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Migration und Gesundheit - BITV-Test

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<strong>Migration</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

Ges<strong>und</strong>heit von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong><br />

Tabelle 4.3.1.2<br />

Verunglückte unter 20 Jahren mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit 1999 bis 2004<br />

Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt (Destatis), Todesursachenstatistik 1999 bis 2004<br />

Unfallart 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil<br />

Arbeitsunfall 3 2,1 % 3 2,7 % 0 0,0 % 0 0,0 % 0 0,0 % 1 1,4 %<br />

Schulunfall 1 0,7 % 0 0,0 % 1 1,0 % 2 2,0 % 0 0,0 % 0 0,0 %<br />

Verkehrsunfall<br />

89 61,8 % 64 56,6 % 68 67,3 % 61 61,6 % 48 58,5 % 46 63,0 %<br />

häuslicher<br />

21 14,6 % 17 15,0 % 12 11,9 % 8 8,1 % 13 15,9 % 12 16,4 %<br />

Unfall<br />

Sport-,<br />

5 3,5 % 9 8,0 % 1 1,0 % 11 11,1 % 4 4,9 % 6 8,2 %<br />

Spielunfall<br />

sonstiger 25 17,4 % 20 17,7 % 19 18,8 % 17 17,2 % 17 20,7 % 8 11,0 %<br />

Unfall<br />

gesamt 144 100,0 % 113 100,0 % 101 100,0 % 99 100,0 % 82 100,0 % 73 100,0 %<br />

Anteil der Kinder<br />

nichtdt. Staatsangeh.<br />

an allen Unf.<br />

8,0 % 6,8 % 6,9 % 6,8 % 6,0 % 6,3 %<br />

Tabelle 4.3.1.3<br />

Unfallgeschehen bei nichtdeutschen Kindern nach Altersgruppen<br />

Anzahl der Sterbefälle/Sterbeziffer je 100.000 nichtdeutsche Einwohner der Altersgruppe<br />

Quelle: www.gbe-b<strong>und</strong>.de, Todesursachenstatistik 1998 bis 2003, eigene Berechnung<br />

Unfälle<br />

(ohne Spätfolgen)<br />

ICD-10: V01 – X59<br />

Mittel 2001 bis 2003<br />

unter 1 Jahr<br />

Kinder von<br />

1 bis 4 Jahren<br />

Kinder von<br />

5 bis 14 Jahren<br />

Kinder von<br />

0 bis 14 Jahren<br />

Jahr Anzahl je 100.000 Anzahl je 100.000 Anzahl je 100.000 Anzahl je 100.000<br />

1998 8 8,1 29 7,2 41 4,2 78 5,3<br />

1999 10 10,5 36 9,1 38 3,9 84 5,8<br />

2000 4 9,7 32 8,5 24 2,6 60 4,4<br />

2001 3 7,0 12 3,8 29 3,2 44 3,4<br />

2002 4 9,7 17 6,3 31 3,4 52 4,3<br />

2003 1 2,6 12 5,4 22 2,5 35 3,1<br />

nichtdeutsche Kinder 2,7 6,5 13,7 5,1 27,3 3,0 43,7 3,6<br />

deutsche Kinder 6,0 5,1 3,2 3,9<br />

ders hohes Suizidrisiko scheinen Mädchen <strong>und</strong><br />

junge Frauen türkischer Staatsangehörigkeit zu<br />

tragen (vgl. Kapitel 3.1.3). Hinweise darauf gibt<br />

die Untersuchung eines stationären Kollektivs<br />

von jugendlichen mediterranen <strong>und</strong> deutschen<br />

psychiatrischen Patientinnen [9]. Hier lautete<br />

die Einweisungsdiagnose bei Mädchen <strong>und</strong> jungen<br />

Frauen aus dem Mittelmeerraum häufiger<br />

Parasuizid (Suizidversuch) als bei den deutschen<br />

Mädchen <strong>und</strong> jungen Frauen dieser Altersgruppe.<br />

Diese Tendenz bestätigt eine Analyse der Suizidraten<br />

auf Basis einer Sonderauswertung der Todesursachenstatistik:<br />

In der Altersgruppe der 10- bis<br />

17-Jährigen haben türkische Mädchen <strong>und</strong> junge<br />

Frauen eine fast doppelt so hohe Suizidsterblichkeit<br />

wie ihre deutschen Altersgenossinnen. Ihr<br />

Suizidrisiko ist auch deutlich erhöht im Vergleich<br />

zu den männlichen türkischen <strong>und</strong> deutschen<br />

Gleichaltrigen [10]. Eine mögliche Ursache für<br />

diese Gefährdung kann darin liegen, dass sich die<br />

erfahrene Diskrepanz zwischen tradierten Rollenerwartungen<br />

der Familie <strong>und</strong> den kulturellen Praktiken<br />

der Mehrheitsgesellschaft in dieser Gruppe<br />

besonders zuspitzt <strong>und</strong> teilweise als unauflösbar<br />

erlebt wird [11]. Andererseits kann diese Kulturkonflikttheorie<br />

durchaus kritisch gesehen werden,

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