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Migration und Gesundheit - BITV-Test

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Ges<strong>und</strong>heit von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong> <strong>Migration</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit 87<br />

Abbildung 4.3.11.2<br />

Selbst eingeschätzte Ges<strong>und</strong>heit von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen nach Herkunftsland der Mutter<br />

Quelle: WHO-Jugendges<strong>und</strong>heitsstudie 2002, HBSC-Daten für Deutschland (n=22.556),<br />

eigene Auswertung<br />

Deutschland<br />

Marokko<br />

Ehem. Jugoslawien<br />

Libanon<br />

Türkei<br />

Kosovo, Bosnien<br />

Italien<br />

Polen<br />

Ehemalige SU<br />

Andere<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Prozent<br />

ausgezeichnet gut einigermaßen/schlecht<br />

4.3.12 Impfverhalten<br />

Schutzimpfungen zählen zu den wirksamsten<br />

Strategien zur Verhinderung <strong>und</strong> Bekämpfung<br />

von Infektionskrankheiten. Mit dem 2001 in<br />

Kraft getretenen Infektionsschutzgesetz wurde<br />

dem Robert Koch-Institut die Aufgabe der zentralen<br />

Erfassung <strong>und</strong> Analyse von Impfraten, die<br />

im Rahmen von Schuleingangsuntersuchungen<br />

ermittelt werden, übertragen. Effiziente Impfstrategien<br />

müssen die soziale Lage <strong>und</strong> auch den<br />

<strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong> berücksichtigen. Bislang<br />

werden nur in einigen Kommunen Informationen<br />

zum Sozial- <strong>und</strong> <strong>Migration</strong>sstatus erhoben,<br />

so dass auf dieser Gr<strong>und</strong>lage keine flächendeckenden<br />

Aussagen zum Impfverhalten von Kindern<br />

mit Mig rationshintergr<strong>und</strong> getroffen werden<br />

können. Die KiGGS-Daten zeigen statistisch<br />

bedeutsame Unterschiede in Abhängigkeit vom<br />

Alter <strong>und</strong> von der Art der Impfung. Die Quoten<br />

der Gr<strong>und</strong>immunisierung, z. B. gegen Tetanus<br />

<strong>und</strong> Diphtherie, sind bei den älteren Kindern <strong>und</strong><br />

Jugendlichen mit <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong> (11 bis 17<br />

Jahre) deutlich geringer als bei den gleichaltrigen<br />

Kindern ohne <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong>. Weiterhin<br />

ist in der Altersgruppe der 14- bis 17-Jährigen die<br />

Impfquote für Hepatitis B sowie für die zweite<br />

Masern- <strong>und</strong> Mumpsimpfungen bei Jugendlichen<br />

mit <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong> bedeutsam niedriger<br />

als bei Jugendlichen ohne <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong>.<br />

Sieben- bis zehnjährige Kinder sind zudem weniger<br />

häufig vollständig gegen Pertussis (Keuchhusten)<br />

geimpft. Keine Unterschiede sind hingegen<br />

für die vollständige Durchimpfung gegen Röteln<br />

erkennbar. Jüngere Kinder mit <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong><br />

scheinen sogar häufiger die erste Masernimpfung<br />

zu erhalten als ihre Altersgenossen ohne<br />

<strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong> [67].<br />

Regionale Studien liefern ebenfalls Hinweise,<br />

dass der Durchimpfungsgrad von Kindern mit<br />

<strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong> z. T. geringer als der von<br />

deutschen Kindern ist. Allerdings lassen sich erhebliche<br />

Differenzen innerhalb der Bevölkerung<br />

mit <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong> feststellen. So ergaben<br />

Schuleingangsuntersuchungen in einem niedersächsischen<br />

Regierungsbezirk, dass die Durchimpfung<br />

gegen Diphtherie <strong>und</strong> Masern zwischen<br />

den verschiedenen Kommunen erheblich<br />

schwankt [35]. Die Masernimpfquote bei Kindern<br />

ausländischer Herkunft pendelte je nach Kommune<br />

zwischen knapp 40 % <strong>und</strong> 89 %, die Diphtheriedurchimpfung<br />

zwischen 39 % <strong>und</strong> knapp über<br />

90 %. Bei den deutschen Kindern gab es ebenfalls<br />

kommunale Unterschiede, allerdings nicht in die-

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