Migration und Gesundheit - BITV-Test
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Ges<strong>und</strong>heitliche Lage <strong>und</strong> migrationsspezifische Belastungen <strong>Migration</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit 47<br />
rungspflichtig Beschäftigten. Die statistische Basis<br />
der Registrierung ist allerdings nicht identisch.<br />
Die Statistik der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten<br />
umfasst nur versicherungspflichtige<br />
Arbeiter <strong>und</strong> Angestellte in den gesetzlichen Kranken-<br />
<strong>und</strong> Rentenversicherungen sowie Beitragspflichtige<br />
nach dem Arbeitsförderungsgesetz,<br />
nicht aber Beamtinnen/Beamte, Selbstständige<br />
<strong>und</strong> mithelfende Familienangehörige. Letztere<br />
können jedoch Mitglied der berufsgenossenschaftlichen<br />
Unfallversicherung sein <strong>und</strong> somit<br />
zur Zahl der berichteten Arbeitsunfälle beitragen.<br />
Die Erwerbstätigenstatistik als mögliche alternative<br />
Vergleichsgröße erfasst zwar Selbstständige<br />
<strong>und</strong> mithelfende Familienangehörige, jedoch sind<br />
nicht alle Erwerbstätigen Mitglieder der berufsgenossenschaftlichen<br />
Unfallversicherung. Darüber<br />
hinaus liegen nicht zu allen untersuchten Bevölkerungsgruppen<br />
Daten zur Erwerbstätigkeit vor.<br />
Um einen genaueren Überblick über die<br />
Verteilung der Arbeitsunfälle in den genannten<br />
Bevölkerungsgruppen zu erhalten, wurden für<br />
die Abbildung 3.2.5.1 die Anteilsverhältnisse der<br />
Bevölkerungsgruppen an den Arbeitsunfällen <strong>und</strong><br />
den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten für<br />
die Jahre 1995 bis 2003 berechnet. Ein Anteilsverhältnis<br />
mit einem Wert über 1 bedeutet, dass diese<br />
Bevölkerungsgruppe überproportional betroffen<br />
ist. Die Wahl der sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten anstatt der Erwerbstätigen als Vergleichsgröße<br />
(s. o.) führt zu einer geringen Erhöschen<br />
Staatsangehörigen <strong>und</strong> Deutschen, z. B.<br />
nach sozioökonomischem Status oder Altersgruppen,<br />
liegen derzeit nicht vor. Betrachtet man die<br />
Unfallquoten aus dem Mikrozensus 2005 nicht<br />
differenziert nach Staatsangehörigkeit, sondern<br />
für Menschen mit vs. Menschen ohne <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong>,<br />
so zeigen sich ähnliche Ergebnisse<br />
wie in Tabelle 3.2.4.1 [42].<br />
3.2.5 Arbeitsunfälle <strong>und</strong> Berufskrankheiten<br />
Daten zu Arbeitsunfällen <strong>und</strong> Berufskrankheiten<br />
können als Indikatoren einer berufsbedingten<br />
ges<strong>und</strong>heitlichen Belastung interpretiert werden.<br />
Hierzu liegen Angaben aus der Arbeitsunfallstatistik<br />
des B<strong>und</strong>esministeriums für Arbeit <strong>und</strong><br />
Sozialordnung sowie die im Abschnitt 3.2.2 verwendete<br />
Sonderauswertung des B<strong>und</strong>esverbandes<br />
der Betriebskrankenkassen von 1997 vor [38].<br />
Die Arbeitsunfallstatistik des B<strong>und</strong>esministeriums<br />
für Arbeit <strong>und</strong> Sozialordnung deutet auf ein<br />
erhöhtes Arbeitsunfallrisiko für ausländische Beschäftigte<br />
hin. Dies gilt insbesondere für türkische<br />
Staatsangehörige. Gr<strong>und</strong>lage für diese Aussage<br />
sind vergleichende Betrachtungen des Anteils der<br />
verschiedenen Bevölkerungsgruppen (deutsche,<br />
nichtdeutsche <strong>und</strong> türkische Staatsangehörige) an<br />
den bei Berufsgenossenschaften gemeldeten Arbeitsunfällen<br />
mit dem Anteil der jeweiligen Bevölkerungsgruppe<br />
an den insgesamt sozialversiche-<br />
Abbildung 3.2.5.1<br />
Anteilsverhältnis der jeweiligen Bevölkerungsgruppe an Arbeitsunfällen, 1995 bis 2003<br />
Datenbasis: [44, 45, 46], eigene Auswertung<br />
2,5<br />
Anteilsverhältnis*<br />
2,0<br />
1,5<br />
1,0<br />
0,5<br />
Tödl. Unfälle türkischer Staatsangehöriger<br />
Tödl. Unfälle ausländischer Staatsangehöriger gesamt<br />
Tödl. Unfälle deutscher Staatsangehöriger<br />
Unfälle türkischer Staatsangehöriger<br />
Unfälle ausländischer Staatsangehöriger gesamt<br />
Unfälle deutscher Staatsangehöriger<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Jahr<br />
* Anteil der Unfälle bzw. tödlichen Unfälle einer Bevölkerungsgruppe geteilt durch den Anteil der<br />
jeweiligen Bevölkerungsgruppe an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten