Migration und Gesundheit - BITV-Test
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<strong>Migration</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit in der Ges<strong>und</strong>heitsberichterstattung <strong>Migration</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit 17<br />
2.3.1 Bildung <strong>und</strong> Ausbildung<br />
Schulbildung<br />
An deutschen Schulen hatten im Schuljahr<br />
2006/2007 9,6 % aller Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />
eine ausländische Staatsangehörigkeit [23]. Der<br />
Anteil der 15-jährigen Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />
mit <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong>, d. h. mit mindestens<br />
einem Elternteil, der im Ausland geboren ist, betrug<br />
laut PISA-Studie 2000 im alten B<strong>und</strong>esgebiet<br />
sogar 26,6 %. Ausländische Jugendliche weisen im<br />
Durchschnitt eine deutlich schlechtere Schulbildung<br />
auf als deutsche <strong>und</strong> haben somit schlechtere<br />
Teilhabe- <strong>und</strong> Verwirklichungschancen [24].<br />
Selbst bei gleichen Leistungen ist das Schulsystem<br />
für sie weniger durchlässig als für Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schüler ohne <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong>. Laut<br />
Statistischem B<strong>und</strong>esamt besuchten im Schuljahr<br />
2006/2007 r<strong>und</strong> 27,7 % aller deutschen Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schüler ein Gymnasium, wohingegen<br />
lediglich 11,7 % der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler mit<br />
ausländischer Staatsangehörigkeit in dieser Schulart<br />
vertreten waren. Gegenüber den Vorjahren hat<br />
der Anteil der ausländischen Staatsangehörigen<br />
in Gymnasien <strong>und</strong> Realschulen leicht zugenommen<br />
(1992: 10,0 % bzw. 8,9 %; 2006: 11,7 % bzw.<br />
11,2 %). Allerdings hat sich ebenfalls der Anteil der<br />
ausländischen Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler in den<br />
Sonderschulen erhöht [23]. Abbildung 2.3.1.1 zeigt<br />
die Verteilung deutscher <strong>und</strong> ausländischer Schulabsolventen/Abgänger<br />
(männlich <strong>und</strong> weiblich)<br />
im Jahr 2006 nach Abschlussart.<br />
Auffallend ist ein deutlicher Schwerpunkt der<br />
Hauptschulabschlüsse bzw. Schulabgänge ohne<br />
Hauptschulabschluss (zusammen 58,4 %) bei den<br />
ausländischen Jugendlichen. Im Vergleich dazu<br />
machen diese Abschlussarten bei den deutschen<br />
Schülern zusammen lediglich 29,7 % aus. Realschulabschlüsse<br />
sind mit 30,8 % bei den ausländischen<br />
Staatsangehörigen seltener als bei den Deutschen<br />
(42,1 %). Noch deutlicher wird die niedrigere<br />
Schulbildung der ausländischen Jugendlichen bei<br />
der Erlangung der allgemeinen Hochschulreife<br />
(Deutsche 26,7 %; ausländische Staatsangehörige<br />
9,3 %). Nur geringe Unterschiede zwischen<br />
deutschen <strong>und</strong> ausländischen Staatsangehörigen<br />
bestehen dagegen im Anteil von Mädchen <strong>und</strong><br />
Frauen an den jeweiligen Abschlussarten.<br />
Die Bildungsunterschiede abhängig von<br />
der Herkunft werden bereits beim Übergang<br />
von der Gr<strong>und</strong>schule in den Sek<strong>und</strong>arbereich I<br />
deutlich. Wie der Bildungsbericht 2006 auf Basis<br />
der PISA-Daten zeigt, wechselt unter Kindern<br />
mit mindestens einem im Ausland geborenen<br />
Elternteil ein höherer Anteil von der Gr<strong>und</strong>schule<br />
in die Hauptschule als bei Kindern mit zwei in<br />
Deutschland geborenen Elternteilen, wobei die<br />
Übergangsentscheidung später auch seltener<br />
korrigiert wird. Gr<strong>und</strong>schulkinder mit <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong><br />
haben darüber hinaus ein bis<br />
zu vierfach höheres Risiko eine Klasse wiederholen<br />
zu müssen <strong>und</strong> weisen auch unter anderem<br />
dadurch häufiger Verzögerungen in ihrer<br />
Schullaufbahn auf [25].<br />
Abbildung 2.3.1.1<br />
Deutsche <strong>und</strong> ausländische Absolventinnen <strong>und</strong> Absolventen/Abgängerinnen <strong>und</strong><br />
Abgänger 2006 nach Geschlecht <strong>und</strong> Abschlussarten<br />
Daten: Statistisches B<strong>und</strong>esamt [23]<br />
50<br />
Prozent<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
Deutsche, weiblich<br />
Deutsche, männlich<br />
Ausländer, weiblich<br />
Ausländer, männlich<br />
ohne<br />
Hauptschulabschluss<br />
mit<br />
Hauptschulabschluss<br />
mit<br />
Realschulabschluss<br />
mit<br />
Fachhochschulreife<br />
mit<br />
allgemeiner<br />
Hochschulreife