Migration und Gesundheit - BITV-Test
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Ges<strong>und</strong>heit von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong> <strong>Migration</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit 71<br />
Der in der Tabelle 4.3.1.2 dokumentierte anteilige<br />
Rückgang ist dabei auf das veränderte Staatsangehörigkeitsrecht<br />
<strong>und</strong> nicht auf eine Reduktion<br />
der Unfallzahlen bei Kindern nichtdeutscher<br />
Staatsangehörigkeit zurückzuführen. Unterschiede<br />
zwischen Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit deutscher<br />
<strong>und</strong> mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit<br />
lassen sich in der Verteilung der Unfallarten finden:<br />
Ausländische Kinder verunglücken beispielsweise<br />
anteilig häufiger infolge häuslicher Unfälle,<br />
während Kinder mit deutscher Staatsangehörigkeit<br />
anteilig häufiger Opfer von Verkehrsunfällen<br />
sind (Tabelle 4.3.1.1, Tabelle 4.3.1.2).<br />
Das Unfallgeschehen variiert stark je nach<br />
Altersgruppe. Daher empfehlen sich altersbezogene<br />
Betrachtungen. In den Tabellen 4.3.1.1 <strong>und</strong><br />
4.3.1.2 wurden dennoch Zusammenfassungen<br />
vorgenommen, da ansonsten die Fahlzahlen zu<br />
klein gewesen wären für differenzierte Analyse<br />
nach Unfallart. Die Tabelle 4.3.1.3 demons triert,<br />
dass Kinder mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit<br />
in keiner Altersgruppe überproportional zu<br />
den Verunglückten gehören. Allerdings zeigt sich<br />
auch hier, dass die infolge des veränderten Staatsangehörigkeitsrechts<br />
zurückgehenden Zahlen<br />
künftig keine Aussagen über den Einfluss eines<br />
<strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong>s mehr zulassen werden.<br />
Suizid ist nach dem Unfalltod die zweithäufigste<br />
Todesursache im Jugendalter. Ein besononalen<br />
Familien mit einem Elternteil deutscher<br />
<strong>und</strong> einem Elternteil nichtdeutscher Herkunft<br />
(einseitiger <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong>). Sofern die in<br />
dem folgenden Kapitel berichteten Daten auf der<br />
WHO-Studie oder KiGGS beruhen, werden somit<br />
auch (Spät-)Aussiedlerinnen <strong>und</strong> (Spät-)Aussiedler,<br />
eingebürgerte Kinder sowie nachfolgende<br />
Generationen der Zuwanderer berücksichtigt.<br />
Amtliche Statistiken unterschieden hingegen nur<br />
zwischen deutscher <strong>und</strong> nichtdeutscher (ausländischer)<br />
Staatsangehörigkeit. In diesem Falle wird<br />
von Kindern mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit<br />
bzw. ausländischen Kindern gesprochen.<br />
4.3 Sterblichkeit, Erkrankungen <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsverhalten<br />
4.3.1 Sterblichkeit<br />
Im Kindes- <strong>und</strong> Jugendalter führen Unfälle die<br />
Statistik der Todesursachen an. Von den 1.168 im<br />
Jahre 2004 tödlich verunglückten Kindern <strong>und</strong><br />
Jugendlichen waren 73 (6,3 %) nichtdeutscher<br />
Staatsangehörigkeit. Auch für die vorangegangenen<br />
Jahre zeigt die Todesursachenstatistik, dass<br />
der Anteil ausländischer Kinder <strong>und</strong> Jugendlicher<br />
an den Verunglückten nicht überproportional<br />
hoch, sondern sogar etwas niedriger war.<br />
Tabelle 4.3.1.1<br />
Verunglückte unter 20 Jahren mit deutscher Staatsangehörigkeit 1999 bis 2004<br />
Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt (Destatis), Todesursachenstatistik 1999 bis 2004<br />
Unfallart 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />
Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil<br />
Arbeitsunfall 9 0,5 % 16 1,0 % 8 0,6 % 14 1,0 % 9 0,7 % 10 0,9 %<br />
Schulunfall 10 0,6 % 6 0,4 % 3 0,2 % 3 0,2 % 2 0,2 % 2 0,2 %<br />
Verkehrsunfall<br />
1.275 77,0 % 1.173 76,1 % 1.014 74,5 % 1.023 75,0 % 956 74,1 % 812 74,2 %<br />
häuslicher 151 9,1 % 130 8,4 % 125 9,2 % 120 8,8 % 121 9,4 % 87 7,9 %<br />
Unfall<br />
Sport-,<br />
54 3,3 % 45 2,9 % 47 3,5 % 48 3,5 % 40 3,1 % 32 2,9 %<br />
Spielunfall<br />
sonstiger 156 9,4 % 172 11,2 % 164 12,1 % 157 11,5 % 162 12,6 % 152 13,9 %<br />
Unfall<br />
gesamt 1.655 100,0 % 1.542 100,0 % 1.361 100,0 % 1.365 100,0 % 1.290 100,0 % 1.095 100,0 %