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Migration und Gesundheit - BITV-Test

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<strong>Migration</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

Ges<strong>und</strong>heit von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong><br />

Abbildung 4.3.11.1<br />

Anteil der Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen, die ihre Ges<strong>und</strong>heit als »ausgezeichnet« einschätzen,<br />

nach <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong>, Geschlecht <strong>und</strong> sozialem Status<br />

Quelle: WHO-Jugendges<strong>und</strong>heitsstudie 2002, HBSC-Daten für Deutschland (n=23.111),<br />

eigene Auswertung<br />

gesamt<br />

Mädchen<br />

Jungen<br />

oberstes Wohlstandsquartil*<br />

unterstes Wohlstandsquartil*<br />

mit beidseitigem<br />

<strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong><br />

binational<br />

ohne <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong><br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40<br />

Prozent<br />

* Zuordnung der Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen entlang des<br />

sozioökonomischen Status ihrer Familie zu vier Gruppen<br />

4.3.11 Selbst eingeschätzte Ges<strong>und</strong>heit<br />

Die Einschätzung des eigenen allgemeinen Ges<strong>und</strong>heitszustandes<br />

gibt Aufschluss über das<br />

Ges<strong>und</strong>heitserleben, die individuelle Bedeutsamkeit<br />

von Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> die Wahrnehmung der<br />

eigenen Befindlichkeit. Zum objektivierbaren<br />

Ges<strong>und</strong>heitsgeschehen kann eine Diskrepanz<br />

bestehen, letztlich beeinflusst aber das subjektive<br />

Erleben der Ges<strong>und</strong>heit das Wohlbefinden insgesamt.<br />

In der WHO-Jugendges<strong>und</strong>heitsstudie<br />

wurden die Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen gebeten,<br />

ihren Ges<strong>und</strong>heitszustand mit »ausgezeichnet«,<br />

»gut«, »einigermaßen« oder »schlecht« zu charakterisieren.<br />

Wie aus Abbildung 4.3.11.1 hervorgeht,<br />

schätzten Kinder <strong>und</strong> Jugendliche aus Familien<br />

mit beidseitigem <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong> ihren<br />

Ges<strong>und</strong>heitszustand ähnlich ein wie diejenigen<br />

ohne <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong> oder aus binationalem<br />

Elternhaus. Eine vertiefende Analyse macht<br />

deutlich, dass sich die Ges<strong>und</strong>heitsdefinitionen<br />

je nach Herkunftsland unterscheiden (Abbildung<br />

4.3.11.2). Überdurchschnittlich oft bewerteten Kinder<br />

<strong>und</strong> Jugendliche aus Marokko <strong>und</strong> dem ehemaligen<br />

Jugoslawien ihren Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />

mit ausgezeichnet. Mit Abstand am häufigsten<br />

fühlten sich hingegen Jugendliche aus dem Ko-<br />

sovo <strong>und</strong> aus Bosnien nur einigermaßen oder gar<br />

nicht ges<strong>und</strong>. Möglicherweise ist dies Folge eines<br />

Flüchtlingsschicksals <strong>und</strong> einer ungeklärten Aufenthaltsperspektive.<br />

Kinder <strong>und</strong> Jugendliche aus<br />

dem arabischen Raum wiederum beschrieben<br />

ihre Ges<strong>und</strong>heit am seltensten mit »einigermaßen«<br />

oder »schlecht«.<br />

Wie bei den deutschen Jugendlichen ist die<br />

Ges<strong>und</strong>heitseinschätzung vom Geschlecht <strong>und</strong><br />

Wohlstandsniveau abhängig: Jungen beurteilten<br />

sich als gesünder als Mädchen <strong>und</strong> je besser die<br />

soziale Lage des Elternhauses, desto gesünder<br />

fühlten sich die befragten Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler.<br />

Im Vergleich zu den Deutschen verstärken<br />

sich diese Diskrepanzen sogar noch bei Kindern<br />

mit <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong>. Gleichzeitig sind die<br />

Differenzen zwischen Jugendlichen mit <strong>und</strong> ohne<br />

<strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong> im obersten Wohlstandsquartil<br />

(d. h. in der am besten gestellten Gruppe)<br />

deutlicher ausgeprägt: Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

insbesondere mit beidseitigem <strong>Migration</strong>shintergr<strong>und</strong><br />

schätzen ihre Ges<strong>und</strong>heit wesentlich besser<br />

ein.

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