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Migration und Gesundheit - BITV-Test

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78<br />

<strong>Migration</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

Ges<strong>und</strong>heit von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong><br />

Übergewicht zählt zu den größten ges<strong>und</strong>heitspolitischen<br />

Herausforderungen im Kindes- <strong>und</strong><br />

Jugendalter. Ein zu hohes Körpergewicht beeinträchtigt<br />

nicht nur die aktuelle Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Lebensqualität,<br />

sondern erhöht auch die Gefahr für<br />

spätere chronische Krankheiten. In Deutschland<br />

berichten immer mehr Schuleingangsuntersutergr<strong>und</strong><br />

deutlich seltener betroffen sind als jene<br />

mit deutscher oder binationaler Herkunft (Abbildung<br />

4.3.6.1). Schuleingangsuntersuchungen in<br />

Berlin, Nordrhein-Westfalen <strong>und</strong> Niedersachsen<br />

bestätigen dies. Danach hatten Kinder mit <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong><br />

seltener ein atopisches Ekzem <strong>und</strong><br />

waren in geringerem Maße Asthmatiker [34, 35, 36].<br />

In der WHO-Jugendges<strong>und</strong>heitsstudie wurde aus<br />

mehreren Merkmalen, die die materielle Situation<br />

einer Familie widerspiegeln (z. B. der Besitz<br />

eines Autos <strong>und</strong> mindestens zweier Computer),<br />

ein Wohlstandsindex gebildet. Wie bei den Kindern<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen ohne <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong><br />

kann eine stärkere Betroffenheit der Mädchen<br />

<strong>und</strong> der Jungen des obersten Wohlstandsniveaus<br />

gegenüber jenen aus Familien mit einem geringeren<br />

Lebensstandard festgestellt werden (35,9 %<br />

vs. 24,8 %). Die selbst berichtete Prävalenz von<br />

Allergien liegt bei den Mädchen <strong>und</strong> Jungen mit<br />

beidseitigem <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong> aber immer<br />

unter der Erkrankungshäufigkeit der jeweiligen<br />

Gruppe der Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen ohne Mig-<br />

rationshintergr<strong>und</strong> mit vergleichbarem Wohlstandsniveau.<br />

Die Untersuchung von Berliner<br />

Schulanfängern ergab weiterhin, dass die Häufigkeit<br />

von Asthma <strong>und</strong> allergischer Sensibilisierung<br />

mit der Akkulturation, d. h. mit der Anpassung<br />

an die hiesige Kultur, bei Kindern mit <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong><br />

ansteigt [36]. Dies deutet darauf<br />

hin, dass für den besseren Schutz vor atopischen<br />

Erkrankungen weniger genetische Faktoren, sondern<br />

vielmehr bestimmte Lebensgewohnheiten<br />

verantwortlich sind.<br />

4.3.7 Übergewicht <strong>und</strong> Adipositas<br />

Abbildung 4.3.6.1<br />

Häufigkeiten selbstberichteter spezifischer Allergien bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

nach <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong><br />

Quelle: WHO-Jugendges<strong>und</strong>heitsstudie 2002, HBSC-Daten für Deutschland (n=23.111),<br />

eigene Auswertung<br />

Heuschnupfen<br />

Allergie gegen Hausstaub<br />

Allergie gegen Tierhaare o. Federn<br />

Allergie gegen best. Nahrungsmittel<br />

Asthma<br />

Allergie gegen best. Chemikalien<br />

Neurodermitis<br />

mit beidseitigem <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong><br />

binational<br />

Allergie gegen best. Kleidungsstoffe<br />

ohne <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong><br />

0 5 10 15 20 25<br />

Prozent

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