13.06.2015 Aufrufe

Migration und Gesundheit - BITV-Test

Migration und Gesundheit - BITV-Test

Migration und Gesundheit - BITV-Test

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Migration</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit in der Ges<strong>und</strong>heitsberichterstattung <strong>Migration</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit 13<br />

Entwicklung). Bei der Bestimmung der Größe der<br />

Bevölkerung mit <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong> gelten<br />

dieselben methodischen Einschränkungen, die in<br />

Unterkapitel 2.1 beschrieben wurden.<br />

Eine offizielle Schätzung der Zahl der Menschen<br />

mit <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong> hat das Statistische<br />

B<strong>und</strong>esamt erstmals anhand von Ergebnissen<br />

des Mikrozensus 2005 vorgelegt [11]. Danach<br />

lebten im Jahr 2005 in Deutschland 15,3 Mio.<br />

Personen mit <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong> – fast jeder<br />

fünfte Einwohner Deutschlands. Die quantitativ<br />

bedeutsamste Gruppe sind Ausländerinnen <strong>und</strong><br />

Ausländer. Für die Menschen mit nichtdeutscher<br />

Staatsangehörigkeit, die sich nicht nur vorübergehend<br />

in Deutschland aufhalten, gibt das Ausländerzentralregister<br />

(AZR) jährlich Bestandsstatistiken<br />

heraus. Größe <strong>und</strong> Struktur der ausländischen<br />

Bevölkerung sind daraus erkennbar. Aus diesen<br />

Statistiken geht hervor, dass sich die ausländische<br />

Bevölkerung Deutschlands in den letzten<br />

40 Jahren mehr als verdreifacht hat. Die Zahl der<br />

Ausländerinnen <strong>und</strong> Ausländer betrug im Jahr<br />

2005 7,3 Mio. Personen, entsprechend 8,9 % der<br />

Bevölkerung. Während die ausländische Bevölkerung<br />

noch in den 1980er-Jahren mit jährlichen<br />

Wachstumsraten von teilweise über 5 % zunahm,<br />

stagniert ihre Größe seit Ende der 1990er-Jahre [9]<br />

(vgl. Tabelle 2.2.2.1).<br />

Tabelle 2.2.2.1<br />

Entwicklung der ausländischen Bevölkerung in Deutschland,<br />

1980 bis 2005<br />

Daten: Statistisches B<strong>und</strong>esamt [12], eigene Berechnung<br />

Jahr<br />

in<br />

1.000<br />

Anteil an der<br />

Gesamtbev.<br />

Veränderungen gegenüber<br />

dem Vorjahr<br />

1980 4.566,2 7,4 % 7,4 %<br />

1985 4.481,6 7,3 % 1,7 %<br />

1990 5.582,4 7,0 % 11,5 %<br />

1995 7.342,8 9,0 % 3,2 %<br />

1996 7.491,7 9,1 % 2,0 %<br />

1997 7.419,0 9,0 % -1,0 %<br />

1998 7.308,5 8,9 % -1,5 %<br />

1999 7.336,1 8,9 % 0,4 %<br />

2000 7.267,6 8,8 % -0,9 %<br />

2001 7.318,3 8,9 % 0,7 %<br />

2002 7.348,0 8,9 % 0,4 %<br />

2003 7.341,8 8,9 % -0,1 %<br />

2004 7.290,0 8,8 % -0,7 %<br />

2005 7.316,8 8,9 % 0,4 %<br />

Insgesamt sind von 1960 bis 2005 28,5 Mio.<br />

ausländische Staatsangehörige nach Deutschland<br />

zugezogen <strong>und</strong> 21,4 Mio. fortgezogen. Für die Zunahme<br />

der Bevölkerung mit ausländischer Staatsangehörigkeit<br />

ist vor allem der Saldo aus Zuzügen<br />

<strong>und</strong> Fortzügen (Netto-Zuwanderung) relevant. Er<br />

betrug in diesem Zeitraum dementsprechend plus<br />

7,1 Mio. Personen.<br />

In der zurückliegenden Dekade lag die<br />

durchschnittliche Netto-Zuwanderung bei etwa<br />

200.000 Ausländerinnen <strong>und</strong> Ausländern pro<br />

Jahr. Die jährlichen Wanderungsbewegungen<br />

waren in den letzten Jahrzehnten aber starken<br />

Schwankungen unterworfen [1, 9]. Sie spiegelten<br />

einerseits konjunkturelle Entwicklungen <strong>und</strong> die<br />

damit verb<strong>und</strong>ene zeitweise oder dauerhafte Rückwanderung<br />

von ausländischen Staatsangehörigen<br />

wider. Andererseits hatten aber auch einmalige<br />

Ereignisse wie die Krisen in Bosnien oder dem<br />

Kosovo Einfluss auf die jährliche Zahl der Zuzüge.<br />

Umgekehrt wirkte sich die Rückführung der Bosnien-Flüchtlinge<br />

auf die Zahl der Fortzüge aus.<br />

Die Bilanzierung der Zu- <strong>und</strong> Fortzüge verdeutlicht<br />

auch, dass die ausländische Bevölkerung<br />

in Deutschland keineswegs statisch ist. So änderte<br />

sich die Gesamtzahl der türkischen Staatsangehörigen<br />

in Deutschland zwischen 2001 <strong>und</strong> 2006<br />

im Mittel nur um ca. 9.500 Personen pro Jahr (bei<br />

einer Gesamtzahl von r<strong>und</strong> 1,8 Mio.). Dahinter<br />

verbergen sich aber ein Zuzug von durchschnittlich<br />

45.320 Personen <strong>und</strong> ein Fortzug von durchschnittlich<br />

35.850 Personen pro Jahr ([13], eigene<br />

Berechungen).<br />

Die ausländischen Staatsangehörigkeitsgruppen,<br />

die in Deutschland zahlenmäßig am stärksten<br />

vertreten sind, weist Tabelle 2.2.2.2 aus. Die<br />

r<strong>und</strong> 1,8 Mio. Türkinnen <strong>und</strong> Türken stellen die<br />

größte Gruppe – mehr als ein Viertel der ausländischen<br />

Bevölkerung. An zweiter Stelle stehen<br />

Ausländerinnen <strong>und</strong> Ausländer mit italienischer<br />

Staatsangehörigkeit (541.000 Personen). Neben<br />

Staatsangehörigen aus weiteren klassischen Anwerbeländern<br />

(Griechenland, Spanien, Portugal,<br />

die Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien)<br />

sind auch aus Polen, der Russischen Föderation<br />

<strong>und</strong> der Ukraine zugewanderte Personen zu zahlenmäßig<br />

bedeutenden Gruppen von Ausländerinnen<br />

<strong>und</strong> Ausländern in Deutschland geworden.<br />

Insgesamt kommen fast 80 % der Ausländerinnen<br />

<strong>und</strong> Ausländer in Deutschland aus anderen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!