥ 30 Durchschnitt < 18,5 ≥ 30<br />

kg/m² Anteil ** kg/m² Anteil **<br />

1999<br />

18 – 39 Jahre 24,7 1,5 % 6,8 % 24,7 1,2 % 6,7 %<br />

40 – 64 Jahre 26,7 – 15,8 % 26,7 – 16,5 %<br />

65 <strong>und</strong> älter 26,5 0,9 % 14,3 % 26,4 – 16,1 %<br />

gesamt 25,9 0,9 % 12,2 % 25,6 0,9 % 11,0 %<br />

2003<br />

18 – 39 Jahre 24,7 1,7 % 7,9 % 24,9 1,1 % 8,0 %<br />

40 – 64 Jahre 26,8 0,4 % 16,6 % 26,7 0,7 % 18,0 %<br />

65 <strong>und</strong> älter 26,8 0,7 % 16,8 % 27,0 1,3 % 17,5 %<br />

gesamt 26,0 0,9 % 13,7 % 25,8 1,0 % 12,7 %<br />

2005<br />

18 – 39 Jahre 24,7 1,7 % 7,9 % 25,1 1,2 % 8,6 %<br />

40 – 64 Jahre 26,8 0,4 % 17,6 % 26,9 – 19,2 %<br />

65 <strong>und</strong> älter 27,0 0,6 % 18,0 % 26,9 – 19,7 %<br />

gesamt 26,1 0,9 % 14,4 % 26,0 0,9 % 13,7 %<br />

* keine deutsche Staatsangehörigkeit<br />

** Anteil der Antwortenden mit Untergewicht (BMI < 18,5 kg/m²) bzw. Adipositas (BMI ≥ 30 kg/m²)<br />

– keine Angaben, da Zahlenwerte statistisch nicht sicher genug<br />

möglicherweise in einem unterschiedlichem Gewichtsbewusstsein<br />

<strong>und</strong> Körperbild sowie einer<br />

geringeren körperlichen Aktivität bei zugewanderten<br />

Frauen im Vergleich zur einheimischen<br />

Bevölkerung [57, 58, 67]. Bei den Männern sind<br />

hingegen kaum Unterschiede zwischen Nichtdeutschen<br />

<strong>und</strong> Deutschen festzustellen (siehe<br />

Tabelle 3.3.1.2). In beiden Gruppen ist über alle<br />

Altersgruppen hinweg ein leichter Anstieg des<br />

BMI zwischen 1999 <strong>und</strong> 2005 zu verzeichnen.<br />

Neben der Unterteilung in deutsche bzw.<br />

nichtdeutsche Personen <strong>und</strong> Altersgruppen können<br />

die Mikrozensusdaten nach Schulabschluss,<br />

Haushaltsgröße <strong>und</strong> monatlichem Haushaltseinkommen<br />

ausgewertet werden. Allerdings lassen<br />

sich dann wegen zu kleiner Fallzahlen keine geschlechtsspezifischen<br />

Vergleiche der BMI-Werte<br />

mehr durchführen. Da sich BMI-Werte je nach<br />

Geschlecht jedoch deutlich unterscheiden, könnten<br />

eventuelle Trends auch auf Verschiebungen<br />

der jeweiligen Geschlechteranteile in den Untersuchungsgruppen<br />

zurückzuführen sein. Eine<br />

Detailanalyse nach den genannten Variablen erscheint<br />

daher nicht sinnvoll.<br />

Für Teile der Bevölkerung mit <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong><br />

könnte ein hoher BMI ein besonderes<br />

Risiko für koronare Herzkrankheit darstellen, weil<br />

er in dieser Gruppe häufiger mit anderen Risikofaktoren<br />

kombiniert ist. So weisen Menschen<br />

mit türkischem <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong> – wie auch<br />

die Bevölkerung in der Türkei – einen im Durchschnitt<br />

niedrigeren HDL-Wert (»gutes« Cholesterin)<br />

auf als die deutsche Bevölkerung [66, 68].<br />

Die vorliegenden Daten zum BMI bei Menschen<br />

mit <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong> könnten durch<br />

Messungen von Körpergröße <strong>und</strong> -gewicht aussagekräftiger<br />

werden. Das derzeitige Bild deutet<br />

auf eine erhöhte Häufigkeit von Übergewicht <strong>und</strong><br />

Adipositas bei Frauen mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit<br />

wie auch insgesamt bei Frauen mit<br />

<strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong> hin.<br />

3.3.2 Suchtmittelgebrauch <strong>und</strong> Suchterkrankungen<br />

Suchtmittelassoziierte Erkrankungen tragen in erheblichem<br />

Maße zur Krankheitslast in Deutschland<br />

bei. Beim Suchtmittelgebrauch ist zwischen

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