Migration und Gesundheit - BITV-Test
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<strong>Migration</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />
Ges<strong>und</strong>heit von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong><br />
Übergewicht zählt zu den größten ges<strong>und</strong>heitspolitischen<br />
Herausforderungen im Kindes- <strong>und</strong><br />
Jugendalter. Ein zu hohes Körpergewicht beeinträchtigt<br />
nicht nur die aktuelle Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Lebensqualität,<br />
sondern erhöht auch die Gefahr für<br />
spätere chronische Krankheiten. In Deutschland<br />
berichten immer mehr Schuleingangsuntersutergr<strong>und</strong><br />
deutlich seltener betroffen sind als jene<br />
mit deutscher oder binationaler Herkunft (Abbildung<br />
4.3.6.1). Schuleingangsuntersuchungen in<br />
Berlin, Nordrhein-Westfalen <strong>und</strong> Niedersachsen<br />
bestätigen dies. Danach hatten Kinder mit <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong><br />
seltener ein atopisches Ekzem <strong>und</strong><br />
waren in geringerem Maße Asthmatiker [34, 35, 36].<br />
In der WHO-Jugendges<strong>und</strong>heitsstudie wurde aus<br />
mehreren Merkmalen, die die materielle Situation<br />
einer Familie widerspiegeln (z. B. der Besitz<br />
eines Autos <strong>und</strong> mindestens zweier Computer),<br />
ein Wohlstandsindex gebildet. Wie bei den Kindern<br />
<strong>und</strong> Jugendlichen ohne <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong><br />
kann eine stärkere Betroffenheit der Mädchen<br />
<strong>und</strong> der Jungen des obersten Wohlstandsniveaus<br />
gegenüber jenen aus Familien mit einem geringeren<br />
Lebensstandard festgestellt werden (35,9 %<br />
vs. 24,8 %). Die selbst berichtete Prävalenz von<br />
Allergien liegt bei den Mädchen <strong>und</strong> Jungen mit<br />
beidseitigem <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong> aber immer<br />
unter der Erkrankungshäufigkeit der jeweiligen<br />
Gruppe der Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen ohne Mig-<br />
rationshintergr<strong>und</strong> mit vergleichbarem Wohlstandsniveau.<br />
Die Untersuchung von Berliner<br />
Schulanfängern ergab weiterhin, dass die Häufigkeit<br />
von Asthma <strong>und</strong> allergischer Sensibilisierung<br />
mit der Akkulturation, d. h. mit der Anpassung<br />
an die hiesige Kultur, bei Kindern mit <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong><br />
ansteigt [36]. Dies deutet darauf<br />
hin, dass für den besseren Schutz vor atopischen<br />
Erkrankungen weniger genetische Faktoren, sondern<br />
vielmehr bestimmte Lebensgewohnheiten<br />
verantwortlich sind.<br />
4.3.7 Übergewicht <strong>und</strong> Adipositas<br />
Abbildung 4.3.6.1<br />
Häufigkeiten selbstberichteter spezifischer Allergien bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
nach <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong><br />
Quelle: WHO-Jugendges<strong>und</strong>heitsstudie 2002, HBSC-Daten für Deutschland (n=23.111),<br />
eigene Auswertung<br />
Heuschnupfen<br />
Allergie gegen Hausstaub<br />
Allergie gegen Tierhaare o. Federn<br />
Allergie gegen best. Nahrungsmittel<br />
Asthma<br />
Allergie gegen best. Chemikalien<br />
Neurodermitis<br />
mit beidseitigem <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong><br />
binational<br />
Allergie gegen best. Kleidungsstoffe<br />
ohne <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong><br />
0 5 10 15 20 25<br />
Prozent